Dates of Life
1811 – 1859
Place of birth
Köln
Place of death
München
Occupation
Maler
Religious Denomination
katholisch?
Authority Data
GND: 116631813 | OGND | VIAF: 77072687
Alternate Names
  • Flüggen, Gisbert
  • Flüggen, Gisbert
  • Flueggen, Gisbert
  • more

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Flüggen, Gisbert, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116631813.html [27.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Flüggen: Gisbert F., Genremaler, geboren in Köln am 9. Februar 1811, gestorben zu München am 3. September 1859. In Düsseldorf gebildet, kam F. schon Mitte der dreißiger Jahre nach München und machte sich dort durch sein coloristisches Talent und eine freiere malerische Behandlung, als die bis dahin gebräuchliche rasch bekannt. Noch mehr dadurch, daß er zuerst, wol durch Grenze, mit dem er überhaupt Verwandtschaft zeigt, veranlaßt, gewöhnlich seine sittenbildlichen Darstellungen ins Rococo verlegte. Er schildert aber ungleich diesem meist das Leben der höheren Stände, und lehnte sich dabei in München alsbald an jenes in der neuen Pinakothek befindliche Meisterwerk Wilkie's „Die Testamentseröffnung" an, das überhaupt einen so großen Einfluß auf die gesammte deutsche, ja europäische Sittenbilddarstellung ausgeübt. Indeß bleibt er an Schärfe der Charakteristik, des Benehmens seiner Figuren, wie ihrer frappanten Individualisirung weit hinter seinem Vorbild zurück, und ist noch entfernter von dessen herrlichem, satyrischem Humor, sondern meist sentimental in Iffland’scher Art, zeichnet mühsam und producirt überhaupt schwer, wenn auch nicht ohne echt künstlerisches Gefühl. „Schachspieler", „Eine Proceßentscheidung", „Die Einführung einer bürgerlichen Braut in eine altadliche Familie", „Eine Testamentserschleichung durch Jesuiten", „Die Auspfändung eines genialen jungen Musikers, der von seiner Fra getröstet, von einer alten Tante im letzten Augenblick ausgelöst wird“, „Wiedergenesende“ u. dgl. gefühlvolle Familienscenen sind seine Lieblingsthemata. Doch malte er u. a. auch „Die letzten Augenblicke des Königs Friedrich August von Sachsen“. In München führte er zuerst das unmittelbare Benutzen der Natur aufs Bild, die eigentliche Modellmalerei ein, erwarb sich aber auch viel Verdienst durch Ausbildung der „Stimmung“, die an seinen Bildern eigentlich das Werthvollste bleibt. Sein letztes unvollendet gebliebenes Werk „Das Vorzimmer eines Fürsten“ in der neuen Pinakothek zu München legt von seiner keineswegs zu verachtenden malerischen Begabung Zeugniß ab.

  • Author

    Pecht.
  • Citation

    Pecht, Friedrich, "Flüggen, Gisbert" in: Allgemeine Deutsche Biographie 7 (1878), S. 140 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116631813.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA