Assauer, Rudi
Assauer, Rudi (eigentlich Rudolf Assauer)
1944 – 2019
Fußballsportler; Manager und Sportvorstand im Profifußball
- Lebensdaten
- 1944 – 2019
- Geburtsort
- Sulzbach-Altenwald (Saarland)
- Sterbeort
- Herten (Ruhrgebiet)
- Beruf/Funktion
- Fußballsportler ; Manager und Sportvorstand im Profifußball ; Fußballspieler ; Sportler ; Funktionär
- Konfession
- evangelisch-lutherisch
- Normdaten
- GND: 13582835X | OGND | VIAF: 80279477
- Namensvarianten
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- Assauer, Rudolf
- Assauer, Rudi
- Assauer, Rudolf
- Assauer, Rudolph
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Biografische Lexika/Biogramme
Quellen(nachweise)
Literatur(nachweise)
Objekt/Werk(nachweise)
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Rudi Assauer, langjähriger Bundesliga-Abwehrspieler, war der erste professionelle Manager im operativen sportlichen Bereich eines Fußballvereins und prägte als solcher den deutschen Profifußballsport. Assauer war mit Unterbrechungen von 1976 bis 2006 als Manager tätig, am längsten als streitbarer Patriarch beim FC Schalke 04, der mit dem UEFA-Cup-Sieg 1997 seinen größten internationalen Erfolg feierte.
Lebensdaten
Geboren am 30. April 1944 in Sulzbach-Altenwald (Saarland) Gestorben am 6. Februar 2019 in Herten (Ruhrgebiet) Grabstätte Ruhestätte Natur in Herten Konfession evangelisch-lutherisch -
Lebenslauf
30. April 1944 - Sulzbach-Altenwald (Saarland) -
Genealogie
Vater Franz Assauer 1906 (?)–1978 Stellmacher in Herten Mutter Elsbeth Assauer gest. 1981 Bruder Lothar Assauer 1932 oder 1933–2013 Zwillingsschwester Karin Assauer geb. 30.4.1944 Tochter Bettina Michel geb. 3.7.1965 aus Beziehung mit Sonya Gottschalg 1. Heirat 1970 Ehefrau Inge Assauer, geb. Lückert Tochter Katy Assauer geb. 6.5.1970 Scheidung 2007 (seit 1986 getrennt) Lebenspartnerin (1987–um 1999) Beate Schneider geb. 1958 Handballsportlerin Lebenspartnerin (2000–2009) Simone Thomalla geb. 11.4.1965 Schauspielerin 2. Heirat 2011 Ehefrau Britta Assauer, geb. Idrizi geb. 1965 Scheidung 2013 Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.Assauer, Rudi (1944 – 2019)
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Vater
Franz Assauer
1906 (?)–1978
Stellmacher in Herten
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Mutter
Elsbeth Assauer
gest. 1981
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Bruder
Lothar Assauer
1932 oder 1933–2013
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1.·Heirat
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Ehefrau
Inge Assauer
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2.·Heirat
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Ehefrau
Inge Assauer
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Biografie
Assauer wurde 1944 in Sulzbach-Altenwald (Saar) geboren, wo seine Mutter Schutz vor den Bombenangriffen im Ruhrgebiet gesucht hatte. Bald nach der Geburt kehrte die Familie nach Herten (Ruhrgebiet) zurück. Hier besuchte Assauer die Volksschule und begann 1958 eine Lehre als Stahlbauschlosser. Seine Leidenschaft gehörte früh dem Fußball: Seit 1952 spielte er für die Spielvereinigung Herten und wurde 1962 von dem Zweitligisten (Regionalliga West) unter Vertrag genommen. 1964 wechselte Assauer zu Borussia Dortmund und gehörte als Abwehrspieler 1966 zu der Mannschaft, die mit einem 2:1-Sieg über den FC Liverpool in Glasgow als erste deutsche Mannschaft den Europapokal (Pokal der Pokalsieger) gewann. 1970 ging Assauer zu Werder Bremen. Hier beendete er nach 307 Bundesligaspielen und insgesamt zwölf geschossenen Toren am Ende der Saison 1975/76 seine Laufbahn als aktiver Fußballsportler.
1976 gewann Werder-Präsident Franz Böhmert (1934–2004) Assauer als für den sportlichen Bereich verantwortlichen Manager seines Clubs. In Assauers Amtszeiten fielen der Bremer Bundesliga-Abstieg 1980 ebenso wie der erste Abstieg des FC Schalke in die 2. Liga am Ende der Saison 1980/81, wohin er im Mai 1981 als Manager gewechselt war. Unter Assauer erlebten die „Königsblauen“ turbulente Jahre: Auf den Wiederaufstieg in die Bundesliga 1982 folgte 1983 der erneute Abstieg und im Folgejahr die Rückkehr in die Bundesliga. Als Zweitligist erreichte der FC Schalke 04 in der Saison 1983/84 das Halbfinale im DFB-Pokal. Das 6:6-Remis nach Verlängerung beim Spiel gegen den FC Bayern München im Gelsenkirchener Parkstadion am 2. Mai 1984 gilt als bislang spektakulärstes Spiel in der Geschichte des Wettbewerbs.
Nach einem Machtkampf mit dem neuen Schalker Trainer Rolf Schafstall (1937–2018) wurde Assauer im November 1986 entlassen. 1990 kehrte er als Manager des Zweitligisten VfB Oldenburg in den Fußball zurück. Im April 1993 erfolgte seine überraschende Rückkehr als Manager zu dem zu diesem Zeitpunkt finanziell schwer angeschlagenen FC Schalke 04. Assauer gelang es, 1994 wirtschaftlich den Lizenzentzug und sportlich den erneuten Abstieg zu verhindern. 1996 qualifizierte sich der FC Schalke 04 zum ersten Mal seit 1977 für den Europapokal. Mit dem Sieg im Finale um den UEFA-Cup 1997 mit 4:1 im Elfmeterschießen gegen den hohen Favoriten Inter Mailand sorgte der Verein für eine sportliche Sensation. Weitere Erfolge des FC Schalke 04 unter Assauers Führung waren der Gewinn des DFB-Pokals 2001 und 2002; den Sieg in der Deutschen Meisterschaft verfehlte das Team 2000/01 nur knapp.
Assauer galt zu dieser Zeit längst als streitbarer Fußballfachmann. Seit 2002 waren seine Entscheidungen bei der Trainersuche jedoch ebenso glücklos wie viele Spielertransfers. Das Angebot des Schalker Aufsichtsrats, ihn zum Vorstandsvorsitzenden und Andreas Müller (geb. 1962) als Sportdirektor zu seinem Nachfolger zu ernennen, nahm Assauer zunächst an, lehnte es aber am nächsten Tag ab, woraufhin ihn der Aufsichtsrat am 17. Mai 2006 als Sportvorstand abberief. Im Januar 2012 machte Assauer mit der Veröffentlichung des autobiografischen Bands „Wie ausgewechselt: Verblassende Erinnerungen an mein Leben“ seine Alzheimer-Erkrankung öffentlich. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er, der noch 2007 in der Dokumentationsserie „Sach et Rudi! – Die VELTINS-Reportage mit Rudi Assauer“ beim Fernsehsender Premiere (heute Sky Deutschland GmbH) zu sehen gewesen war, bei seiner Tochter Bettina Michel in Herten.
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Auszeichnungen
2003 „Bürger des Ruhrgebiets“, Verein pro Ruhrgebiet 2003 „Cord Mann des Jahres“, Auszeichnung des Interessenverbands der Kleidungsindustrie 2006 Goldene Kamera in der Rubrik „Bester Werbespot mit Prominenten“ (mit Simone Thomalla) 2012 Sport Bild-Award für das Lebenswerk 2012 Mitglied der Ehrenkabine (Ruhmeshalle) des FC Schalke 04 (Wahl durch die Vereinsmitglieder) 2012 Rudi Assauer Gemeinnützige Initiative Demenz und Gesellschaft GmbH mit jährlichem Rudi-Assauer-Preis -
Werke
Rudi Assauer mit Patrick Strasser, Wie ausgewechselt. Verblassende Erinnerungen an mein Leben, 2012, Nachdr. 2020. (Autobiografie)
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Literatur
Stefan Willeke, Ein Mann wie Rudi, in: Zeit-Magazin 9 v. 23.2.2012. (P)
Alex Raack, Rudi Assauer, Malocher der Herzen, in: Zeit online v. 7.2.2019. (P)
Stefan Willeke, Rudi Assauer. Wo ist sein Geld geblieben? Am Ende seines Lebens besaß der demenzkranke Rudi Assauer, früher Manager des FC Schalke 04, kaum mehr als einen alten Opel. Viel spricht dafür, dass er ausgeplündert wurde, in: Die Zeit Nr. 34 v. 13.8.2020.
Stefan Willeke, Er war nicht mehr Herr seiner Sinne, in: Zeit online v. 21.10.2022. (P)
Carsten Heidböhmer, Der Familienstreit geht weiter: Gericht erklärt Rudi Assauers Testament für ungültig, in: Stern v. 22.10.2022. (P)
Dokumentarfilme:
Entweder ich schaffe Schalke oder Schalke schafft mich, WDR 2001, Regie: Frank Bürgin.
Rudi Assauer. Ich will mich nicht vergessen, ZDF 2012, Regie: Stephanie Schmidt.
Rudi Assauer. Macher – Mensch – Legende, 2018, Drehbuch u. Regie: Don Schubert.
Rudi Assauer. Aufstieg und Fall, Sky 2022, Autor: Klaus Fiedler.
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Onlineressourcen
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Autor/in
→Thomas Spiegel (Essen)
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Zitierweise
Spiegel, Thomas, „Assauer, Rudi“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.01.2023, URL: https://www.deutsche-biographie.de/13582835X.html#dbocontent