Lebensdaten
1569 – 1629
Beruf/Funktion
Landeshauptmann von Tirol ; Historiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 101864361 | OGND | VIAF: 41955726
Namensvarianten
  • Brandis, Jakob Andrä Freiherr von
  • Brandis, Jacob Andrä Freiherr von
  • Brandis, Jakob Andrä Freiherr von
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Zitierweise

Brandis, Jacob Andrä Freiherr von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd101864361.html [26.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Brandis: Jakob Andrä, Freiherr v. B., geb. 10. Jan. 1569 zu Wiener-Neustadt, 7. Nov. 1629 in Tirol. Abkömmling eines alten Adelsgeschlechtes, das aus Graubündten stammt und seit dem 12. Jahrhundert in der urkundlichen Geschichte Tirols auftaucht. Johann Heinrich, der Pater unseres Jakob Andrä, war Kaiser Maximilians II. Mundschenk, Kämmerer und Rath und wurde 1573 in den Freiherrnstand erhoben. 1576 begaben sich Vater und Sohn nach Tirol, woselbst seit 1578 der letztere seine lateinische Schulung am herzoglichen Gymnasium in Innsbruck empfing. Er besuchte dann die Universitäten zu Prag und Wien und kehrte, als der Vater gestorben, 1589 in die Heimath zurück, um seine Güter zu übernehmen. Von Kaiser Rudolf II. zum kaiserlichen Rathe, von dem Regenten Tirols. Erzherzog und Deutschmeister|Max III. 1602 zum Regierungsrathe und Kämmerer ernannt, fand sich J. A. B. als geschäftskundiger Mann viel und angestrengt beschäftigt. 1606 vertauschte er aus Kränklichkeit jenen Posten mit dem leichteren eines Obersthofmeisters der Erzherzogin Anna, wurde aber bald in eine neue schwierige Amtssphäre als Landeshauptmann an der Etsch bestallt (1610) und wirkte da als eifriger Regierungsmann, von streng kirchlicher Gesinnung. 1624 bat er um Enthebung von dem Geheimrathsposten, wurde 1625 Erbland-Silberkämmerer Don Tirol und auf vieles Ansuchen endlich der beschwerlichen Landeshauptmannschaft enthoben (1628, 7. Juli). Er starb 60jährig, den 7. Nov. 1629. Als Freund und Gesinnungsgenosse M. Sittichs Frhr. v. Wolkenstein und Mathias Burglehner's (s. dort) sammelte er fleißig Stoff zur Geschichte Tirols, die er an die Reihenfolge der Tiroler Landeshauptleute knüpfen wollte. So entstand das Manuscript seiner in Tirol bestangesehenen „Geschichte der Landeshauptleute von Tirol“, in zwei Haupttheilen, deren ersterer bis zum J. 1335 reicht, der zweite von der luxemburgisch-wittelsbachischen Epoche anhebt. Er hat da Vielfach das große handschriftliche Werk Burglehner's (s. w. u.) ausgeschrieben. Gedruckt wurde dies Werk erst im Jahre 1850 (Innsbruck gr. 8 mit Porträt) und durch einen seiner Nachkommen in die Litteratur der Tirolensia eingeführt. Gekannt und benützt ward es schon früher.

    • Literatur

      Eine ausführliche Biographie findet sich in der Einleitung zu seiner Geschichte der Landeshauptleute von Tirol, zugleich eine Gesch. des Tiroler Ständewesens in der Zeit seiner Landeshauptmannschaft 1610—28. Vgl. ferner Joh. Egger, Die ältesten Geschichtschreiber, Geographen und Alterthumsforscher Tirols, Programm der Innsbrucker Ober-Realschule. 1867 im Sep.-Abdr. 4° 62 S. (S. 43—53).

  • Autor/in

    Krones.
  • Zitierweise

    Krones, Franz von, "Brandis, Jacob Andrä Freiherr von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 246-247 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101864361.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA