Lebensdaten
1807 – 1876
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Schauspieler ; Gesangskomiker
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 138051496 | OGND | VIAF: 86201017
Namensvarianten
  • Roth, Carl Mathias
  • Rott, Karl Mathias
  • Roth, Carl Mathias
  • mehr

Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Aus dem Register von NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Rott, Karl Mathias, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138051496.html [16.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Rott: Karl Mathias R., Schauspieler, geboren zu Wien am 23. (nach andern am 18.) Februar 1807, wanderte als Anfänger durch die österreichischen und ungarischen Provinzen, bis er 1832 von Graz an das Josefstädtertheater kam und neben Raimund in komischen Partien erfolgreich durch mehr als vier Jahre wirkte. Damals prophezeite ihm Saphir, er werde einer der besten und natürlichsten Schauspieler werden. Das bewies er bei seinem Gastspiele im Hofburgtheater (Februar 1836) nicht, wo ihn das ängstliche Bemühen, hochdeutsch zu sprechen, an freier Entfaltung hinderte. Im selben Jahre noch wendet sich R. nach Pest, nach Raimund's Tode wagt er es im Verschwender aufzutreten und findet in Raimundischen Rollen sowohl in Ungarn, als auch 1837 in Berlin, wohin er 1850 und 1867 als gern gesehener Gast zurückkehrte, großen Beifall. Nach dem Brande des Pester Theaters wird er von Pokorny für das Theater an der Wien engagirt, dem er auch mit kurzer Unterbrechung durch das Quaitheater (1862) bis zu seinem am 10. Februar 1876 erfolgten Tode angehört. Die Volksdichter Berla, Kaiser, Langer, Flamm, Hopp arbeiten für den fleißigen Schauspieler. In den fünfziger Jahren steht er den beliebtesten Wiener Komikern Nestroy, Scholz, Treumann, als gefährlicher Rivale gegenüber. Wirkt Treumann durch quecksilberne Nuancentechnik, Nestroy durch ätzende Satire, Scholz durch behäbigen Humor, so weiß R. in Charakterfiguren nach einheitlichen Gesichtspunkten zu gestalten und besonders ernste, tragische Scenen in der Tradition Meister Raimund's durchzuführen. „Ein Anschütz der Vorstadt". Die Aera Offenbach brachte ihm Aufgaben, denen er bereitwillig, aber nicht mit gleichem Erfolge nachkam, am Abende seines Lebens erstehen ihm durch Anzengruber's Stücke wieder würdige Aufgaben; der „Meineidbauer", Berla's „Zigeuner“, Langer's „Judas im Frack“, den er 1872 zur Feier seines 50jährigen Künstlerjubiläums spielte, sind einige seiner bedeutendsten Leistungen. Getadelt wird seine Rollensucht und sein Tyrannisiren jüngerer Talente.

    • Literatur

      Wurzbach 27, 145 und die daselbst verzeichneten Quellen. Vgl. ferner die Nekrologe der Wiener Tagesblätter. — Schlögl, Vom Wiener Volkstheater S. 169. — Costenoble, Aus dem Burgtheater I, 271, II 242, 264.

  • Autor/in

    A. v. Weilen.
  • Zitierweise

    Weilen, Alexander von, "Rott, Karl Mathias" in: Allgemeine Deutsche Biographie 29 (1889), S. 382 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138051496.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA