Lebensdaten
1836 – 1868
Geburtsort
Barmen
Sterbeort
Elberfeld
Beruf/Funktion
Lyriker ; Freund von Friedrich Engels
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 117338540 | OGND | VIAF: 25377128
Namensvarianten
  • Siebel, Karl
  • Thilva, Emil
  • Siebel, Carl
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Siebel, Carl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117338540.html [23.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Siebel: Karl S., Dichter, als Sohn eines Kaufherrn in Barmen am 13. Januar 1836 geboren, am 9. Mai 1868. Schon auf der Barmer Stadtschule schloß er enge Freundschaft mit Emil Rittershaus und mit beiden schloß Hugo Oelbermann den „Wupperbund“ zu jugendlich poetischem Treiben. Der ältere Litteraturkreis des Wupperthals, welcher sich hauptsächlich um Fr. Roeber zusammenschloß, ward bald auf diese jungen Männer aufmerksam, welche schon|damals mit Gedichten auch an die Oeffentlichkeit traten. In den 50er Jahren gehörte S. auch als thätiges und geschätztes Mitglied dem „Sonntagskränzchen“ des Roeber’schen Hauses an, wie er sich gleichfalls unter den Dichtern des „Albums aus dem Wupperthale“ findet, welches Rich. Seel 1854 herausgab. Auch mit den litterarischen Kreisen von Elberfeld und Düsseldorf hielt man lebendige geistige Gemeinschaft. 1850 trat S., nachdem er inzwischen die hohe Schule in Rheydt besucht hatte, in das Geschäft seines Vaters ein, obgleich er wenig Neigung für den Kaufmannsstand empfand. Auch ein Aufenthalt in England von 1856—60 söhnte ihn mit seinem Beruf keineswegs aus. Seine Dichtungen bildeten dagegen während dieser ganzen Zeit sein vornehmstes Interesse. Nach Barmen zurückgekehrt, verheirathete er sich dort mit Reinhilde v. Hurter aus Elberfeld und sah sich dadurch doppelt genöthigt wieder in das väterliche Geschäft einzutreten.

    1854 hatte er unter dem Pseudonym Emil Thilva das epische Gedicht Tannhäuser herausgegeben, welches von der Kritik recht freundlich aufgenommen ward und 1858 in zweiter Auflage vermehrt um die Dichtung „Ein Sohn der Zeit“ gedruckt ward. Größeren Anklang noch fand ein erster Band „Gedichte“, welcher 1856 vor seiner Abreise nach England erschien und in kurzer Zeit drei Auflagen erlebte. Weniger glücklich fiel die epische Erzählung „Jesus von Nazareth" (1856) aus. Verfehlter noch ist der Roman „Religion und Liebe" (1860). Mit Freude aber begrüßte man den mit Recht geschätzten Lyriker wieder in den „Arabesken“ (1861) und besonders in der „Lyrik“ (1866), obwohl sich in dieser letzten Sammlung zum Theil sehr schöner Gedichte, ein trüber Zug von Müdigkeit und Ermattung kundgibt. Es war nicht allein der Zwiespalt seines Lebensganges, der ihn niederdrückte: ein verhängnißvolles Brustleiden hatte ihn gepackt. Auch ein zweimaliger Aufenthalt auf Madeira 1866 und 1867 brachte keine Rettung mehr; bald nach der Heimkehr im J. 1868 erlag er. — Die Wupperthaler bezeichnen ihn nicht mit Unrecht als ihren Romantiker. Es paart sich in seinen Dichtungen Gedankentiefe mit glühender, in den Jugenddichtungen manchmal überschwenglicher Empfindung; dennoch weiß er daneben auch schlichten Volkston oft in glücklicher Weise zu treffen. Seine Lieder sind sehr musikalisch, deswegen auch viel in Musik gesetzt worden, u. a. von Karl Reinecke, der damals als Musikdirector in Barmen lebte und zu den Freunden des Roeber’schen Hauses gehörte. Zu Siebel't anmuthigsten Dichtungen zählen im ersten Band der Gedichte die „Bilder aus dem Leben“.

    Herzog, Die neuere Litteratur im Wupperthal. 1888. S. 35 ff.

  • Autor/in

    v. L.
  • Zitierweise

    L., von, "Siebel, Carl" in: Allgemeine Deutsche Biographie 34 (1892), S. 166-167 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117338540.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA