Lebensdaten
erwähnt um 660 , gestorben 7. Jahrhundert
Beruf/Funktion
Chronist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118873512 | OGND | VIAF: 13105463
Namensvarianten
  • Fredegar
  • Fredegarius, Scholasticus
  • Fredegar, Scholasticus
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Fredegar, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118873512.html [20.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Der Verfassername F. wurde im 16. Jahrhundert aus ungeklärten Gründen einer anonym überlieferten Weltchronik beigelegt, die unsere Hauptquelle für die fränkische Geschichte des|7. Jahrhunderts bildet. Die in Burgund entstandene und in der vorliegenden Form um 660 abgeschlossene Chronik exzerpiert – und erweitert zugleich in charakteristischer Weise – den sogenannten Liber Generationis (Hippolytus) und die historischen Werke von Euseb-Hieronymus, Isidor von Sevilla, Hydatius und Gregor von Tours, verbindet sie mit Herrscher- und Papstlisten und computistischen Berechnungen und fügt eine eigene Erzählung der Jahre 584-642 an, die im 8. Jahrhundert durch mehrere Fortsetzungen bis 768 ergänzt wurde. Trotz intensiver Diskussion der sprachlichen und historischen Argumente hat die Frage nach Kompilator und Verfasser bisher keine allgemein anerkannte Lösung gefunden. Während die Kompilation der Chroniken heute zumeist nicht als allmählich zusammengewachsen, sondern als einheitlich konzipiert gilt (Schnürer), bleibt die Abfassung der selbständigen Teile durch den Kompilator allein (so Lot, Baudot, Levillain, Labuda) oder durch 2 Verfasser (so Hellmann, Wallace-Hadrill) umstritten; die 3-Verfasser-These (so Krusch, Levison, Schnürer) ist durchweg aufgegeben worden. – Das Welt- und Geschichtsbild der Chronik überwindet das Denken in Weltreichen und setzt an dessen Stelle gleichberechtigte Einzelvölker als Träger der Geschichte; damit emanzipiert sich das historisch-politische Denken der Franken vom römisch-byzantinischen Universalismus („gentiler Gedanke“, Fritze).

  • Werke

    W Ausgg.: G. Monod, Études critiques sur les sources de l'histoire mérovingienne II, Paris 1885 (Abdr. v. Cod. 1);
    B. Krusch, in: MGH SS rer. Mer. II, 1888, S. 1-193 (maßgebl. krit. Ausg., doch fehlt d. Isidor-Chronik), Neudruck 1956;
    J. M. Wallace-Hadrill, The Fourth Book of the Chronicle of F. with its continuations, ed. u. übers., London etc. 1960 (mit Einführung);
    dt. Übers. v. O. Abel, = Die Gesch.schreiber d. dt. Vorzeit, 2. Gesamtausg., XI, ⁴1940.

  • Literatur

    ADB VII;
    G. Labuda, Pierwsze państwo slowńaskie. Państwo Samona, Posen 1949;
    W. Fritze, Unters. z. frühslaw. u. frühfränk. Gesch. bis ins 7. Jh., Diss. Marburg 1952 (ungedr.);
    Wattenbach-Levison I, S. 109-13, z. d. Forts. II, S. 161 f. (ältere L);
    J. M. Wallace-Hadrill. F. and the History of France, in: Bull, of the John Rylands Library 40, Manchester 1957.

  • Autor/in

    Peter Classen
  • Zitierweise

    Classen, Peter, "Fredegar" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 385-386 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118873512.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Fredegar ein Burgunder, welcher nach G. Monod dem Kloster des heil. Marcellus in Chalon-sur-Saone angehörte, setzte im 7. Jahrhundert in überaus roher Form eine Chronik aus verschiedenen Schriften zusammen, deren letzter Theil bis 641 für uns bei dem Mangel anderer Quellen von großem Werthe ist, doch hat er erst um 660 geschrieben. Der Name findet sich nicht in den uns erhaltenen Handschriften, und ist deshalb f An sein Werk schlossen sich Fortsetzungen von unbekannten Fortsetzern, aus welchen wir bis auf die carolingische Zeit großentheils unsere Kenntniß der Geschichte schöpfen müssen, obgleich sie sehr dürftig sind.

    • Literatur

      Ausg. mit der Chronik des Gregor v. Tours. Vgl. Wattenbach, Deutschlands Geschichtsquellen, I. §. 9 u. II. §. 1. Uebers. des letzten Buches von O. Abel.

  • Autor/in

    Wattenbach.
  • Zitierweise

    Wattenbach, Wilhelm, "Fredegar" in: Allgemeine Deutsche Biographie 7 (1878), S. 327 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118873512.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA