Lebensdaten
1853 – 1917
Geburtsort
Hamburg
Sterbeort
London
Beruf/Funktion
Tiefbauingenieur ; Wasserbauingenieur
Konfession
lutherisch?
Normdaten
GND: 117695971 | OGND | VIAF: 52473703
Namensvarianten
  • Lindley, Sir Walter Harlein
  • Lindley, Walter
  • Lindley, Sir Walter Harlein
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Lindley, Walter, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117695971.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V William (s. 1);
    - Frankfurt/M. 1875 Fanny (1858-n. 1923), T d. Maximilian Moritz Getz, Dr. med., Geh. Sanitätsrat, Arzt in F., u. d. Sara Elisabeth Charlotte Reiss;
    1 S, 2 T, u. a. Ottilie ( 1902 Ludwig Deubner, 1946, Altphilol. u. Rel.hist., s. NDB III).

  • Biographie

    L. wurde auf engl. Schulen erzogen und durch zusätzlichen Unterricht so vorgebildet, daß er bereits 1869 an der Univ. London immatrikuliert wurde. Aber schon nach Jahresfrist brach er das Studium ab und übernahm in Budapest die Vertretung seines Vaters beim Bau der städtischen Wasserwerke; dabei ist er durch praktische Arbeit in seine künftige Lebensaufgabe hineingewachsen. Nach drei Jahren holte ihn der Vater als Assistenten in sein Frankfurter Ingenieur-Büro. Der Frankfurter Magistrat weigerte sich jedoch, den 20jährigen als Vertreter seines Vaters zu akzeptieren, obwohl er dessen Funktionen beim städtischen Kanalbau versah. Erst 1875 trat L. als Assistent in das Kanalbaubüro der Stadt ein, nunmehr jedoch im Angestelltenverhältnis und nicht als Zivilingenieur auf der Basis eines Werkvertrags. Als der Vater 1878 sein Ingenieurbüro auf seine Söhne übertrug, bestanden die Frankfurter Stadtverordneten darauf, daß L. nunmehr als leitender Ingenieur in städtische Dienste trat. Er wurde der erste Dezernent für das Tiefbauwesen der Stadt. 1882 wurde er als Stadtbaurat Mitglied des Magistrates, aus dem er 1896 nach heftigen Auseinandersetzungen über eines seiner Wasserbauwerke wieder ausschied, um seitdem als freier Zivilingenieur mit eigenem Büro von Frankfurt aus die schon in seiner Amtszeit begonnenen Projekte fortzuführen. Frankfurt verdankt ihm den Ausbau des von seinem Vater begonnenen Systems der Entwässerung, die Anlage von drei Grundwasser-Pumpwerken und die Pläne für die Wasserversorgung aus dem Vogelsberg und dem Spessart. L. war am Ausbau des Untermains als Schiffahrtsstraße beteiligt und baute|1884-86 den Frankfurter Westhafen. Ebenso hat er bei der Errichtung der Elektrizitätswerke und bei der Anlage der Straßenbahn maßgebend mitgewirkt.

    Wie einst die Hamburger bei L.s Vater nahmen auch die Frankfurter Anstoß an der ausgedehnten privaten Tätigkeit ihres Stadtbaurates. L. hat für die Stadt Warschau Kanalisation, Wasserversorgung und Stadtvermessung sowie das Projekt eines Elektrizitätswerkes entworfen. Für die Städte Trier, Ploesti, Bukarest, Baku, Budapest, Wiener-Neustadt, Craiowa, Elberfeld, St. Petersburg, Hanau, Mannheim, Homburg v. d. H., Jassy, Würzburg und Prag war er als Gutachter tätig. Schließlich beschäftigte ihn auch ein Projekt in Samara/Wolga. In der Kommission für die Donau-Regulierung in Wien hat er ebenfalls mitgearbeitet. In annähernd zwei Dutzend Publikationen hat er über seine Arbeiten der Öffentlichkeit selbst berichtet. Bis in den 1. Weltkrieg hinein hat er sein Frankfurter Büro geführt, um erst dann nach London zu übersiedeln.

    In Frankfurt erbaute L. mit eigenen Mitteln eine Kirche, die er 1907 der Anglikan. Missionsgesellschaft übereignete. Das im 2. Weltkrieg ausgebrannte Gotteshaus wurde 1954 von der ref. Gemeinde wiederaufgebaut. In deutschen wie brit. Fachvereinen war L. an führender Stelle lange Jahre tätig. Er war ein begeisterter Bergsteiger.|

  • Auszeichnungen

    Dr.-Ing. E. h.

  • Werke

    Verz. nebst erl. Text üb. d. v. Ziviling. W. H. L. ausgestellten Arbeiten, Erste Baukunstausstellung Frankfurt a. M., 1904 (W-Verz.).

  • Literatur

    F. Lerner, W. H. L. (1853-1917), in: Archiv f. Frankfurts Gesch. u. Kunst 49, 1965, S. 123 ff.

  • Autor/in

    Franz Lerner
  • Zitierweise

    Lerner, Franz, "Lindley, Walter" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 606-607 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117695971.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA