Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Glasherren in Böhmen, Schlesien und Bayern
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 11859625X | OGND | VIAF: 54940903
Namensvarianten
  • Preissler
  • Preußler
  • Preisler
  • mehr

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Zitierweise

Preisler, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11859625X.html [27.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Im sächs. Erzgebirge werden die P. 1486 als Besitzer der Glashütte in Marienberg und 1550 in Heidelbach genannt. Im Zuge der zweiten deutschen Besiedlungswelle in Böhmen gründeten sie Glashütten auf beiden Seiten des Iser- und Riesengebirges, im Adlergebirge sowie im Böhmer- und Bayerwald. Bereits 1511 wurden P. in dem alten Glashüttenort Kreibitz erwähnt. 1604 besaß Georg, 1618 Johann die Glashütte in Reiditz, die bis 1752 im Familienbesitz blieb. Zwischen 1625 und 1740 waren Angehörige des Geschlechts Hüttenmeister in der Glashütte Sahlenbach. Den P. gehörten zeitweise die Glashütten in Seifenbach, Witkowitz, Friedrichsthal und Friedrichswald in Nordböhmen sowie die Hütte Deschney im Adlergebirge. 1617 zog Wolfgang (* 1550) ins Weißbachtal bei Schreiberhau und gründete eine Hütte, die 225 Jahre lang im Besitz von Nachkommen blieb. Andere P.sche Hütten in Schlesien bestanden im Waldenburger Bergland, im Isergebirge und in der Grafschaft Glatz. Auch die Hüttenherren P. im Böhmer- und Bayerwald stammen wahrscheinlich von dem Kreibitzer Stammgeschlecht ab. In Seewiesen wird 1560 ein P. genannt. Zwischen 1637 und 1684 waren mehrere P. als Hüttenmeister in der Gegend von Winterberg und Eisenstein tätig. Mehrere Familienzweige waren im Glashandel tätig und in weiten Teilen Europas anzutreffen, u. a. in Norwegen, Amsterdam, London, Valencia und Neapel. In der zweiten Hälfte des 17. Jh. gründete Georg in Blottendorf die Fa. „Preisler & Co“, der dort 1782 die weitere Fa. „J. A. Preisler & Co“ (aufgelöst 1839) folgte. Bald nach Beginn des 18. Jh. leiteten Angehörige der P.-Familien Glashandelsniederlassungen in St. Petersburg, London, Cadiz und Sevilla. Hier verstarb Anton Vinzenz ( 23.10.1800), der seit 1796 Kompagnon der Fa. J. A. Preisler & Co. war, an einer Seuche.

    Ob eine verwandtschaftliche Verbindung zur Nürnberger Künstlerfamilie gleichen Namens besteht, ist fraglich.

  • Literatur

    E. Schebek, Böhmens Glasind. u. Glashandel, Qu. zu ihrer Gesch., Neudr. d. Ausg. 1878, 1969, S. 79 ff.;
    K. Zenkner, Die alten Glashütten d. Isergebirges, 1968, S. 24 ff.;
    F. Parsche, Das Glasherrengeschlecht P. in Böhmen, Bayern u. Schlesien, 1977;
    K. Pittrof, Böhm. Glas im Panorama d. Jhh., ²1989, S. 39;
    D. Zoedler, Schles. Glas – Schles. Gläser, 1996, S. 33 ff.

  • Autor/in

    Kurt Pittrof
  • Zitierweise

    Pittrof, Kurt, "Preisler" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 689 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11859625X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA