Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Maler- und Verlegerfamilie ; Künstler ; Verleger
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 139799990 | OGND | VIAF
Namensvarianten
  • Preissler
  • Preisler
  • Preissler

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Zitierweise

Preisler, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139799990.html [24.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Die Familie P. stammte aus Kreibitz (Nordböhmen). Während des Dreißigjährigen Krieges floh Georg, Schlossermeister in Prag, mit seiner Frau Dorothea Wittmann 1628 aus religiösen Gründen nach Dresden, wo er das Bürgerrecht erhielt und kfl. Hofschlosser wurde. Sein Sohn Daniel (1627–65) begann in Dresden 1642 eine sechsjährige Lehre bei dem Hofmaler Christian Schiebung (1603–63) und wurde 1648 als Geselle freigesprochen. Nach einer 1650 begonnenen Wanderschaft ließ er sich am 27.9.1652 in Nürnberg nieder und verdingte sich als Geselle bei dem Maler Johann Christian Ruprecht (Nürnberger Bürger 1635, um 1666). In erster Ehe heiratete er 1654 Margaretha (1631–54), eine Tochter des Gewandschneiders Marx Brandtmayer, in zweiter Ehe 1655 Magdalena (1634–85), Tochter des Rektors von St. Lorenz, Johann Riedner; aus dieser Ehe gingen fünf Töchter sowie der erst nach dem Tod Daniels geborene Sohn Johann Daniel (1666–1737) hervor. Der vorwiegend als Porträtmaler tätige Daniel bemalte 1658 die große Orgel von St. Sebald mit 16 Bildnissen; 1660 entstanden „Die Sendung des hl. Geistes“ für die Spitalkirche und 1661 „Christi Himmelfahrt“ für die Margarethenkapelle der Burg; seit 1662 war er Genannter des Größeren Rates.

    Johann Daniel erhielt die ersten Unterweisungen im Malen von seinem Stiefvater Heinrich Popp (1637–82), denen eine zweijährige Lehre bei Johann Murrer (1644–1713) folgte. 1688 trat er eine Reise nach Italien an,|die ihn zunächst nach Venedig führte. 1696 kehrte er aus Rom im Gefolge des Mgf. von Ansbach, Georg Friedrichd. J. , nach Nürnberg zurück, wo er 1698 Anna Felicitas, die Tochter des Magisters Johann Ulrich Riedner, Senior-Diakonus bei St. Jacob, heiratete. Johann Daniel gehörte zu den sog. „3-Gulden-Malern“, die sich seit 1701 gegen Bezahlung von bestimmten Pflichten der zünftischen Malerordnung entbinden ließen und die Malerausbildung vom Handwerk hin zur Akademie betrieben. 1704-37 war Johann Daniel als Nachfolger von Georg Christoph Eimmart (1638–1705) Direktor der Nürnberger Akademie, die seit 1699 im ehem. Kloster St. Katharina untergebracht war. In dieser Stellung brachte er ein dreiteiliges Zeichenvorlagewerk heraus (1721-25), welches von seinem Sohn Johann Justin um einen vierten Band erweitert wurde (9. Aufl. 1753–58). Seit 1715 war er Genannter des Größeren Rates. 1716 wurde auf seine Initiative die der Akademie angegliederte Zeichenschule eröffnet, der er als Direktor vorstand. Zahlreiche seiner Veröffentlichungen stehen mit dieser Tätigkeit in Zusammenhang; sie wurden von den Söhnen Georg Martin (1700–54, seit 1737 Direktor der zeitweise selbständigen Zeichenschule) und Johann Justin (1698–1771, seit 1742 Akademiedirektor; seit 1755 Direktor der Zeichenschule, die er mit der Nürnberger Akademie wieder vereinte) fortgeführt. Von den insgesamt elf Kindern Johann Daniels wurden noch drei weitere, Barbara Helene (1707–58), Johann Martin (1715–94) und Valentin Daniel (1717–65) als Schüler ihres Vaters Maler und Kupferstecher.

  • Quellen

    Qu (J. W.) Sturm. Originalaufzeichnungen z. Gesch. d. P.’schen Künstlerfam., in: Archiv f. d. zeichnenden Künste 9, 1863, S. 363-91; Eigentl. Nachr. v. d. Ersten Anfang u. Erwünschten Fortgang d. Nürnberg. Mahler=Academie wie solche Unter Hoher Protection Eines Hoch Edlen u. Hochweißen Raths allhie geführet u. unterhalten wird, Entworffen im J. 1724, G. M. Preisler scripsit. (Ms., Leihgabe d. Stadtbibl. Nürnberg [Nor. K. 545) an d. Nürnberger Ak., Nr. 37; Abschr. v. A. Reindel in d. Stadtbibl. Nürnberg, Amb. 308 2', Bl. lr-6v); Forts, d. Gesch. d. Nürnberg. Maler Academie v. J. 1724 bis zu ihrer Aufloesung im J. 1821 nebst Entstehung d. Kunstschule u. Fortgang derselben bis am Schlüsse d. J. 1828 [v.] A. Reindel (1784–853), (Ms., Stadtbibl. Nürnberg, Amb. 308 20, Bl. 7r-26v); beide abgedr. in: W. K. Schultheiß, Gesch. d. Schulen in Nürnberg, H. 5, 1857, S. 84-107.

  • Literatur

    ADB 26;
    F. W. Eiermann, Die Veröff. d. Nürnberger Mahler-Academie im Barock, Von Jacob v. Sandrart bis Johann Justin P. (1662-1771), Mag.arb. Erlangen-Nürnberg 1992 (ungedr.);
    A. Tacke (Hg.), Die Nürnberger Malerbücher d. 17. u. 18. Jh., bearb. v. H. Ludwig, A. Tacke u. U. Timann (mit Stammtafeln, in Vorbereitung);
    Stadtlex. Nürnberg, 1999.

  • Porträts

    Gem. v. Daniel P., Die Fam. d. Künstlers mit Selbstbildnis, 1665, Abb. in: A. Tacke, Die Gem. d. 17. Jh. im German. Nat.mus., 1995;
    Porträtstich Johann Daniel P.s v. J. G. Pintz nach e. Vorlage d. Malers J. M. Schuster.

  • Autor/in

    Friedrich von Hagen, Andreas Tacke
  • Zitierweise

    Hagen, Friedrich von; Tacke, Andreas, "Preisler" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 689-690 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139799990.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA