Dates of Life
1547 oder 1548 – 1594
Place of birth
im Stift Lüttich
Place of death
Stuttgart
Occupation
Komponist
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 128727047 | OGND | VIAF: 87563645
Alternate Names
  • Hoyeux, Balduin
  • Huiol, Balduin
  • Hujus, Balduin
  • more

Relations

Outbound Links from this Person

Life description (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Hoyoul, Balduin, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd128727047.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Marcus;
    M N. N.;
    1) Stuttgart 11.8.1574 Brigitta ( 1591), T d. Komponisten Ludwig Daser ( 1589, s. NDB III), 2) ebd. 23.1.1593 Barbara, Wwe d. Conrad Jäger, Schultheiß zu Lampertshausen; zahlr. K, u. a. Joh. Ludwig (1575–1612), Kapellmeister in St., Jörgen Friedrich ( 1652), Hoftrompeter in Kopenhagen.

  • Biographical Presentation

    H. war als Kantoreiknabe in der Stuttgarter Hofkapelle ausgebildet worden und diente bereits als Altist, ehe er 1564/65 nach München zu Orlando di Lasso als Kompositionsschüler geschickt wurde. Anschließend wirkte er wieder in Stuttgart als Sänger und Komponist und gab auch Kompositionsunterricht. Nach dem Tode des Dresdener Hofkapellmeisters A. Scandello schlug Lasso 1580 dem sächsischen Kurfürsten J. Regnart und an 2. Stelle H. als Nachfolger vor. H. erhielt die Stellung nicht, konnte aber nach dem Ableben seines Schwiegervaters 1589 in dessen Position als Hofkapellmeister in Stuttgart aufrücken. Als er 1594 an der Pest starb, folgte ihm der Lasso-Schüler L. Lechner in seinem Amte nach.

    H.s Schaffen bleibt, soweit sich das heute beurteilen läßt, in seinem erhaltenen geistlichen Werk gänzlich in der Nachfolge Lassos: klangliche Auffassung mit Wechsel zwischen Gesamtchor und geringstimmigen Teilen, Kontrastierung kontrapunktischer Polyphonie mit homophonem Satz, und ausgeprägte Wortausdeutung. Und sicherlich ist es kein Zufall, daß H.s einzige uns bekannte Notendrucke in enger Nachbarschaft stehen zu ähnlichen Publikationen Lassos (vergleiche Lassos große Motetten-Ausgabe von 1587 bei Gerlach oder seine „Teutschen Psalmen mit dreyen stimmen“, 1588). H. gehört zu jenen protestantischen Schülern des großen gegenreformatorischen Meisters, die dessen Erbe der jungen evangelischen Kirchenmusik weitergaben.

  • Works

    Sacrae cantiones 5, 6, 7, 8, 9 et 10 voc, 1587;
    Lieder u. Psalmen mit dreyen stimmen, 1589. -
    Hss. Messe, Magnificat, Motetten, dt. Lieder, in: Dresden, Sächs. Landesbibl., London, Brit. Mus., Lüneburg, Ratsbibl., München, Bayer. Staatsbibl., Regensburg, Proskesche Musikbibl., Stuttgart, Württ. Landesbibl. (früher auch e. Ms. in Breslau). -
    Neuausgg. dreier dt. Liedsätze zu 3 Stimmen, 1936, 1952 u. in: Hdb. d. dt. ev. Kirchenmusik, 1932 ff., Bd. 3.

  • Literature

    ADB 13;
    J. Sittard, Zur Gesch. d. Musik u. d. Theaters am Württ. Hofe I, 1890;
    A. Sandberger, Btrr. z. Gesch. d. bayer. Hofkapelle unter Orlando di Lasso III, 1895, S. 292 f.;
    G. Bossert, Die Stuttgarter Hofkantorei …, in: Württ. Vj.hh. f. Landesgesch., 1898, 1900, 1910-12, 1916;
    H. Marquardt, Die Stuttgarter Chorbücher, Diss. Tübingen 1934, Teildr. 1936;
    H. Osthoff, Die Niederländer u. d. dt. Lied, 1938;
    Eitner;
    Grove;
    MGG VI (auch f. S).

  • Author

    Horst Leuchtmann
  • Citation

    Leuchtmann, Horst, "Hoyoul, Balduin" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 673-674 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128727047.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographical Presentation

    Hoyoul: Balduin H., um 1540 in Braine le Comte in Belgien geboren, ein Schüler des Lassus, war 1587 Componist und Chormusiker am Hofe des Herzogs von Württemberg und gab im genannten Jahre eine Sammlung Motetten unter dem Titel heraus: „Viginti sacrae cantiones quinque, sex, septem, octo, novem et decem vocum“ (Noribg., Catharina Gerlachin), von denen die königl. Landesschule in Grimma ein vollständiges Exemplar besitzt. Zwei Jahre später erschien ebendaselbst eine Sammlung „Geistliche Lieder u. Psalmen mit 3 Stimmen also componirt, daß selbige von 3 Discantisten mögen gesungen werden“ (Nürnberg 1589). Ein unvollständiges Exemplar besitzt die großherzogliche Hofbibliothek in Darmstadt.

  • Author

    R. Eitner.
  • Citation

    Eitner, Robert, "Hoyoul, Balduin" in: Allgemeine Deutsche Biographie 13 (1881), S. 227 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128727047.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA