Lebensdaten
1895 – 1956
Geburtsort
Bremen
Sterbeort
Göttingen
Beruf/Funktion
Zoologe ; Botaniker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 141335688 | OGND | VIAF: 54528188
Namensvarianten
  • Henke, Karl Friedrich Wilhelm
  • Henke, Karl
  • Henke, Karl Friedrich Wilhelm
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Zitierweise

Henke, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd141335688.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Frdr. Wilhelm (1851–1942), Kaufm., S d. Schneidermeisters Ebert Henrich in B. u. d. Sophie Dor. Stallmann;
    M Auguste (1867–1952), T d. Cornelius Rud. Vietor (1814–97), Pastor prim. in B., u. d. Amalie Henr. Stachow;
    Göttingen 1925 Benedicte (* 1892), T d. Oskar Chüden (1846–1918), Reg.- u. Landesökonomierat in Merseburg, u. d. Benedicta v. Rosen; Schwägerin Eleonore ( Phil. Meyer, 1883–1963, D. theol., Oberlandeskirchenrat);
    1 S, 1 T, u. a. Wilhelm (* 1926), Prof. d. Rechte.

  • Biographie

    Nach dem Besuch der Oberschule in Bremen und der Teilnahme am 1. Weltkrieg studierte H. Naturwissenschaften in Tübingen, danach in Göttingen, promovierte hier 1924 unter A. Kühn zum Dr. phil., habilitierte sich 1929 in Göttingen für das Fach Zoologie, arbeitete 1930 als Rockefeller-Stipendiat an R. G. Harrisons Institut im Osborne Zoological Laboratory der Yale University in New Haven, USA, kehrte von dort nach Göttingen zurück und wechselte 1933 als Assistent Richard Goldschmidts an das Kaiser-Wilhelm-Institut für Biologie in Berlin-Dahlem über. Von dort wurde er 1937 als Nachfolger A. Kühns auf den Göttinger Lehrstuhl für Zoologie berufen. Er nahm am 2. Weltkrieg teil, baute, nach Göttingen zurückgekehrt, bis 1952 das|kriegszerstörte Zoologische Institut wieder auf und wirkte in ihm, Berufungen nach auswärts ablehnend, bis zu seinem Tode.

    H.s wissenschaftliches Werk wurde zunächst durch seinen Lehrer Kühn stark beeinflußt. Die vergleichend-morphologische Analyse der Färbungs- und Zeichnungsmuster der Tiere, vor allem der Insekten, der bereits seine Dissertation galt, fand in ihm den wohl bedeutendsten Förderer. Zu erschöpfender formaler Durchdringung des Stoffes neigend, fand er schon früh Zugang zu der nach dem 1. Weltkrieg aufblühenden Vererbungsforsdrung. Zahlreiche eigene, zusammen mit Kühn und mit Schülern durchgeführte Untersuchungen klassisch-genetischer und genetisch-entwicklungsphysiologischer Fragestellung wurden besonders an Mehlmotten, später an Taufliegen durchgeführt. Stets griff er auch auf andere Forschungsgebiete über. So habilitierte er sich mit einer Untersuchung über das Verhalten der Roll-Assel zum Licht. In seinen späteren Jahren, vor allem nach 1937, faszinierten ihn zunehmend entwicklungsgeschichtliche Probleme der Embryogenese und Metamorphose der Insekten. Die Aufklärung der Entwicklung des Schuppenmusters des Schmetterlingsflügels, des Musters der „Versorgungssysteme“ Blutlakunen und Tracheen, des Konfluenzmusters der Flügelnerven und die Entstehung von Kleinorganen (Haare und Sinnesorgane) sind großartige Erfolge der H.schen Schule. Von H.s weitgespanntem Wirken zeugen sein durch Hermann Nohl angeregter Beitrag über die Didaktik des biologischen Unterrichts im Handbuch der Pädagogik, seine Vorlesungen über Didaktik der Biologie sowie eine Abhandlung überModerne Malerei im Sammelwerk „Geist der Gegenwart“.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Ak. d. Wiss. Göttingen (1939).

  • Werke

    Weitere W u. a. Genet. u. entwicklungsphysiolog. Unterss. an d. Mehlmotte Ephestia kühniella Zeller, in: Abhh. d. Ges. d. Wiss. Göttingen, Math.-physikal. Kl., NF H. 1-3, 1929-36 (mit A. Kühn);
    Die Lichtorientierung u. d. Bedingungen d. Lichtstimmung b. d. Rollassel Armadillidium cinereum Zenker, in: Zs. f. vgl. Physiol. 13, 1930, S. 534-624;
    Versuch e. vgl. Morphol. d. Flügelmusters d. Saturniden auf entwicklungsphysiolog. Grundlage, in: Nova Acta Lopoldina NF 4, Nr. 18, 1936, S. 1-137;
    Unterss. z. Entwicklungsphysiol. u. Genetik d. Flügelform b. d. Mehlmotte, in: Biolog. Zbl. 57, 1937, S. 449-507;
    Die rhythm. Musterbildungen u. d. Bedingungen d. Saisondimorphismus b. d. Flankenfeder d. männl. Stockente, ebd. 59, 1939, S. 459-89;
    Über Feldgliederungsmuster b. Geometriden u. Noctuiden u. d. Musterbauplan d. Schmetterlinge im allgemeinen, in: Nachrr. d. Ak. d. Wiss. in Göttingen, Math.-physikal. Kl., 1941, S. 138-98 (mit G. Kruse);
    Einfache Grundvorgänge in d. tier. Entwicklung, in: Naturwiss. 34, 1947, S. 1-15, 35, 1948, S. 176-246;
    Die Hauptformen d. Gliederungsvorgänge in d. Entwicklung d. Insektenflügels, in: Verhh. d. Dt. Zoolog. Ges., Wilhelmshaven, 1951, S. 42-62. - Mithrsg.: Biolog. Zbl.

  • Literatur

    A. Kühn, in: Jb. d. Ak. d. Wiss. Göttingen 1944–60, 1962, S. 165-67.

  • Porträts

    in: Biolog. Zbl. 74, 1955.

  • Autor/in

    Hans Piepho
  • Zitierweise

    Piepho, Hans, "Henke, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 526-527 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd141335688.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA