Lebensdaten
1828 – 1895
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Greifswald
Beruf/Funktion
Zoologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 104183640 | OGND | VIAF: 76748744
Namensvarianten
  • Gerstaecker, Carl Eduard Adolph
  • Gerstaecker, Adolph
  • Gerstaecker, Karl Eduard Adolph
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Zitierweise

Gerstäcker, Adolph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd104183640.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Adolph Theodor (1783–1855), Kunsthändler, S d. Justizamtmanns Dr. iur. Joh. August in Zwickau u. d. Sophie Dor. Schilling;
    M Carol. Amalie (1789- vor 1859), T d. Hofsattlermeisters Joh. Martin Bauer, Bes d. Eckhauses Unter d. Linden/Friedrichstr. in B. (später „Café Bauer“), u. d. Dor. Sophia Karow;
    Berlin 1859 Luise Helene (1840–67), T d. Ludw. Heinr. Mayer, Hofgärtner in Schloß Monbijou, u. d. Auguste Wilh. Henr. Wensch;
    2 T (1 jung †);
    N Erich Bethe ( 1940), Prof. d. klass. Philol. (s. NDB II), Albrecht Bethe (1872–1951), Prof d. Physiol.

  • Biographie

    G. studierte ab 1847 in Berlin Medizin und Naturwissenschaften, besonders Zoologie, legte 1852 das medizinische Staatsexamen und die Doktorprüfung ab und wurde nach vorübergehender ärztlicher Tätigkeit Adjunkt am Berliner Zoologischen Museum. Er arbeitete unter Johann Ch. Klug als Entomologe, promovierte 1855 zum Dr. phil., habilitierte sich 1856 für Zoologie und wurde im gleichen Jahre Kustos der Entomologischen Sammlung; 1864 übernahm er zusätzlich eine Dozentur an der Landwirtschaftlichen Lehranstalt zu Berlin, 1874 erfolgte seine Ernennung zum außerordentlichen Professor der Zoologie, 1876 ging G. als ordentlicher Professor der Zoologie nach Greifswald. – G. bearbeitete unter anderem die durch Peters und von der Decken in Mozambique und in Ostafrika gesammelten Insekten, stellte für die Jahre 1853-71 die entomologischen Berichte für das „Archiv der Naturgeschichte“ (herausgegeben von F. H. Troschel) zusammen, veröffentlichte rund 70 systematische Abhandlungen und befaßte sich verschiedentlich auch mit morphologischen und ökologischen Problemen beziehungsweise der angewandten Entomologie (Wanderheuschrecke, Coloradokäfer, Reblaus). Weiteren Kreisen wurde G. als Verfasser des Kapitels „Arthropoda“ im „Handbuch der Zoologie“ (II, 1863), das er zusammen mit J. V. Carus herausgab, bekannt sowie als Bearbeiter der Arthropoden in H. G. Bronns „Klassen und Ordnungen des Tierreichs“ (Band 5, 1. Abteilung, 1866–79, 1901), wovon er nur einen Teil fertigstellen konnte. Besondere Verdienste erwarb sich G. um die Greifswalder zoologische Sammlung, die von ihm durch zahlreiche anatomische Präparate und Skelette vermehrt wurde. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse fanden einen Niederschlag in der Monographie „Skelet des Döglings (Hyperoodon rostralus)“ (1887).

  • Werke

    Weitere W u. a. Entomographien I: Monogr. d. Endomychiden, 1858;
    Die Gliedertierfauna d. Sansibargebiets, nach d. v. Kersten während der v. d. Deckenschen Expedition gesammelten Material bearbeitet, 1873;
    Zur Morphol. d. Orthoptera amphibiotica, 1873;
    Die Wanderheuschrecke, 1876;
    Der Coloradokäfer, 1877.

  • Literatur

    ADB 49;
    The Entomologist's Monthly Mgz., 2. Serie, VI (21), London 1895, S. 221;
    The Transactions of the Entomological Society of London 1895, ebd. 1895, S. LXXI f.;
    Wilh. Müller, in: Chronik d. Kgl. Univ. Greifswald f. d. J. 1895/96;
    W. Horn u. S. Schenkling, in: Index Litteraturae Entomologicae II, 1928, S. 415-17 (W-Verz. bis 1863, P in III).

  • Autor/in

    Georg Uschmann
  • Zitierweise

    Uschmann, Georg, "Gerstäcker, Adolph" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 323 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104183640.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Gerstaecker **)Zu S. 315.: Karl Eduard Adolf G. wurde geboren am 30. August 1828 in Berlin. Nach Absolvirung des Gymnasiums studirte er von 1847 an in Berlin Medicin und Naturwissenschaften, namentlich Zoologie. Nachdem er promovirt und das ärztliche Staatsexamen bestanden, ließ er sich 1852 als praktischer Arzt in Berlin nieder. Mit großem Eifer setzte er jedoch seine zoologischen Studien fort und zog durch seine Schrift „Rhipiphoridum coleopterorum familiae dispositio systematica“, Berlin 1855, sowie durch seine Beiträge zu den Berichten über die wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiete der Entomologie die Aufmerksamkeit auf sich. Als daher Klug, der dirigirende Custos der entomologischen Sammlung der Universität Berlin starb, wurde ihm 1856 diese Stellung übertragen. Im folgenden Jahre habilitirte er sich als Privatdocent für Zoologie. 1860 wurde G. als Docent für beschreibende Naturwissenschaften an dem damaligen landwirthschaftlichen Institut, der jetzigen landwirthschaftlichen Hochschule angestellt und 1873 zum Professor ernannt. 1876 wurde er als ordentlicher Professor der Zoologie|und Director des zoologischen Museums an die Universität Greifswald berufen. G. starb am 20. Juni 1895.

    Außer zahlreichen kleineren Abhandlungen in verschiedenen Zeitschriften veröffentlichte er folgende Hauptwerke: „Handbuch der Zoologie", 2 Bde., Lpz. 1863—75, „Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen der Entomologie während der Jahre 1855—1873“, „Entomographien. Abhandlungen im Bereich der Gliederthiere, Bd. 1: Monographie der Endomychiden“, Lpz. 1858, „Ueber die Gattung Oxybelus“, Halle 1867; „Die Arten der Gattung Nysson“ in Abhandlungen der naturw. Ges. zu Halle 1867, „Die Gliederthier-Fauna des Sansibargebietes“ in: v. d. Deckens Reise in Nordafrika, Bd. 3, Lpz. 1873, „Zur Morphologie der Orthoptera amphibiotica“, Berlin 1873, „Ueber das Vorkommen der Tracheenkiemen bei ausgebildeten Insecten“, Lpz. 1874, „Die Wanderheuschrecke, Oedipoda migratoria L.“, Berlin 1876, „Der Coloradokäfer und sein Auftreten in Deutschland“, Kassel 1877, „Das Skelett des Döglings, Hyperoodon rostratus“, Lpz. 1887. Sein bedeutendstes Werk war seine Bearbeitung der Arthropoden in Bronn's Klassen und Ordnungen des Thierreichs, Lpz. 1866—1895. Auch bearbeitete er die von Peters in Mosambique gesammelten Käfer und Bienen.

  • Autor/in

    W. Heß.
  • Zitierweise

    Heß, Wilhelm, "Gerstäcker, Adolph" in: Allgemeine Deutsche Biographie 49 (1904), S. 678-679 unter Gerstaecker, Karl Eduard Adolph [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104183640.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA