Genealogie

B David (s. 1);
– ⚭ Zürich 1576 Ursula (1561–1613), T d. Sebastian Kitt († 1564), aus Feldkirch, Seilermeister, 1535 Bürger in Z., Hausbes. ebd., u. d. Katharina Schüchler († 1566 / 68);
7 K u. a. S Beat (1583–1640, ⚭ N. N., T d. Leonhard Holzhalb, 1553–1617, Kaufm., Textiluntern., Bgm. in Z., s. HLS), Kaufm., Haupt d. Kaufmannschaft in Z., vermittelte 1615 e. Soldbündnis mit Venedig, Erbe d. Neuen Seidenhofs in Z. u. d. Landguts Hintere Schipf in Erlenbach/Zürichsee, Heinrich (1585–1613, ⚭ Susanne Grebel), Hans Georg (1600–40), übernahm d. Ltg. d. väterl. Untern., T Susanna (1591–1627, ⚭ Kaspar Thomann, * 1587, Eisenhändler in Z., Zwölfer Zum Weggen);
E Heinrich (1607–34, ⚭ Anna Cleophea Keller, ⚭ 2] →Johann → Heinrich Waser, 1600– →69, Kaufm., Stadtschreiber, Bgm. in Z., Dipl., s. ADB 41; HLS), Kaufm. in Z., Hans Martin (1624–86), Kaufm. in Z., Heinrich (1629–1702), Kaufm. in Z.;
Ur-E Hans Georg (1666–1716), Hans Heinrich (1659–1731), beide übernahmen d. väterl. Untern. in Z. u. liquidierten dieses 1692, d. Neue Seidenhof gelangte 1716 in d. Bes. d. Fam. Escher.

Biographie

W. wuchs in Zürich auf. Er absolvierte eine Lehre bei dem Baumwollhändler Hans Heinrich Wüest. 1575 gründete er mit seinem Bruder →David (s. 1) ein gemeinsames Unternehmen zur Herstellung von Wolltüchern mit aus Spanien importierter Rohware, in das er wie sein Bruder 6000 fl. einbrachte. An den folgenden Erweiterungen der Geschäfte und den weiteren Gründungen von Gesellschaften war W. neben seinem Bruder David beteiligt. Bis zum Tod Davids konzentrierten sich die gemeinsamen Geschäfte auf die sehr profitable Herstellung von Seidengarn im Verlagssystem.

1589 wurde W. in den Großen Rat der Stadt Zürich als Zwölfer der Zunft zum Safran gewählt. Das 1592 mit seinem Bruder errichtete gemeinsame Geschäftshaus Alter Seidenhof fiel 1612 ebenso an W. wie der Neue Seidenhof. Später errichtete er zwei weitere Fabrikgebäude in der Stadt (Grüner Seidenhof, Gelber Seidenhof). Auf dem Land besaß W. das Gut Hintere Schipf (Mariahalde) in Erlenbach. Bei seinem Tod verfügte er über ein Vermögen von 350000 fl.

Literatur

|U. Pfister, Die Zürcher Fabriques, Protoindustr. Wachstum v. 16. z. 18. Jh., 1992;
St. Schmid, David W. (1548–1612), H. W. (1554–1627), Gründer d. Zürcher Seidenind., 2001 (P);
HLS;
– Qu Zentralbibl. Zürich, Hss.abt.

Porträts

|Öl/ Holz v. D. Meyer, 2 Fassungen, 1618 (beide Privatbes. Fideikommiß Werdmüller, Schloß Elgg, Kt. Zürich), Abb. in: Schmid (s. L), S. 16.

Autor/in

Zitierweise

Schwarzenbach, Alexis, "Werdmüller, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 27 (2020), S. 803-804 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139103171.html#ndbcontent