Lebensdaten
1808 – 1881
Beruf/Funktion
Feldmarschalleutnant ; Staatsmann
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 117161802 | OGND | VIAF: 49996023
Namensvarianten
  • Jochmus von Cotignola, August Freiherr
  • Jochmus von Cotignola, August
  • Cotignola, August Jochmus von
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Quellen(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Jochmus von Cotignola, August Freiherr, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117161802.html [26.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Jochmus*)Zu S. 679.: August Freiherr J. von Cotignola, geboren am 27. Februar 1808 in Hamburg, konnte dem Handelsstande, zu welchem ihn sein Vater bestimmte, kein Interesse abgewinnen und reiste nach Paris, wo er eifrig militärischen Studien oblag. 19 Jahre alt, schloß er sich dem griechischen Freiheitskampfe an und machte die Feldzüge der Jahre 1827 bis Ende 1829 mit. Im J. 1828 war er Hauptmann und Adjutant des Oberbefehlshabers der griechischen Landmacht, Generals Sir Richard Church, wurde 1832 als Hauptmann des Generalstabes im griechischen Kriegsministerium angestellt und zu verschiedenen Missionen verwendet. Durch die Ränke der nationalen Partei aus Griechenland vertrieben, begab J. sich im J. 1835 nach England, um auf Empfehlung des britischen Gesandten in Athen, Sir Lyons, in die englisch-spanische Legion zu treten, in welcher er die bedeutendsten Schlachten in Spanien unter Sir Evans mitmachte und im Verlauf der beiden Kriegsjahre zum Brigadegeneral emporstieg. Nachdem er noch zwei Jahre als Chef des spanischen Armeecorps von Cantabrien gedient hatte, kehrte J. Ende 1838 nach England zurück, wurde jedoch sofort nach Constantinopel gesendet, um dort einen Feldzugsplan für den voraussichtlichen Krieg in Syrien zu entwerfen. Mitte Juli 1840 zum Chef des Generalstabes der englisch-österreichisch-türkischen Armee im Libanon und, auf Vorschlag der englischen Regierung, zum türkischen Divisionsgeneral und Pascha von zwei Roßschweifen ernannt, war J. bei der Beschießung und Einnahme von St. Jean d'Acre thätig und wurde nach Beendigung des Feldzuges bis zum Jahre 1848 im Kriegsministerium in Constantinopel verwendet. Die Märzrevolution veranlaßte J. zur Rückkehr nach Deutschland. Am 17. März 1849 verlieh ihm der Reichsverweser Erzherzog Johann das Portefeuille des Aeußeren und der Marine, die er nach dem Rücktritt des Erzherzogs im December 1849 niederlegte. Die folgenden Jahre benutzte J. zu Reisen durch Europa, dann nach Aegypten, Arabien, Indien, China und Amerika, während des Winters der Jahre 1856 bis 1859 aber verweilte er, da sein Sohn Karl die Cadettenschule in Hainburg, dann die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt besuchte, in Wien. Hier trat er dann auch in Berührung mit FZM. Frhrn. v. Heß, dem er, vor und während des Krieges gegen Frankreich und Italien, verschiedene militärisch-politische Denkschriften vorlegte und durch dessen Vermittlung er als Feldmarschalllieutenant in die kaiserliche Armee aufgenommen zu werden hoffte. Dieser Wunsch blieb unerfüllt, da es nicht zur definitiven Aufstellung des deutschen Bundesheeres kam, doch wurde J. Ende December in den erblichen österreichischen Freiherrnstand mit dem Prädicate „von Cotignola“ erhoben. Bei Beginn des Krieges gegen Preußen und Italien|1866 strebte J. abermals eine Verwendung in der kaiserlichen Armee an, doch verzögerte sich die Ernennung. Erst am 19. Juli 1866 wurde ihm der Titel eines Feldmarschalllieutenants verliehen, ohne daß J. zu irgend einer Thätigkeit im Felde gelangte. Nach dem Frieden von Nikolsburg zog sich J. in das Privatleben zurück, unternahm in den Jahren 1870 und 1871 noch eine Weltreise, nach deren Beendigung er in Bamberg dauernden Aufenthalt nahm, wo er am 14. September 1881 starb. Seine militärischen und politischen Aufsätze, Denkschriften und Briefe hat G. M. Thomas in vier Bänden herausgegeben.

    • Literatur

      Acten des k. u. k. Kriegs-Archivs. — Die Wehrzeitung. Jahrg. 1881. — Aug. v. Jochmus' gesammelte Schriften. Hsg. von Dr. G. M. Thomas. Berlin 1883—1884.

  • Autor/in

    Criste.
  • Zitierweise

    Criste, Oscar, "Jochmus von Cotignola, August Freiherr" in: Allgemeine Deutsche Biographie 50 (1905), S. 745-746 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117161802.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA