Lebensdaten
1891 – 1973
Geburtsort
Blatzheim (Rheinland)
Sterbeort
Bonn
Beruf/Funktion
Volkskundler ; Germanist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 139781196 | OGND | VIAF: 137145857847923020097
Namensvarianten
  • Meisen, Karl
  • Meisen, Carl

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Weitere Erwähnungen in der NDB-online/NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Meisen, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139781196.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Paul (1861–1943), Bäckermeister in Blatzheim, S d. Landwirts Gerhard (1829–85) u. d. Anna Gotschalk (1827–1901);
    M Gertrud (1861–1942), T d. Landwirts Joseph Rolshoven (1831–1911) u. d. Anna Sophia Klein (1832–88);
    1) 1919 Franziska (1888–1957), T d. Bauunternehmers Joh. Steffens (1846–1921) u. d. Margarete Degraa (* 1857), 2) 1959 Eva Lentes (* 1916), Volksschullehrerin;
    3 S, 1 T aus 1).

  • Biographie

    M. studierte Deutsche Philologie und Volkskunde an den Universitäten Berlin und Bonn und wurde 1919 bei Theodor Frings an der Univ. Bonn mit einer Arbeit über Orthographie und Sprache in Christian Wierstraits Reimchronik der Stadt Neuß promoviert. Anschließend trat er in den Höheren Schuldienst ein, blieb jedoch weiterhin wissenschaftlicher Arbeit verbunden. So legte er 1926 eine kritische Ausgabe von „Christian Wierstraits Historij des beleegs van Nuys“ vor. 1928 habilitierte er sich in Bonn für Volkskunde mit der Arbeit „Nikolauskult und Nikolausbrauch im Abendlande“. In dieser Arbeit wie in seiner Quellensammlung zum „Wilden Jäger“ und „Wütenden Heer“ (beide 1935) versuchte er, regionale Formen in einen größeren abendländischen Zusammenhang zu stellen und sie aus christlichen und antiken Grundlagen zu erklären. Als bestimmend für die deutsche Volkskultur sah M. die seit dem frühen Mittelalter sich allmählich vollziehende Eingliederung in den abendländischen, christlich geprägten Kulturkreis. Sein Eintreten für eine christlichabendländische, nicht einseitig germanische Volkskunde sowie seine persönliche Freundschaft mit dem einflußreichen Zentrumspolitiker Prälat Georg Schreiber in Münster hatten zur Folge, daß ihm 1939 die venia legendi entzogen wurde. 1945 konnte M. als ao. Professor seine Arbeit an der Univ. Bonn wieder aufnehmen, 1947 erfolgte seine Ernennung zum Professor für Deutsche Volkskunde und Niederdeutsche Sprachgeschichte ( 1948 persönl. o. Professor).

    M. ist die Gründung des Volkskundlichen Seminars der Univ. Bonn zu verdanken, dessen erster Direktor er wurde. Außerdem war er Leiter der Abteilung für Mundartforschung und Volkskunde im Institut für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande der Univ. Bonn. In dieser Eigenschaft setzte er sich dafür ein, daß der Druck des Rhein. Wörterbuches bereits 1947 wieder aufgenommen wurde und seine Veröffentlichung von da ab zügig fortschreiten konnte. 1948 gründete M. die „Rhein. Vereinigung für Volkskunde“, die vor allem in den 50er Jahren eine rege Aktivität entfaltete. Als erste volkskundliche Zeitschrift nach dem Kriege erschien 1950 das von M. bis 1970 herausgegebene „Rhein. Jahrbuch für Volkskunde“ mit Aufsätzen vorwiegend zur historischen Volkskultur. Außerdem hat M. als Mitbegründer und Mitherausgeber der „Rhein.-westfäl. Zeitschrift für Volkskunde“ diese 1954-70 betreut. Zudem war er 1948-60 Mitherausgeber der „Rhein. Vierteljahrsblätter“ und 1948-64 des „Rhein. Wörterbuches“ sowie 1952-59 des „Rhein. Archivs“. Bis 1961 leitete M. als stellvertretender Vorsitzender den Verband der Vereine für Volkskunde.

  • Werke

    Weitere W Das Annolied, 1946;
    Altdt. Lesebuch, Texte u. Glossar, 1948;
    Altdt. Grammatik, 1947, ²1968;
    Volkskde. u. Kulturgesch., in: Volkstum u. Kulturpol., Georg Schreiber z. 50. Geb.tag gewidmet (hrsg. v. H. Konen u. J. P. Steffes), 1932, S. 358-78;
    Art.Volkskde.“, in: Staatslex. d. Görres-Ges., ⁵1932, Bd. 5, Sp. 971-78;
    Niederland u. Oberland, in: Rhein. Vj.bll. 15/16, 1950/51, S. 417-67;
    Der gegenwärtige Stand d. wiss. Volkskde., in: Rhein.-westfäl. Zs. f. Volkskde. 1, 1954, S. 1-19;
    Probleme d. rel. Volkskde. im Rheinlande, ebd., S. 193-220;
    Namen u. Ursprung d. Fastnacht, ebd. 17/18, 1966/67, S. 7-47.

  • Literatur

    M. Zender, in: Zs. f. Volkskde. 69, 1973, S. 325;
    ders., in: Rhein. Vj.bll. 38, 1974, S. IX-XII;
    J. Ruland, in: Rhein.-westfäl. Zs. f. Volkskde. 20, 1973, S. 249-53 (P);
    Kürschner, Gel.-Kal. 1970.

  • Autor/in

    Heinrich Leonard Cox
  • Zitierweise

    Cox, Heinrich Leonard, "Meisen, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 684 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139781196.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA