Lebensdaten
1903 – 1969
Geburtsort
Stuttgart-Bad Cannstatt
Sterbeort
Köln
Beruf/Funktion
Physiker ; Luftfahrtingenieur
Konfession
andere
Normdaten
GND: 140018816 | OGND | VIAF: 103334236
Namensvarianten
  • Löhner, Helmut
  • Löhner, Helmut

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Zitierweise

Löhner, Helmut, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd140018816.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilhelm, Obering.;
    M Pauline Kleinfelder;
    Berlin-Charlottenburg 1940 Ingrid Fiek, Dipl.-Dolmetscherin;
    1 S, 3 T.

  • Biographie

    Nach dem Studium an der TH Stuttgart (1921–27) mit Diplom-Abschluß auf Grund einer Arbeit über Messungen mit dem Quadrantenelektrometer bei E. Regener wurde L. Assistent am Physikalischen Institut der TH Danzig. Dort führte er von Mai 1927 bis August 1929 in den Bereich der Elektronenstoßversuche von J. Franck und G. Hertz gehörende experimentelle Untersuchungen über den quantenhaften Geschwindigkeitsverlust langsamer Elektronen in verdünnten Gasen durch. Beim Durchgang eines homogenen Elektronenstrahls durch ein Gas erleiden Elektronen quantenhafte Energieverluste in einer Größe und Häufigkeit, die für das betreffende Gas charakteristisch sind. Franck und Hertz hatten 1913 die stufenweise Abbremsung von Elektronen durch Gasatome gefunden. Mit ihrem Meßverfahren ließ sich die Größe der Geschwindigkeitsverluste („kritische Potentiale“) gut bestimmen; dagegen war die Ermittlung der Häufigkeit der Verluste („Stoßausbeute“) mit Schwierigkeiten verbunden. Als vorteilhafter erwies sich hierfür die „Gegenspannungsmethode“ von P. Lenard (Ann. d. Physik, Folge 4, 8, 1902, S. 149). L. verfeinerte das Lenardsche Verfahren, entwickelte verschiedene Meßapparaturen und konnte so die Ausbeute der Energieverluste aus den Stufen von Gegenspannungskurven bestimmen. Mit diesen Untersuchungen wurde er 1930 in Danzig bei C. Ramsauer zum Dr.-Ing. promoviert (Ann. d. Physik, Folge 5, 6, 1930, S. 50-86). L. befaßte sich mit diesem Themenkreis weiter, auch als er seit 1931 als Dozent und Regierungsbaurat im Heeresdienst an der Heeresfeuerwerkerschule in Berlin Physik, Mathematik, Technische Mechanik und Ballistik unterrichtete. Er selbst bildete sich durch den Besuch von Vorlesungen an der TH Berlin über Ballistik und militärische Optik weiter. – 1936 wechselte L. zur Hirth-Motoren GmbH nach Stuttgart-Zuffenhausen über, wo er die Leitung des Technischen Sekretariats der Firma übernahm; zu seinen Aufgaben gehörte die Herausgabe von Motorhandbüchern.

    1939-45 war L. wissenschaftlicher Mitarbeiter im Generalsekretariat der 1936 gegründeten Deutschen Akademie der Luftfahrtforschung in Berlin, deren Kanzler Adolf Baeumker eine Elite von Naturwissenschaftlern und Ingenieuren zu gemeinsamer Arbeit im Dienste der Luftfahrtforschung und -technik zusammenzubringen vermochte und sie gegen parteipolitische Einflußnahmen weitgehend abzuschirmen verstand. L., dem die Schriftleitung der Schriftenreihe der Akademie übertragen wurde, stand dem Leiter des Generalsekretariats Walter Boje bei der Vorbereitung der wissenschaftlichen Sitzungen und der Veröffentlichung der Vorträge zur Seite. Daneben schrieb er gelegentlich Artikel über Luftfahrtprobleme für populärwissenschaftliche Zeitschriften (Kosmos, Umschau in Wissenschaft u. Technik). Nach Kriegsende war L. 15 Jahre lang für die Geschäftsleitung einer Maschinenfabrik in seiner Geburtsstadt tätig, 1960 ging er zur Unterstützung des Vorstands der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt (WGL) zur Hauptgeschäftsstelle der WGL nach Köln. Es war die Zeit, in der sich die Tätigkeit der Gesellschaft auch auf die Probleme der Raumfahrt ausdehnte.

    L. wirkte jahrzehntelang maßgeblich an der Entwicklung und dem Fortbestand der deutschen Luftfahrtforschung mit. Besondere Verdienste erwarb er sich dabei durch die Kontaktpflege mit ausländischen Schwestergesellschaften. Insbesondere erweiterte und festigte er die von seinem Vorgänger Will Ennenbach eingeleiteten Beziehungen der WGL zur „Association Française des Ingénieurs et Techniciens de l'Aéronautique et de l'Espace“ (Paris) und der „Royal Aeronautical Society“ (London). 1968 trat L. in den Ruhestand.

  • Werke

    Weitere W Quantenhafte Geschwindigkeitsverluste langsamer Elektronen in N2, in: Ann. d. Physik, Folge 5, 9, 1931, S. 1004-16;
    Krit. Potentiale in He, Ne und Ar mit d. Lenardschen Gegenspannungsmethode, ebd. 22, 1935, S. 81-91;
    Zur Gasabgabe berußter Metallflächen im Vakuum (mit R. Behne), ebd. 22, 1935, S. 92-96;
    Über quantenhafte Geschwindigkeitsverluste langsamer Elektronen u. Wirkungsquerschnitte in Molekülgasen, ebd. 24, 1935, S. 349-60;
    Bestimmung d. Erdbeschleunigung mit frei fallendem Stab, in: Zs. f. d. physikal. u. chem. Unterricht 48, 1935, S. 151-59;
    Eisnebelstreifen hinter Flugzeugen in großen Höhen, in: Luftwissen 7, 1940, S. 337-39;
    Wegbereiter d. Flugzeugbaus, Hanns Klemm - Ernst Heinkel, in: Darst. u. Qu. zur Gesch. d. Dt. Einheitsbewegung im 19. u. 20. Jh., VI, 1965, S. 145-215.

  • Literatur

    G. Bock, in: Jb. 1969 d. Dt. Ges. f. Luft- u. Raumfahrt, S. 247 f.

  • Autor/in

    Werner Schulz
  • Zitierweise

    Schulz, Werner, "Löhner, Helmut" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 40-41 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd140018816.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA