Goll, Friedrich
- Lebensdaten
- 1829 – 1903
- Geburtsort
- Zofingen Kanton Aargau (Schweiz)
- Sterbeort
- Zürich
- Beruf/Funktion
- Neurohistologe ; Arzt ; Pharmakologe
- Konfession
- reformiert
- Normdaten
- GND: 136048080 | OGND | VIAF: 80458391
- Namensvarianten
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- Goll, Friedrich
- Goll, J. Ulrich Friedrich
Biografische Lexika/Biogramme
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
Objekt/Werk(nachweise)
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Genealogie
V Joh. Ulrich, Kaufm., aus alter Fam. in Oberglatt Kt. Zürich;
M Sophie Herosé (Fam. aus Speyer in d. Kt. Aargau eingewandert);
B →August (1827–1906), Rechtsanwalt in Zürich, Mitarb. an H. Hafners „Das schweizer. Obligationenrecht“ (²1905). -
Biographie
G. studierte zuerst 1 Semester Naturwissenschaften, dann Medizin in Zürich, wo C. Ludwig bestimmend wurde, und in Würzburg, wo →A. Kölliker ihn für die Histologie gewann, und wurde 1853 in Zürich promoviert. Anschließend arbeitete er 2 Jahre beim Physiologen C. Bernard in Paris über Drüsenfunktionen und über den Bau des Rückenmarks. – G. ließ sich 1855 als praktischer Arzt in Zürich nieder, wurde 1862 Privatdozent für|„Materia medica“ und 1885 außerordentlicher Professor. 1863-69 war er Leiter der Medizinischen Poliklinik und machte sich 1867 verdient um die Bekämpfung der Cholera. Er war Präsident der Gesellschaft der Ärzte des Kantons Zürich (1885–95), ein eifriger Bergsteiger und Förderer der Bäder und Kurorte in Graubünden. – G.s Namen trägt heute noch ein von ihm histologisch genau untersuchter Teil des Hinterstrangs im Rückenmark, das heißt ein wichtiger Abschnitt der sensiblen Leitungsbahnen. In mehr als 2000 Gewebsschnitten des Rückenmarks, die er nach der Clarkeschen Methode (mit dem Rasiermesser) anfertigte, unter Benützung auch einer „Laterna magica“ als Zeichenapparat, erschloß er wichtige Teile der Architektonik („alle Arten von Längs-, Schief- und Querschnitten von Nervenfasern“), die er auf Grund der Härtung mit Chromsäure und der Gerlachschen Carminfärbung in bewundernswerten Tafeln darstellte.
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Werke
u. a. Über d. Einfluß d. Blutdruckes auf d. Harnabsonderung, Diss. Zürich 1853;
Über d. feinere Anatomie d. Rückenmarks, in: Denkschr. d. med.-chirurg. Ges. in Zürich, 1860;
Seewis im Prättigau, Luft- u. Molkenkurort d. montanen Region, 1867. -
Literatur
P. Rodari, in: Verhh. d. Schweizer. Naturforschenden Ges. 86, 1903, S. XCV-CVIII;
Rheiner, in: Vjschr. d. naturforschenden Ges. Zürich 48, 1903, S. 481-83;
A. v. Schultheß-Schindler, Festschr. z. Feier d. 125j. Bestandes d. Ges. d. Ärzte d. Kt. Zürich, 1810–1935, 1935, S. 32 f. (P);
Pagel, in: BJ VIII, S. 80 (u. Tl. 1903, L);
HBLS (P);
BLÄ. -
Autor/in
Heinrich Buess -
Zitierweise
Buess, Heinrich, "Goll, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 623-624 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136048080.html#ndbcontent