Piette, Prosper
- Lebensdaten
- 1806 – 1872
- Geburtsort
- Straßburg
- Sterbeort
- Bubentsch b. Prag
- Beruf/Funktion
- Papierfabrikant ; Unternehmer
- Konfession
- katholisch?
- Normdaten
- GND: 139210725 | OGND | VIAF: 100505455
- Namensvarianten
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- Piette, Prosper Joseph Maria
- Piette, Prosper der Ältere
- Piette, Prosper
- Piette, Prosper Joseph Maria
- Piette, Prosper der Ältere
- Piette de Rivage, Prosper Joseph Maria
- Piette de Rivage, Prosper, der Ältere
- Piette du Rivage, Prosper
- Rivage, Prosper Piette du
- Piette, Prosper der Älthere
- Piette de Rivage, Prosper, der Älthere
- mehr
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Genealogie
B →Ludwig (s. 1);
– ⚭ Margarethe Elisabeth Nikolay (1815–91), aus Metz;
4 S u. a. →Prosper P. v. R. (1046–1928), ließ 1920/21 das Wasserkraftwerk im Aupatal bauen. Gründer u. Ehrenvors. d. Riesengebirgsver. (s. L), →Julius Stephan (1848–1911), →Ludwig P. v. R. (1851–1918), übernahm nach zweijähriger Tätigkeit in franz. u. engl. Papierfabriken 1869 d. Ltg. d. Fabrik in Freiheit, nach d. Tod d. Vaters kurzzeitig auch in Bubentsch, leitete seit 1878 d. Papierfabrik in Pilsen, d. 1912 v. d. Neusiedler AG übernommen wurde, deren Verw.rat er angehörte (s. L), alle Söhne traten 1872 nach d. Tod d. Vaters in d. Leitung d. Papierfabrik in Marschendorf b. Freiheit ein; E →Ludwig P. v. R. (1893–1977), Papierfabrikant (s. Biogr. Lex. Böhmen). -
Biographie
P.s Ausbildungsgang ist nicht überliefert, doch lassen wiederholte Erwähnungen in den Schriften des Bruders vermuten, daß er – wahrscheinlich in Paris – eine Ausbildung in technischen und chemischen Fächern erhielt. 1833 übernahm er nach dem Tod des Vaters die technische Leitung der Dillinger Papiermühle. 1837 erhielt er mit seinem Bruder Ludwig ein preuß. Patent für die Verfertigung von Pappendeckel, 1838 bauten beide den ersten drehbaren Hadernkocher, dessen fabrikmäßige Herstellung die engl. Firma „Bryan Donkin & Co.“ übernahm. Zur selben Zeit stellten die Brüder auch zwei Langsiebpapiermaschinen von „Sanford Varell & Cie.“ in Paris auf. Wenig später folgte eine weitere Papiermaschine in Dillingen, wodurch der Betrieb an der Spitze der Papierfabriken des Rheinlands stand. Die Finanzierung erfolgte über die Umwandlung der bisherigen Firma Gebr. Piette in eine Aktiengesellschaft. Um 1847 trat P. aus der Dillinger Papierfabrik aus, ließ sich in Kaisermühle, Gemeinde Vorder-Owenetz (Böhmen), nieder und verlegte sich auf „Konsultation und Rekonstruktion bei Papierfabriken“. Dann pachtete er für zehn Jahre die Papierfabrik Kaisermühle in Bubentsch und produzierte Zigarettenpapier in der damals verlangten franz. Qualität. Eine 1860 in Komotau (Westböhmen) errichtete Strohstoffabrik mußte nach einer Kocherexplosion 1864 wieder geschlossen werden. In Nieder-Marschendorf bei Freiheit (Böhmen) wurde 1865 eine in Konkurs gegangene Papierfabrik aufgekauft und ebenfalls auf die Produktion von Zigarettenpapier umgestellt. Exporte vor allem nach Asien ermöglichten bald die Aufstellung einer weiteren Papiermaschine. Zusätzlich gründete P. in Podbaba bei Prag eine Tapetenfabrik. Ebenso wie bei der Zigarrenpapierfabrikation handelte es sich dabei für Österreich um eine Pionierleistung.
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Auszeichnungen
Mitgl. d. Dt. Ak. d. Wiss. Berlin (1955);
Ehrensenator d. Bergak. Freiberg (1959);
Hg. u. Chefredakteur d. Zs. „Geologie“ (1958-64);
Honorarprof. d. Univ. Leipzig (1932).| -
Literatur
W. Oehme, 75 J. Zigaretten- u. Seidenpapier-Fabrik Prosper Piette/Oehme, [1940] (P);
ÖBL;
Biogr. Lex. Böhmen. – Zu Prosper d. J.: Papier-Ztg. 30, 1905, H. 97, S. 3732, 33, 1908, H. 74, S. 2855–57, 53, 1928, H. 20, S. 728;
Wbl. f. Papierfabrikation 59, 1928, H. 12, S. 323, 72, 1941, H. 4, S. 51 f. – Zu Ludwig P. V.R.: Papier-Ztg. 43, 1918, H. 73, S. 1687;
Wbl. f. Papierfabrikation 49, 1918, H. 38, S. 1906. -
Autor/in
Frieder Schmidt -
Zitierweise
Schmidt, Frieder, "Piette, Prosper" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 434 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139210725.html#ndbcontent