Lehnkering, Carl
- Lebensdaten
- 1851 – 1906
- Geburtsort
- Ruhrort
- Sterbeort
- Duisburg
- Beruf/Funktion
- Binnenschiffahrtsunternehmer ; Unternehmer
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 136601952 | OGND | VIAF: 80918233
- Namensvarianten
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- Lehnkering, Carl
- Lehnkering, Karl
Biografische Lexika/Biogramme
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Genealogie
V →Carl Wilhelm († 1873), Schiffer in R.
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Biographie
Da der Vater Schiffer am Zusammenfluß von Ruhr und Rhein war, konnte der junge L. früh die Möglichkeiten des Binnenschifffahrtsgewerbes in der Industrialisierungsphase erkennen. Gemeinsam mit seinem Vater und dem Teilhaber Carl Scholl gründete er am 1.8.1872 die Fa. Lehnkering & Cie. als Kommissions-, Speditions- und Agenturgeschäft. Große, trockene Magazine und ein Dampfkran dienten der Lagerung und Bewegung der Waren, die als Stückgut mit einem hölzernen Rheinschiff von und nach Holland verfrachtet wurden. Ein Jahr nach der Gründung starb der Vater. L. und Scholl dehnten das Geschäft rasch aus; die Abteilung Reederei wurde aufgebaut und mit dem ersten eisernen Rheinschleppkahn „Vorwärts“ ausgestattet. Um 1900 waren neun Schleppkähne mit rund 9 000 t Tragfähigkeit auf Fahrt. L. errichtete 1886 das erste mit Getreideelevator versehene und maschinell gesteuerte Lagerhaus für Getreide im Duisburger Hafen. Es brannte 1889 ab und wurde später durch ein größeres sechsstöckiges ersetzt. Filialen des Transportunternehmens gründete L. 1883 in Mannheim, 1886 in Hagen und 1899 in Dortmund und Emden. Er dehnte das Geschäft weiter aus durch die Einfuhr von Erzen aus Spanien, Nordafrika|und Griechenland. 1896 gehörte er zu den Vertretern der Städte Emden und Dortmund, der ostfries. Wirtschaft, des rheinischen Verkehrsgewerbes und der Kanalverwaltung Dortmund-Emshäfen, die in Emden zur Bildung einer Transportgesellschaft für den Kanal Dortmund – Emshäfen zusammenkamen, und war Ende 1897 mit Vertretern der Städte, der Hüttenindustrie und des Kohlensyndikats wesentlich beteiligt an der Gründung der Westfäl. Transport AG (WTAG). L. wurde zum alleinigen Vorstandsmitglied bestellt, sein Bruder Richard zu seinem Stellvertreter mit Sitz in Dortmund, womit die Lehnkering & Cie, Niederlassung Dortmund, als Generalvertreter der WTAG eingesetzt wurde. Mit Gründung der WTAG entstand in Westfalen das erste bedeutende Binnenschiffahrtsunternehmen, das zur Transportversorgung auf dem Dortmund-Ems-Kanal und auf allen Anschlußwasserstraßen Schiffahrt betreiben sollte. 1903 trat L. in den Aufsichtsrat über.
1890 wurde L. als Vertreter der Sparte Spedition zum Mitglied der Handelskammer Duisburg und 1897 von der Kammer zum Mitglied der Städtischen Hafenkommission gewählt. Er war außerdem Mitglied der Rheinschiffahrtskommission. 1898 nahm L. an Verhandlungen des internationalen Schifffahrtskongresses in Brüssel teil. 1902-05 übte er die Funktion eines stellvertretenden Handelsrichters aus. L. beteiligte sich an Banken und Transportgesellschaften im In- und Ausland und war mehrfaches Aufsichtsratmitglied. In Duisburg war er seit 1901 Stadtverordneter und bemühte sich hier besonders um das Zustandekommen der Betriebsgemeinschaft der Häfen zu Duisburg-Ruhrort.|
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Auszeichnungen
KR.
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Literatur
Jberr. d. Handelskammer Duisburg 1877-1901;
Amtsbl. Kgl. Regierung Düsseldorf, 1902, S. 24;
Jb. d. Schiffbautechn. Ges. 8, 1907, S. 74 f.;
Lehnkering & Cie. AG Duisburg 1872-1922, 1922;
WTAG 1897-1957, 1957;
W. Burkhard, Niederrhein. Persönlichkeiten, C. L., in: Niederrheinkammer, Mai 1982. -
Autor/in
Barbara Gerstein -
Zitierweise
Gerstein, Barbara, "Lehnkering, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 109-110 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136601952.html#ndbcontent