Lebensdaten
1848 – 1930
Geburtsort
Vöhl Bezirk Kassel
Sterbeort
Rengsdorf bei Neuwied
Beruf/Funktion
Waschmittelfabrikant
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 136201814 | OGND | VIAF: 315941439
Namensvarianten
  • Henkel, Friedrich Karl
  • Henkel, Fritz
  • Henkel, Friedrich Karl
  • mehr

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Zitierweise

Henkel, Fritz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136201814.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Jon. Jost (1809–74), Lehrer in V., Gründer e. landwirtsch. Darlehnskasse, Förderer auf d. Gebiet neuzeitl. Landwirtsch., S d. Johannes Henckel (1781–1847), Landwirt, Beigeordneter in Wallau, u. d. Maria Elis. Weigel;
    M Johannette (1807–81), T d. Jon. Heinr. Jüngst (1783–1833), Papierfabr. in Wallau, u. d. Wilhelmine Dornemann, beide aus alten Papiermacherfam.;
    Elberfeld 1873 Elisabeth (1852–1904), T d. Kaufm. Aug. von den Steinen in Elberfeld u. d. Alwine Schlieper;
    3 S (1 jung †), 1 T, u. a. Fritz (1875–1930), Fabr. u. Teilhaber, Hugo (1881–1952), setzte d. Ausbau d. Unternehmens fort, ließ Phosphate u. Polymerphosphate verwenden u. während d. 3. Reichs e. Walfangflotte bauen. Auch d. Wiederaufstieg d. Werks nach d. 2. Weltkrieg war im wesentlichen sein Verdienst (s. L);
    E Jost (1909–61), Teilhaber u. Vorstandsmitgl. d. Fa. Henkel u. Co., Mitgl. d. Präsidiums d. Verbandes d. Chem. Industrie, Sigrid (⚭ Willy Manchot, * 1907, Dr.-Ing., Chemiker, Vorstandsmitgl. d. Fa. Henkel u. Co.), Konrad (1915–99), Industrieller (s. Munzinger).

  • Biographie

    1865 trat H. als Lehrling in die Farben- und Lackfabrik Gebrüder Gessert in Elberfeld ein. Als Vertreter der Firma 1873 zur Wiener Weltausstellung entsandt, brachte er von dort nachhaltige Eindrücke mit, machte sich 1874 selbständig und trat als Teilhaber in eine Aachener Farben- und Lackgroßhandlung ein, die sich nunmehr Henkel und Strebet nannte. Hier knüpfte er wichtige Verbindungen an, insbesondere mit M. Honigmann, der in Grevenberg bei Aachen nach einem eigenen Verfahren auf billigere Weise Soda herstellte, als es bis dahin nach dem Leblancverfahren möglich gewesen war. Ferner stand er mit der Rhein. Wasserglasfabrik in Herzogenrath in Verbindung. Soda und Wasserglas waren als Wasch- und Bleichmittel bekannt, aber H. plante nunmehr, die Industrie für diese Erzeugnisse von Grund auf umzugestalten und auf Grund genauer Kenntnis der beim Waschprozeß auftretenden physikalischen und chemischen Vorgänge ein Produkt auf den Markt zu bringen, das vor allem für die Verwendung in privaten Haushaltungen geeignet war. Er gründete 1876 seine eigene Firma, Henkel & Co. in Aachen. Als Ergebnis sorgfältiger Versuche brachte er 1878 „Henkels Bleichsoda“ auf den|Markt, bereits mit den Merkmalen eines „Markenartikels“. 1878 verlegte er die Firma aus verkehrstechnischen Gründen nach Düsseldorf, wo er 1884 die Produktion von Wasserglas aufnahm, die bald den Eigenbedarf überstieg. Um 1900 errichtete H. in Düsseldorf-Holthausen größere Fabrikationsanlagen. 1907 gelang es ihm, durch Kombination der Wirkung der Seife mit der bleichenden und desinfizierenden Kraft des Sauerstoffs das Waschmittel „Persil“ herzustellen. Andere Fabrikate, wie das Scheuerpulver „Ata“ (1920) und „Imi“ (1929), folgten, zusammen mit „Persil“ die ersten Markenartikel in der Waschmittelindustrie. H. war Mitbegründer des Markenschutzverbandes (1903). Er baute ein Verkaufssystem auf und setzte in großem Umfange Werbemittel ein. Als vorbildlich galten seine von Zeitströmungen und sozialer Gesetzgebung unabhängigen Maßnahmen der sozialen Fürsorge.|

  • Auszeichnungen

    KR (1911), Dr. rer. pol. h. c. (Köln 1928), Ehrenbürger v. Vöhl, Wallau, Rengsdorf, Benrath (1925/26) u. Düsseldorf (1928).

  • Literatur

    J. Wilden, F. H., Ein dt. Unternehmer, 1933;
    ders., in: Rhein.-Westfäl. Wirtsch.biogrr. II, 2/3, 1937;
    I. Barleben, in: Lb. aus Kurhessen u. Waldeck III, 1942, S. 137-49 (L, P). – Zu S Hugo: F. Pudor, in: Lb. aus d. Rhein.-Westfäl. Industriegebiet, Jg. 1952–54, S. 13 f.

  • Porträts

    Ölgem. v. Klemm, 1926;
    v. B. Nadler, 1927;
    v. H. Vogel, 1929;
    Bronzebüste v. K. Janssen;
    v. B. Sopher, 1929;
    Bronzestandbild v. E. Jungbluth, 1938 (alle im Bes. v. Fam. u. Fa. Henkel).

  • Autor/in

    Carl Graf von Klinckowstroem
  • Zitierweise

    Klinckowstroem, Carl Graf von, "Henkel, Fritz" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 527-528 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136201814.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA