Lebensdaten
1742 – 1826
Geburtsort
Rittershausen
Sterbeort
Hannover
Beruf/Funktion
hannoverischer Staatsmann ; Minister
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 136189822 | OGND | VIAF: 80577169
Namensvarianten
  • Decken, Claus von der
  • Decken, Klaus von der
  • Decken, Claus von der
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Zitierweise

Decken, Klaus von der, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136189822.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Klaus Benedikt (1704–75), hannoverischer Drost, Gräfe u. Landrat, S des Klaus (1676–1721), Hofgerichtsassessor, u. der Marg. Maria v. der Decken ( 1723);
    M Sophie Jul. (1715–49), T des Benedix Gg. Bremer (1686–1754, s. NDB II, S. 581*) u. der Clara Sophie Grote (1688–1754);
    1) 1779 Dorothea Charl. Sophia Jul. Wilh. v. Hanstein (1757–98), 2) 1800 Jul. Phil. v. Eickstedt-Peterswalde, verw. v. Bismarck, verw. v. Wangenheim (1742–1824);
    5 S, 2 T aus 1);
    E Klaus (1833–65), unternahm gemeinsam mit Thornton u. O. Kersten Forschungsreisen im mittleren Ostafrika auf eigene Kosten, wurde v. Eingeborenen ermordet; seine Slgg. erhielten Berliner Museen (s. ADB V).

  • Biographie

    D. trat nach juristischen Studien in Göttingen in die übliche Laufbahn eines adligen hannoverischen Beamten ein. Er stieg auf vom Amtsauditor in der Bremen-Verdenschen Justizkanzlei (1764–1766) zum Justizrat in dieser Kanzlei und im Stader Hofgericht (1766–72), zum Kammerrat in der kirfürstlichen Domänenkammer (1772–79), Regierungsrat in der Bremen-Verdenschen Regierung, Justiz- und Hofkanzlei (1779–96), zum Geheimen Rat in der Landesregierung und Domänenkammer (1796–1802) und zum Staats- und Kabinettsminister über das Bremen-Verdensche, Hadelnsche, Lauenburgische und Bentheimsche Department und die Lehnssachen (1803). Seine Weltsicht und Geisteshaltung waren durch die Zeit des aufgeklärten Absolutismus bestimmt, den er als Beamter in der Behördenorganisation des kurfürstlichen Hannover erlebt hatte. Die Jahre der Fremdherrschaft überstand D., der einzige Minister der nicht flüchtete, in der Residenzstadt Hannover als illegaler Leiter der kurfürstlichen Verwaltung unter den napoleonischen Machthabern. Er verstand es, in den Wirren der Zeit neben seinen Mitarbeitern, den Sachkennern der Verwaltungsgeschäfte und gegen die ausländischen Machthaber die ausgleichende Autorität seiner Persönlichkeit zu behaupten, sich auf diese Weise die Achtung von Freund und Feind zu erwerben und zu erhalten. Die Restaurationsjahre brachten ihn bis 1823 als Dienstältesten, nicht als Träger, an die Spitze der hannoverischen Regierung, ohne daß er für die Durchführung der Reaktion nach 1815 in seinem Lande verantwortlich zu machen war.

  • Literatur

    ADB V;
    Hannov. Staatskal. 1760-1825;
    J. F. v. d. Decken, Nachrr. v. d. Fam. v. d. D., 1836;
    W. Havemann, Gesch. d. Lande Braunschweig u. Lüneburg III, 1857, S. 725 ff.;
    F. v. Ompteda, Die Überwältigung Hannovers durch d. Franzosen, 1862;
    W. v. d. Decken, Die Fam. v. d. D., 1865;
    K. v. Linsingen, Stammtafeln d. Fam. v. Linsingen 1159-1880, 1880;
    F. Thimme, Die inneren Zustände d. Kurfürstentums Hannover unter d. franz.-westfäl. Herrschaft 1806-13, I, II, 1893-95;
    W. v. Hassell, Gesch. d. Kgr. Hannover, I, 1898;
    Pfannkuche, Die Katastrophe d. J. 1803, 1903.

  • Porträts

    Stich nach C. Kolb (Nat. Bibl. Paris).

  • Autor/in

    Bernhard Mühlhan
  • Zitierweise

    Mühlhan, Bernhard, "Decken, Klaus von der" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 545 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136189822.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Decken: Claus v. d. D., hannöverscher Staatsminister, 10. Juli 1826. Er war 5. Jan. 1742 geboren, studirte in Göttingen und trat in kurfürstlichen Dienst in dem damals noch besonders verwalteten Bremen-Verden, wo er in Stade rasch aufrückte und zuletzt an der Spitze der Regierung stand. 1796 erhielt er den hannoverschen Geheimrathsrang und wurde noch in demselben Jahre wirklicher Staats- und Cabinetsminister zu Hannover und zweiter Curator der Universität Göttingen, seit 1802 erster Curator. Die französische Occupation 1803 nahm ihm seinen Posten, aber er blieb in Hannover, wo er vielfach vermittelnd wirkte. Er ist ziemlich der einzige, den die Umwälzung nicht mit Vorwürfen und Schmutz bewarf, wozu seine Gutmüthigkeit und Menschenfreundlichkeit viel beitrug (vgl. Havemann, 3. S. 127 ff.), und daß er nie ein Intrigant gewesen. 1813 wollten ihn die Franzosen als Geisel fortführen, doch entkam er und trat dann, aber ohne Verständniß der neuen Zeit, als Staats- und Cabinetsminister an die Spitze der neuen Regierung. Daß diese rücksichtslos eine förmliche Restauration durchführte, von deren Härte der alte Herr kaum eine Ahnung|hatte, ist später seinem Andenken nicht zu Gute gekommen. Erst 1823 verließ er nominell den activen Dienst, den wirklich zu leisten er schon lange vorher Andern überlassen hatte.

  • Autor/in

    Krause.
  • Zitierweise

    Krause, "Decken, Klaus von der" in: Allgemeine Deutsche Biographie 5 (1877), S. 1 unter Decken, Claus von der [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136189822.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA