Lebensdaten
1458 – 1526
Geburtsort
Köthen (Anhalt)
Sterbeort
Merseburg
Beruf/Funktion
Fürst von Anhalt-Zerbst ; Bischof von Merseburg
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 104173114 | OGND | VIAF: 47195279
Namensvarianten
  • Adolf von Anhalt
  • Adolf
  • Adolf von Anhalt
  • mehr

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Zitierweise

Adolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd104173114.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Adolf I. von Anhalt-Zerbst ( 1473);
    M Cordula, T des Grafen Albrecht III. von Lindau-Ruppin;
    B Magnus ( 1516), bis 1508 mitregierender Fürst von Anhalt-Zerbst, Wilhelm ( 1504), Franziskaner;
    Schw Anna ( 1485), Äbtissin in Derneburg.

  • Biographie

    A. wurde 1471 an der Universität Leipzig immatrikuliert, 1475 deren Rektor, dann Kanoniker und Archidiakonus in Hildesheim. 1489 erhielt er die Dompropstei in Magdeburg, die er 1516 seinem älteren Bruder Magnus überlieb. Obwohl sich alle Brüder zum Eintritt in den geistlichen Stand entschlossen hatten, regierten doch A. und Magnus ihre Lande gemeinsam, bis sie 1508 zugunsten der Linien Dessau-Köthen verzichteten. In Merseburg 1507 zum Koadjutor gewählt, wurde er dort 1514 Bischof als Nachfolger Thilos von Trotha. Er verwaltete sein Stiftsgebiet umsichtig, war gelehrt und als Prediger angesehen. Luthers Rechtfertigungslehre billigte er anfänglich, lehnte aber Eingriffe in die bestehende Kirchenordnung ab und wurde schließlich zu einem entschiedenen Gegner der Reformation. Als Kanzler der Leipziger Universität versuchte er 1519 vergeblich, die Disputation zwischen Luther und Eck zu verhindern; 1520 ließ er Luthers Bücher verbrennen, später verbot er das Lesen seiner Bibelübersetzung.

  • Literatur

    ADB I;
    O. Clemen, Btrr. z. Ref. gesch. II, 1902, S. 4 ff.;
    K. Pallas, in: Ztschr. d. Ver. f. Kirchengesch. d. Prov. Sachsen 23, 1927, S. 1 ff.;
    Th. Brieger, in: Die Univ. Leipzig 1409-1909, 1909, S. 39 ff.;
    H. Wäschke, Anhalt. Gesch. I, 1912, S. 514 f., II, 1913, S. 21 f. u. ö.

  • Porträts

    Kupf. v. unbek. Künstler (Preuß. Staatsbibl., Berlin).

  • Autor/in

    Herbert Helbig
  • Zitierweise

    Helbig, Herbert, "Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 85 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104173114.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Adolf, Fürst von Anhalt (Zerbster Linie), Bischof von Merseburg, einer der Gegner Luther's bei seinem ersten Auftreten, geb. 16. Oct. 1458, 24. März 1526 zu Merseburg. Ein Sohn Adolfs I., bezog er 1471 die Universität Leipzig. Obwol er sich zum Eintritt in den geistlichen Stand entschloß, behielt er doch noch während längerer Zeit Antheil an der Regierung seiner Stammlande, auf die er erst 1508 förmlich verzichtete. 1488 ward er Dompropst zu Magdeburg, erhielt 1490 die Priesterweihe, ward 1507 von Bischof Thilo von Merseburg zum Coadjutor angenommen und folgte diesem 1514 als Bischof. Seine Verwaltung des Stiftes war umsichtig und gedeihlich. Daneben predigte und lehrte er. Obwol in der Rechtfertigungslehre mit Luther einverstanden, war er doch allen Eingriffen in die bestehende Kirchenordnung in seinem friedlichen Sinne abhold. Luther's Bücher ließ er 1520 verbrennen und verbot 1522 das Lesen seiner Bibelübersetzung. 1523 (nicht 1524) bewog er Herzog Georg zur Ausweisung des Magister Fröschel aus Leipzig.

  • Autor/in

    v. Liliencron.
  • Zitierweise

    Liliencron, Rochus Freiherr von, "Adolf" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 120 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104173114.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA