Lebensdaten
1815 – 1877
Geburtsort
Frankfurt/Main
Sterbeort
Braunschweig
Beruf/Funktion
Chemiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117350559 | OGND | VIAF: 47537693
Namensvarianten
  • Varrentrapp, Franz

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Varrentrapp, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117350559.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus westfäl. Fam., d. im 17. Jh. n. F. übersiedelte;
    V Conrad (1779–1860), Dr. med., Stadtphysicus in F., Senior d. Dr. Senckenberg. Stiftung ebd. (s. BLÄ; Frankfurter Biogr.), S d. Johann Friedrich (1742–1814), Buchhändler in F., u. d. Maria Eva Mergenbaum (1748–1834);
    M Maria Christina Hofmann (1785–1859);
    Ur-Gvv Franz (1706–86), Buchdrucker, Verl. in F., Hg. d. Ztg. „l’Avant-Coureur“ (s. Frankfurter Biogr.);
    B Georg (1809–86), Dr. med., Stadtphysicus in F., Hygieniker, Kommunal- u. Gesundheitspol., Mitgründer d. Dt. Ver. f. Gesundheitspflege u. d. Dt. Kolonialver., Geh. Sanitätsrat (s. ADB 39; Pagel; BLÄ; Frankfurter Biogr.; Who is who d. Soz. Arbeit; Biogr. Lex. Burschenschaft; Biogr. Lex. Sozialpolitik);
    1) Frankfurt/M. 1843 Elisabeth Margarethe Kellner (1819–50), 2) Braunschweig 1852 Wilhelmine Caroline Dorothea Krüger (1832–99);
    1 S aus 1) Conrad (1844–1911), o. Prof. f. mittlere u. neuere Gesch. in Marburg, Geh. Reg.rat (s. BJ 16, S. 122–26 u. Tl.; Lb. Kurhessen I; Braunschweig. Biogr. Lex.).

  • Biographie

    V., aus einer angesehenen Frankfurter Familie stammend, erhielt ersten Schulunterricht in der Privatlehranstalt von Friedrich Gutermann in Frankfurt/M. 1830–32 folgte die Ausbildung am Gymnasium, der sich bis 1835 die Lehre zum Pharmazeuten in Lausanne anschloß. In den folgenden Jahren arbeitete er als Gehilfe in der Hofapotheke von Rastatt und als Rezeptar in der Apotheke von Friedrich Adolph August Struwe in Dresden. 1837–39 studierte V. Chemie an der Univ. Berlin bei Heinrich Gustav Magnus (1802–70), Eilhard Mitscherlich (1794–1863) und Heinrich Rose (1795–1864) und 1839/40 an der Univ. Gießen bei Justus v. Liebig (1803–73). In den Laboratorien von Rose und Liebig beteiligte sich V. an Forschungsarbeiten zu Mineralien und zur Revision der Fettsäuren. Die Arbeit in Liebigs Laboratorium führte 1840 zu der mit summa cum laude abgeschlossenen Promotion zum Dr. phil. „Ueber die Margarinsäure“. Nach einer Fortbildungsreise in die Industriezentren Nordenglands und Schottlands kehrte V. im Winter 1840/41 nach Gießen zurück. Im Nov. 1841 wechselte er durch Vermittlung des Verlagsbuchhändlers Eduard Vieweg (1796 oder 1797–1869) nach Braunschweig, um für drei Jahre Sekretär des dortigen „Gewerbevereins“ zu werden. V. gab ein Gewerbevereinsblatt mit Nachrichten zu den neuesten naturwissenschaftlich-technischen Errungenschaften heraus, hielt öffentliche Vorlesungen und organisierte Gewerbeausstellungen in Braunschweig. Er hatte die Idee zur Konservierung von Spargel in Dosen und beeinflußte damit das Entstehen der Braunschweiger Konservendosenindustrie. 1844 wurde er auf die Lehrstelle für Physik und Chemie an der anatomisch-chirurgischen Lehranstalt berufen (Prof. 1846). Von der Braunschweiger Regierung erhielt V. 1850 die Stelle eines Berghandlungskommissars und Münzprüfers. Eine Berufung an das Aachener Polytechnikum 1868 lehnte er ab, da ihm die Viewegsche Verlagsanstalt den Gegenantrag machte, als Teilhaber für sie die technische und bauliche Einrichtung neuzugestalten.

    Bekannt ist V. für die mit Heinrich Will (1812–90) 1841 entwickelte quantitative Bestimmung des Stickstoffs in organischen Verbindungen und für die Messung der entstandenen Ammoniakmenge in einem Kugelapparat (Will-V.-Verfahren), die bis Ende des 19. Jh. die gebräuchlichste Methode auf dem Gebiet der organischen Analyse war.

  • Auszeichnungen

    A Mitgl. d. Dt. Chem. Ges. (1867);
    V.str. in Braunschweig u. Frankfurt/M.

  • Werke

    W Neue Methode z. Bestimmung d. Stickstoffs in organ. Verbindungen, in: Ann. d. Chemie u. Pharmacie 39, 1841, H. 3, S. 257–96 (mit H. Will).

  • Literatur

    L F. Knapp, Nekrologe, in: Berr. d. Dt. Chem. Ges. 10, 1877, S. 2291–97;
    G. Schwedt, Liebig u. seine Schüler, Die neue Schule d. Chemie, 2002, S. 177–85;
    Braunschweiger Stadtlex.;
    Braunschweig. Biogr. Lex.; – zur Fam.: W. Arnswaldt, Aus d. Gesch. d. Fam. V., 1908 (P)

  • Autor/in

    Heiko Stoff
  • Zitierweise

    Stoff, Heiko, "Varrentrapp, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 26 (2016), S. 720 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117350559.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA