Lebensdaten
1944 – 2019
Geburtsort
Sulzbach-Altenwald (Saarland)
Sterbeort
Herten (Ruhrgebiet)
Beruf/Funktion
Fußballsportler ; Manager und Sportvorstand im Profifußball ; Fußballspieler ; Sportler ; Funktionär
Konfession
evangelisch-lutherisch
Normdaten
GND: 13582835X | OGND | VIAF: 80279477
Namensvarianten
  • Assauer, Rudolf
  • Assauer, Rudi
  • Assauer, Rudolf
  • mehr

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Zitierweise

Assauer, Rudi, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13582835X.html [19.04.2024].

CC0

  • Rudi Assauer, langjähriger Bundesliga-Abwehrspieler, war der erste professionelle Manager im operativen sportlichen Bereich eines Fußballvereins und prägte als solcher den deutschen Profifußballsport. Assauer war mit Unterbrechungen von 1976 bis 2006 als Manager tätig, am längsten als streitbarer Patriarch beim FC Schalke 04, der mit dem UEFA-Cup-Sieg 1997 seinen größten internationalen Erfolg feierte.

    Lebensdaten

    Geboren am 30. April 1944 in Sulzbach-Altenwald (Saarland)
    Gestorben am 6. Februar 2019 in Herten (Ruhrgebiet)
    Grabstätte Ruhestätte Natur in Herten
    Konfession evangelisch-lutherisch
    Rudi Assauer, Imago Images (InC)
    Rudi Assauer, Imago Images (InC)
  • Lebenslauf

    30. April 1944 - Sulzbach-Altenwald (Saarland)

    - 1958 - Herten (Ruhrgebiet)

    Schulbesuch

    Volksschule; Augustaschule

    1952 - 1964 - Herten

    Jugend- und Seniorenspieler

    Spielvereinigung Herten

    1958 - Herten

    Lehre als Stahlbauschlosser

    Zeche Ewald

    1964 - 1970 - Dortmund

    Bundesligaspieler

    Borussia Dortmund

    Lehre als Bankkaufmann

    1970 - 1976 - Bremen

    Bundesligaspieler

    Werder Bremen

    1976 - 1981 - Bremen

    Manager

    Werder Bremen

    1981 - 1986 - Gelsenkirchen

    Manager

    FC Schalke 04

    1990 - 1993 - Oldenburg

    Manager

    VfB Oldenburg

    1993 - 2006 - Gelsenkirchen

    Manager, Sportvorstand

    FC Schalke 04

    6. Februar 2019 - Herten (Ruhrgebiet)
  • Genealogie

    Vater Franz Assauer 1906 (?)–1978 Stellmacher in Herten
    Mutter Elsbeth Assauer gest. 1981
    Bruder Lothar Assauer 1932 oder 1933–2013
    Zwillingsschwester Karin Assauer geb. 30.4.1944
    Tochter Bettina Michel geb. 3.7.1965 aus Beziehung mit Sonya Gottschalg
    1. Heirat 1970
    Ehefrau Inge Assauer, geb. Lückert
    Tochter Katy Assauer geb. 6.5.1970
    Scheidung 2007 (seit 1986 getrennt)
    Lebenspartnerin (1987–um 1999) Beate Schneider geb. 1958 Handballsportlerin
    Lebenspartnerin (2000–2009) Simone Thomalla geb. 11.4.1965 Schauspielerin
    2. Heirat 2011
    Ehefrau Britta Assauer, geb. Idrizi geb. 1965
    Scheidung 2013
    Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.

    Assauer, Rudi (1944 – 2019)

    • Vater

      Franz Assauer

      1906 (?)–1978

      Stellmacher in Herten

    • Mutter

      Elsbeth Assauer

      gest. 1981

    • Bruder

      Lothar Assauer

      1932 oder 1933–2013

    • 1.·Heirat

      • Ehefrau

        Inge Assauer

    • 2.·Heirat

      • Ehefrau

        Inge Assauer

  • Biografie

    alternativer text
    Rudi Assauer, Imago Images (InC)

    Assauer wurde 1944 in Sulzbach-Altenwald (Saar) geboren, wo seine Mutter Schutz vor den Bombenangriffen im Ruhrgebiet gesucht hatte. Bald nach der Geburt kehrte die Familie nach Herten (Ruhrgebiet) zurück. Hier besuchte Assauer die Volksschule und begann 1958 eine Lehre als Stahlbauschlosser. Seine Leidenschaft gehörte früh dem Fußball: Seit 1952 spielte er für die Spielvereinigung Herten und wurde 1962 von dem Zweitligisten (Regionalliga West) unter Vertrag genommen. 1964 wechselte Assauer zu Borussia Dortmund und gehörte als Abwehrspieler 1966 zu der Mannschaft, die mit einem 2:1-Sieg über den FC Liverpool in Glasgow als erste deutsche Mannschaft den Europapokal (Pokal der Pokalsieger) gewann. 1970 ging Assauer zu Werder Bremen. Hier beendete er nach 307 Bundesligaspielen und insgesamt zwölf geschossenen Toren am Ende der Saison 1975/76 seine Laufbahn als aktiver Fußballsportler.

    1976 gewann Werder-Präsident Franz Böhmert (1934–2004) Assauer als für den sportlichen Bereich verantwortlichen Manager seines Clubs. In Assauers Amtszeiten fielen der Bremer Bundesliga-Abstieg 1980 ebenso wie der erste Abstieg des FC Schalke in die 2. Liga am Ende der Saison 1980/81, wohin er im Mai 1981 als Manager gewechselt war. Unter Assauer erlebten die „Königsblauen“ turbulente Jahre: Auf den Wiederaufstieg in die Bundesliga 1982 folgte 1983 der erneute Abstieg und im Folgejahr die Rückkehr in die Bundesliga. Als Zweitligist erreichte der FC Schalke 04 in der Saison 1983/84 das Halbfinale im DFB-Pokal. Das 6:6-Remis nach Verlängerung beim Spiel gegen den FC Bayern München im Gelsenkirchener Parkstadion am 2. Mai 1984 gilt als bislang spektakulärstes Spiel in der Geschichte des Wettbewerbs.

    Nach einem Machtkampf mit dem neuen Schalker Trainer Rolf Schafstall (1937–2018) wurde Assauer im November 1986 entlassen. 1990 kehrte er als Manager des Zweitligisten VfB Oldenburg in den Fußball zurück. Im April 1993 erfolgte seine überraschende Rückkehr als Manager zu dem zu diesem Zeitpunkt finanziell schwer angeschlagenen FC Schalke 04. Assauer gelang es, 1994 wirtschaftlich den Lizenzentzug und sportlich den erneuten Abstieg zu verhindern. 1996 qualifizierte sich der FC Schalke 04 zum ersten Mal seit 1977 für den Europapokal. Mit dem Sieg im Finale um den UEFA-Cup 1997 mit 4:1 im Elfmeterschießen gegen den hohen Favoriten Inter Mailand sorgte der Verein für eine sportliche Sensation. Weitere Erfolge des FC Schalke 04 unter Assauers Führung waren der Gewinn des DFB-Pokals 2001 und 2002; den Sieg in der Deutschen Meisterschaft verfehlte das Team 2000/01 nur knapp.

    Assauer galt zu dieser Zeit längst als streitbarer Fußballfachmann. Seit 2002 waren seine Entscheidungen bei der Trainersuche jedoch ebenso glücklos wie viele Spielertransfers. Das Angebot des Schalker Aufsichtsrats, ihn zum Vorstandsvorsitzenden und Andreas Müller (geb. 1962) als Sportdirektor zu seinem Nachfolger zu ernennen, nahm Assauer zunächst an, lehnte es aber am nächsten Tag ab, woraufhin ihn der Aufsichtsrat am 17. Mai 2006 als Sportvorstand abberief. Im Januar 2012 machte Assauer mit der Veröffentlichung des autobiografischen Bands „Wie ausgewechselt: Verblassende Erinnerungen an mein Leben“ seine Alzheimer-Erkrankung öffentlich. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er, der noch 2007 in der Dokumentationsserie „Sach et Rudi! – Die VELTINS-Reportage mit Rudi Assauer“ beim Fernsehsender Premiere (heute Sky Deutschland GmbH) zu sehen gewesen war, bei seiner Tochter Bettina Michel in Herten.

  • Auszeichnungen

    2003 „Bürger des Ruhrgebiets“, Verein pro Ruhrgebiet
    2003 „Cord Mann des Jahres“, Auszeichnung des Interessenverbands der Kleidungsindustrie
    2006 Goldene Kamera in der Rubrik „Bester Werbespot mit Prominenten“ (mit Simone Thomalla)
    2012 Sport Bild-Award für das Lebenswerk
    2012 Mitglied der Ehrenkabine (Ruhmeshalle) des FC Schalke 04 (Wahl durch die Vereinsmitglieder)
    2012 Rudi Assauer Gemeinnützige Initiative Demenz und Gesellschaft GmbH mit jährlichem Rudi-Assauer-Preis
  • Werke

    Rudi Assauer mit Patrick Strasser, Wie ausgewechselt. Verblassende Erinnerungen an mein Leben, 2012, Nachdr. 2020. (Autobiografie)

  • Literatur

    Stefan Willeke, Ein Mann wie Rudi, in: Zeit-Magazin 9 v. 23.2.2012. (P)

    Alex Raack, Rudi Assauer, Malocher der Herzen, in: Zeit online v. 7.2.2019. (P)

    Stefan Willeke, Rudi Assauer. Wo ist sein Geld geblieben? Am Ende seines Lebens besaß der demenzkranke Rudi Assauer, früher Manager des FC Schalke 04, kaum mehr als einen alten Opel. Viel spricht dafür, dass er ausgeplündert wurde, in: Die Zeit Nr. 34 v. 13.8.2020.

    Stefan Willeke, Er war nicht mehr Herr seiner Sinne, in: Zeit online v. 21.10.2022. (P)

    Carsten Heidböhmer, Der Familienstreit geht weiter: Gericht erklärt Rudi Assauers Testament für ungültig, in: Stern v. 22.10.2022. (P)

    Dokumentarfilme:

    Entweder ich schaffe Schalke oder Schalke schafft mich, WDR 2001, Regie: Frank Bürgin.

    Rudi Assauer. Ich will mich nicht vergessen, ZDF 2012, Regie: Stephanie Schmidt.

    Rudi Assauer. Macher – Mensch – Legende, 2018, Drehbuch u. Regie: Don Schubert.

    Rudi Assauer. Aufstieg und Fall, Sky 2022, Autor: Klaus Fiedler.

  • Onlineressourcen

  • Autor/in

    Thomas Spiegel (Essen)

  • Zitierweise

    Spiegel, Thomas, „Assauer, Rudi“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.01.2023, URL: https://www.deutsche-biographie.de/13582835X.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA