Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
niedersächsische Familie
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 137641648 | OGND | VIAF: 81807110
Namensvarianten
  • Ompteda, von

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Zitierweise

Ompteda, von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137641648.html [24.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Vom Stammsitz Ompta in der niederländ. Provinz Groningen, den die Familie seit dem 14. Jh. besaß, flüchtete Heinrich (Hendrik) (1552–1620) um 1580 aus konfessionellen Gründen vor der span. Herrschaft in das Hzgt. Braunschweig-Lüneburg. Seine Nachkommen wurden als Beamte, Offiziere und Diplomaten in welf. Diensten rasch in den niedersächs. Adel integriert und erwarben landtagsfähige Güter in den Fürstentümern Lüneburg und Calenberg, in der Gfsch. Hoya und im Hzgt. Oldenburg. Die Verbindung zum holländ. Zweig der Familie riß rasch ab, obwohl noch 1701 Erbansprüche erhoben wurden. Mehrere O. stiegen zu Spitzenstellungen im Justiz- und Verwaltungsdienst auf oder wurden als Schriftsteller bekannt. Christian Heinrich (1627–85) war brem. Landrat. Ein gleichnamiges Familienmitglied (1700–62, s. Biogr. Hdb. Osnabrück) war als Landdrost zu Diepholz und Statthalter von Bentheim daran beteiligt, die verpfändete Gfsch. Bentheim in hann. Besitz zu überführen. Dietrich Heinrich Ludwig (1746–1803, s. 1), Schüler und später Freund Stephan Pütters, erwies sich als hervorragender Kenner des Staats- und Völkerrechts. Bis zum Ministeramt gelangte Ludwig Conrad Georg (s. 2). Auszüge aus seinem Nachlaß und seinen Lebenserinnerungen veröffentlichte sein Sohn Ferdinand unter dem Titel „Zur deutschen Geschichte in dem Jahrzehnt vor den Befreiungskriegen“ (1866, ²1869). Eine Kurzfassung gab der Journalist Roderich (1880–1952, s. Kürschner, Lit.-Kal. 1932–43; Nassau. Biogr.) heraus (Notizen e. dt. Diplomaten, 1935). Ludwigs Bruder Christian (1765–1815, s. L), Offizier in der hann. Armee, trat nach deren Auflösung 1803 der King's German Legion bei und war an deren Kämpfen auf verschiedenen europ. Kriegsschauplätzen beteiligt. An der Spitze einer Brigade fiel|er als Oberst bei Waterloo. Friedrich (1772–1819), 1803 hann. Kammerherr, diente seit 1807 dem Kgr. Westphalen als Gesandter in Frankfurt, Darmstadt und Wien. Nach der Restitution Hannovers zunächst als Kollaborateur verdächtigt, wurde er bald rehabilitiert, vertrat den welf. Staat seit 1814 beim Heiligen Stuhl und führte die erst nach seinem Tod abgeschlossenen Konkordatsverhandlungen. Von seinen historischen Interessen zeugt die von ihm erstellte erste Bibliographie zur hann. Geschichte (Neue Vaterländ. Lit., 1810). Sein Lebensbild zeichnete sein Neffe Ludwig (1828–99, s. Nassau. Biogr.; Kosch, Lit.-Lex.³) in den „Irrfahrten und Abenteuer eines mittelstaatlichen Diplomaten“ (1894). Ludwig war vor 1866 hann. Geschäftsträger in München und Stuttgart und trat dann in preuß. Dienste über. Bekannt wurde er als Verfasser von Novellen, Romanen und historischen Schriften, darunter die Lebensbeschreibungen seiner Großonkel Christian (Ein hann.-engl. Offizier vor 100 Jahren, 1892) und Friedrich. 1883 wurde er Kammerherr der Kaiserin Augusta, 1885 Schloßhauptmann von Montabaur. Georg (1863–1931, s. Rhdb.) schlug die Offizierslaufbahn in Sachsen ein, nahm 1892 nach einem Sturz vom Pferd den Abschied und lebte seitdem als freier Schriftsteller in Dresden und Meran. Seine zahlreichen Erzählungen, Romane und Schauspiele, anfangs unter dem Pseudonym „Georg Egestorff' veröffentlicht, sind durch den franz. Naturalismus beeinflußt. Eines seiner bevorzugten Themen waren Verarmung und Verfall des Adels in Deutschland.

  • Literatur

    Rößler-Franz;
    zu Friedrich:
    C. Haase, Pol. Säuberungen in Niedersachsen, 1983, S. 193-99;
    zu Christian:
    ADB 24;
    Ch. v. O., In the Kings' German Legion, Memoirs of Baron O., Colonel in the Kings' German Legion during the Napoleonic Wars, 1894, Nachdr. 1987 (P);
    W. Rothert, Allg. hann. Biogr. III, 1916, S. 442-51;
    zu Georg:
    Lex. dt.sprachiger Schriftst., 20. Jh., hg. v. K. Böttcher u. a., 1993;
    Teilnachlässe:
    HStA Hannover.

  • Autor/in

    Dieter Brosius
  • Familienmitglieder

  • Zitierweise

    Brosius, Dieter, "Ompteda, von" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 534-535 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137641648.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA