Lebensdaten
1741 – 1819
Geburtsort
Reichenbach (Schlesien)
Sterbeort
Reichenbach (Schlesien)
Beruf/Funktion
Textilfabrikant ; Kaufmann
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 13959938X | OGND | VIAF: 101322120
Namensvarianten
  • Sadebeck, Friedrich

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Zitierweise

Sadebeck, Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13959938X.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinrich ( um 1751), aus Priegnitz, Weißgerber in R. (?);
    M N. N.;
    B N. N. ( 1757 in d. Schlacht b. Prag);
    – ⚭ N. N. ( 1819);
    K u. a. August (1770–1846), übernahm nach R.s Tod d. elterl. Geschäft, Hss.- u. Büchersammler, Vf. e. Chronik v. R., Friedrich Reinhold ( 1805), Lt.;
    E Luise ( 1) N. N. Kaufmann, 2] N. N. Kellner, Premierlt.).

  • Biographie

    S., der das Handwerk des Vaters erlernte, war bereits während seiner Lehrjahre im Garnhandel engagiert, dem er sich nach dem Erwerb seines Meisterrechts als Weißgerber bald ausschließlich widmete; seit 1770 handelte er mit mazedon. Baumwolle. Die Verarbeitung der Rohbaumwolle bis zum fertigen Tuch organisierte er in einem eigenen Verlagssystem großen Ausmaßes. 1801 begann S. mit dem Import von engl. Maschinengarn, das dem einheimischen handgesponnenen qualitativ überlegen war und dieses deshalb vom Markt verdrängte. S.s Geschäft erreichte einen enormen Umfang: 1800-03 bezog und verarbeitete er jährlich 360 000 Pfund Baumwolle und beschäftigte insgesamt ca. 10 000 Menschen. Sein Jahresumsatz, der auch den auf mehreren landwirtschaftlichen Gütern erwirtschafteten umfaßte, wurde auf 1 Mio Rtlr. geschätzt. S.s Vermögen soll sich auf 300 000 Rtlr. belaufen haben. 1790 wurde in seinem Haus die preuß.-österr. Konvention von Reichenbach verhandelt.

    S.s Versuch, seit 1794 seine Betriebe auf Maschinenspinnerei umzustellen, mißlang u. a wegen mangelnder Förderung durch die preuß. Regierung; die Auswirkungen der Napoleon. Kriege beeinträchtigten den Baumwollimport und den Textilexport, verstärkt durch die Kontinentalsperre (1806–13). S. übergab das Unternehmen seinem ältesten Sohn August, der das Geschäft nicht halten konnte.|

  • Auszeichnungen

    Sadebeck-Friedhof (heute Park) in Reichenbach (1805).

  • Literatur

    J. F. Tiede, in: Schles. Prov.-Bll. 36,1802, S. 503 f., 37, 1803, S. 205 f., 415 ff.;
    G. Weiß, in: Schles. Lb. II, 1926, S. 125-32 (P, L);
    H. Weczerka, Reichenbach, in: ders., Schlesien. Hdb. d. Hist. Stätten, 1977, S. 435 f.;
    K. Fuchs, Jüd. Unternehmertum in Schlesien, in: MENORA, Jb. f. dt.-jüd. Gesch. 1994, S. 74.

  • Porträts

    Pastell, o. Dat., um 1926 im Bes. d. Apothekers Bartsch in Auras, Abb. in: Schles. Lb. II (s. L), n. S. 126 (wohl verschollen).

  • Autor/in

    Konrad Fuchs
  • Zitierweise

    Fuchs, Konrad, "Sadebeck, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 344-345 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13959938X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA