Lebensdaten
1826 – 1898
Geburtsort
Fröndenberg (Westfalen)
Sterbeort
Eschweiler-Aue bei Aachen
Beruf/Funktion
Eisenhüttenmann
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 139112642 | OGND | VIAF: 100419754
Namensvarianten
  • Rasche, Ludwig

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Zitierweise

Rasche, Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139112642.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N.;
    M N.N.

  • Biographie

    R., eine der Persönlichkeiten in der Aufbauphase des dt. Eisenhüttenwesens, die sich theoretische Kenntnisse durch praktische Tätigkeit und Selbststudium aneigneten, begann seine berufliche Laufbahn ohne spezielle Ausbildung auf der Hütte in Menden-Schwerte, wechselte zum Hüttenwerk Schneider in Neunkirchen (Siegerland) und arbeitete anschließend auf der Hasper Hütte, der Steinhäuser Hütte, im Gußstahlwerk Witten und im Styrumer Eisenwerk bei Mülheim/Ruhr, wo er zum Werksleiter aufstieg. 1861 übernahm er als Direktor die technische Leitung des Werkes in Eschweiler-Aue bei Aachen, eines der ältesten und größten Eisenwerke Westdeutschlands und Stammwerk der „Phoenix, Aktiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb“; das Werk beschäftigte ca. 1500 Arbeitskräfte und stellte aus selbst produziertem Stahl Eisenbahnschienen, sonstiges Oberbaumaterial, Stabeisen und Bleche, außerdem Achsen, Radreifen, Räder und Dampfkessel her. Die Jahre nach der 1860 durch David Hansemann (1790–1864) durchgeführten grundlegenden Sanierung dieses ersten vertikal strukturierten Konzerns waren besonders schwierig: R. trug wesentlich dazu bei, diese kritische Phase der Unternehmensentwicklung erfolgreich zu bestehen.

    Unter R.s Leitung erfolgte Ende der 1880er Jahre der Übergang vom Puddelbetrieb zum Siemens-Martin-Stahlwerk. 1888 wurde mit vier Öfen nach dem System Batho der Betrieb aufgenommen, womit eine Gesamtjahreserzeugung von 45 000 bis 50 000 t Qualitätsstahl erreicht und die bisherige Produktionsmenge um mehr als 30% gesteigert wurde. Die Räderschmiede wurde Ende 1897, wenige Monate vor dem krankheitsbedingten Ausscheiden R.s, der seit 1873 auch Mitglied der Generaldirektion der Phoenix AG war, durch ein neues Räderpreßwerk zur Herstellung von Radsternen aus Flußeisen ersetzt; etwa gleichzeitig nahm im Blechwalzwerk eine moderne Triostraße mit Grob- und Mittelblechgerüst den Betrieb auf. Bemerkenswert ist, daß sowohl die Chargiermaschinen im Stahlwerk als auch die Hebezeuge im Blechwalzwerk bereits damals elektrisch betrieben wurden. Die durch R. eingeführten Innovationen trugen entscheidend dazu bei, daß das Werk an einem für die Montanindustrie seit langem nicht mehr günstigen Standort gesichert und konkurrenzfähig blieb.

    R. gründete seit Beginn seiner Tätigkeit in Eschweiler-Aue einen Arbeiter-Konsumverein, Unterstützungskassen für unterschiedliche Zwecke sowie eine eigene Werkskrankenkasse.|

  • Auszeichnungen

    Roter Adlerorden.

  • Literatur

    Stahl u. Eisen H. 20, 1898, S. 975 (P).|

  • Quellen

    Qu Mannesmann-Archiv.

  • Autor/in

    Horst A. Wessel
  • Zitierweise

    Wessel, Horst A., "Rasche, Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 157 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139112642.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA