Lebensdaten
um 1307 oder 1309 – 1371
Beruf/Funktion
Graf von Nassau-Saarbrücken ; Stammvater des Hauses Nassau-Saarbrücken
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 138720258 | OGND | VIAF: 90979058
Namensvarianten
  • Johann I. von Nassau
  • Johann von Nassau
  • Johann
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Zitierweise

Johann I., Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138720258.html [20.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Johann I. von Nassau-Weilburg, geb. c. 1309, zweiter Sohn des Grafen Gerlach von Nassau und der Agnes von Hessen, ein Enkel des Königs Adolf aus dem Hause Nassau. Noch bei Lebzeiten seines Vaters, 1344, gelangte er mit seinem älteren Bruder Adolf, Begründer der alten nassau-idsteinischen Linie, zur Herrschaft. Beide übernahmen dieselbe in Gemeinschaft, theilten aber unter Hintenanfetzung einer im J. 1351 geschlossenen Erbeinigung, 1355 die Länder, wobei J. Weilburg, Neuweilnau, Freienfels, Gräsenhausen, den nassauischen Antheil von Cleeberg, die Cente Bleidenstadt u. A. m. erhielt, während er zugleich mit Adolf Condominialherr über Miehlen, Rettert, die Höhenwaldungen zwischen der Kriftel und Waldaff, die Vogtei des Klosters Schönau, den Zoll zu Wiesbaden, den Walramischen Antheil an Nassau, Laurenburg mit der Esterau und dem Vierherrischen auf dem Einrich blieb (Vertrag von Eltville vom 25. November 1355). Er wurde somit Begründer der alten weilburgischen Linie des Hauses Nassau. Er wird als ein thatkräftiger, ritterlicher Mann geschildert. Zahlreiche Fehden mit den benachbarten Dynasten, Kirchenfürsten und Städten füllten die Zeit seiner Regierung aus, daher denn auch kein anderes Mitglied seines Hauses auf Befestigung und Neuanlage schützender Burgen in gleichem Grade bedacht war, wie er. Neu entstanden unter ihm Neu-Langenau, Hohlenfels, Cleen, Kirchberg unter dem Stauffenberg und Kyckenburg; gemeinschaftlich mit Graf Gerhard von Diez erbaute er Schloß Kirberg, wodurch die Condominialherrschaft dieses Namens begründet ward Auch Erwerbungen an Land und Leuten fallen in seine Regierungszeit; erwähnt sei z. B. der Heimfall der, dann mit Adolf getheilten von Biegen’schen Lehen. Seine Familienbeziehungen zu Erzbischof Gerlach von Mainz, seinem Bruder verschafften ihm 1354 die einträgliche Stellung eines obersten Amtmanns der mainzischen Besitzungen in Hessen, Thüringen und auf dem Eichsfelde. Wichtig für das Haus Nassau war besonders die Verheirathung Johanns mit Gertrud, der älteren Tochter des letzten Dynasten von Merenberg, welche 1333 (Eheberedung 1328) erfolgte und die Erwerbung der Herrschaften Merenberg und Gleiberg im Gefolge hatte. Gertrud starb 1350 (6. Octoder), J. schritt aber, wahrscheinlich im Jahre 1353, zu einer zweiten Ehe mit Johanna, Erbtochter des Grafen Johann von Saarbrücken und bereitete dadurch den Anfall der reichen Länder desselben an das Haus Nassau vor. Es spricht für gewisse nahe Beziehungen zu Kaiser Karl IV., wenn ihm dieser 1366 (26. Septbr.) zugleich für seine Nachkommen den Rang eines gefürsteten Grafen des Reiches verlieh, durch welchen Act es 3 Jahrhunderte später den Walramiern erleichtert ward, den Reichsfürstenstand zu erwerben. Als J. am 20. September 1371 starb, hinterließ er nur Kinder zweiter Ehe, darunter nur einen Sohn, Philipp I., seinen Nachfolger.

    J. G. Hagelgans, Nass. Geschlechtafel des Walr. Stammes, 1753. C. D. Vogel, Beschreibung des Herzogthums Nassau, 1843. K. Menzel, 5. Band (Fortsetzung) der Schliephake’schen Gesch. von Nassau, 1879.

  • Autor/in

    Joachim.
  • Zitierweise

    Joachim, Ernst, "Johann I." in: Allgemeine Deutsche Biographie 14 (1881), S. 272 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138720258.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA