Lebensdaten
1786 – 1829
Beruf/Funktion
preußischer Offizier
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 100443095 | OGND | VIAF: 121651078
Namensvarianten
  • Ciriacy, Ludwig Friedrich von
  • Circiacy, Friedrich von
  • Ciriacy, F. v.
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Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Ciriacy, Ludwig Friedrich von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100443095.html [24.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Ciriacy: Ludwig Friedrich v. C., wurde 13. Jan. 1786 in Potsdam geboren, wo sein Vater, später Capitän, als Lieutenant im Regiment Garde stand. 1798 kam er in das Cadettenhaus in Berlin und trat 1801 als Junker in das Infanterieregiment v. Zweifel; erst 1805 wurde er Fähnrich und als solcher bei Jena verwundet. Er entkam glücklich nach Schlesien, wurde bei einer Grenadier-Jäger-Compagnie, dann als Adjutant des Füsilier-Bataillons im zweiten schlesischen Regiment angestellt. Von 1810 ab besuchte er die allgemeine Kriegsschule in Berlin, wo namentlich Tiedemann's Vorträge über Taktik und Strategie anregend auf ihn wirkten. 1811 heirathete er die Wittwe des Platzmajors Haugk in Glatz, deren Kinder erster Che an ihm einen sorgenden Vater fanden. 1812 nach Glatz zurückgekehrt, dann nach Neisse versetzt, formirte er 1813 das Jägerdetachement des Regiments. Bei Großgörschen verwundet, wurde er nach seiner Genesung in den Generalstab versetzt und der 9. Brigade unter Generalmajor v. Klüx zur Dienstleistung beigegeben. Januar 1814 rückte er mit der Brigade nach Luxemburg, dann im Februar zur großen Armee, wo er an den Kämpfen bei Soissons, La Ferté, Etoges und am Montmartre Theil nahm. 1815 wurde er dem Generalstabe der 5. Brigade unter Generalmajor v. Tippelskirch zugetheilt und kämpfte bei Ligny und Belle-Alliance; die späteren Erfahrungen bei den Belagerungen von Maubeuge, Philippeville, Givet und Charlemont hat er in einem seiner späteren Werke verwerthet. Für seine Leistungen im Kriege erhielt er, damals Premierlieutenant, das eiserne Kreuz erster Classe. Nach dem Frieden wurde er Divisions-Adjutant, erst in Magdeburg, dann in Frankfurt a. O. bei dem General v. Brause. 1816 wurde er zum Hauptmann befördert und 1818 ins Kriegsministerium, 1822 als Lehrer|zur allgemeinen Kriegsschule versetzt und im folgenden Jahre zum Major ernannt. Nach dem Tode der ersten Frau hatte er sich 1825 zum zweiten Male mit der Wittwe des Landraths Geist v. Beeren vermählt, aus welcher Ehe er drei Kinder hatte, so daß bei seinen geringen Mitteln nur seine seltene Bedürfnißlosigkeit es ihm möglich machte, seine zahlreiche Familie zu ernähren. In den Feldzügen, mehr noch durch seine angestrengte wissenschaftliche Thätigkeit, hatte er seine Gesundheit untergraben und in Folge eines Blutsturzes starb er am 12. August 1829 an der Schwindsucht, tief betrauert von seiner Familie und den zahlreichen Freunden, welche ihm seine seltene Herzensgüte und Liebenswürdigkeit, wie die Ehrenhaftigkeit seines Charakters erworben. Er hat folgende Werke geschrieben: „Geschichte des Belagerungskrieges im Jahre 1815" (1819); „Chronologische Uebersicht der Geschichte des preußischen Heeres“ (1820); „Versuch einer militärischen Beschreibung des osmanischen Reiches“ (1824). C. war ein fleißiger Mitarbeiter der Militär-Litteratur-Zeitung, die ihm werthvolle Aufsätze verdankt, und begründete mit C. v. Decker und L. Blesson 1824 die Zeitschrift für Kunst, Wissenschaft und Geschichte des Krieges, wie er auch mit an die Spitze eines im gleichen Sinne begründeten Unternehmens trat: der Handbibliothek für Officiere; der erste Band der Geschichte der Kriegskunst — Geschichte der Kriege des Alterthums — ist von C. verfaßt. Ebenso hatte er seit 1817 viel für das Militär-Wochenblatt und die Leipziger Litteratur-Zeitung geschrieben. Sein letztes Werk waren „Betrachtungen über die möglichen Operationen im russisch-türkischen Feldzuge 1828“, die anonym erschienen sind.

    • Literatur

      Nekrolog in der Zeitschrift für Kunst, Wissenschaft und Geschichte des Krieges. 4. Heft 1829 S. 284.

  • Autor/in

    v. Meerheimb.
  • Zitierweise

    Meerheimb, von, "Ciriacy, Ludwig Friedrich von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 266-267 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100443095.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA