Lebensdaten
um 1066 – 1090
Beruf/Funktion
Herzog von Schwaben
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 135667771 | OGND | VIAF: 25826884
Namensvarianten
  • Berthold von Rheinfelden
  • Rheinfelden, Berthold von
  • Berthold
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Zitierweise

Berthold, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135667771.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Rudolf von Rheinfelden ( 1080), Gegenkönig Heinrichs IV.;
    M Adelheid ( 1079), T des Grafen Otto von Savoyen ( 1057/60), Schw Berthas ( 1051-87, Heinrich IV., 1050–1106);
    Schw Agnes ( 1111, Berthold II. von Zähringen, 1111).

  • Biographie

    Alles, was wir von B. wissen, ist, daß er ein politisches Werkzeug, kaum kann man sagen: ein Repräsentant, der königsfeindlichen und damit auch antistaufischen Partei in Schwaben war. Schon daß er - wenn eine Äußerung Gregors VII. Glauben verdient - dem Vater als Geisel für sein Wohlverhalten gegenüber dem Papst dienen sollte (1077), deutet dieses Leitmotiv seines kurzen Lebens an. Auch das entscheidende Jahr 1079, wo er, vom Vater offenbar der Obhut Herzog Welfs übergeben, von diesem nach Ulm geführt wurde, um sich dort zum Herzog von Schwaben erheben zu lassen, zeigt ihn nur als Figur in der Hand der schwäbischen Opposition gegen den Stauferherzog Friedrich. Im selben Jahr verlor der Jüngling die tatkräftige Mutter, doch erwuchs ihm in der Verbindung seiner Schwester Agnes mit Berthold II. von Zähringen wertvolle Hilfe: der neue Schwager war ein sehr aktiver Kämpfer gegen Heinrichs IV. und Friedrichs von Schwaben Partei. - 1086 finden wir B. auf einer „Synode“, in Wahrheit einer militärischpolitischen Zusammenkunft der schwäbischen Feinde Heinrichs unter der Leitung Gebhards von Konstanz, als einen der fideles saneti Petri grüßt auch ihn Urban II. in einer Botschaft von 1088, doch war B. vermutlich, wie seine mächtigeren Parteifreunde, 1089 Verhandlungen mit Heinrich nicht ganz abgeneigt.

  • Literatur

    ADB XXVIII;
    Ch. F. Stalin, Wirtemberg. Gesch. II., 1847;
    Bertholdi Ann., in: MGH SS V;
    Ph. Jaffé, Bibl.|rerum Germ., 1864–73, II;
    E. Heyck, Gesch. d. Herzoge v. Zähringen, 1891.

  • Autor/in

    Otto Herding
  • Zitierweise

    Herding, Otto, "Berthold" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 157-158 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135667771.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Rheinfelden: Bertold v. R., Gegenherzog in Schwaben, am 18. Mai 1090. Als der Gegenkönig Heinrich's IV. Rudolf (s. d), der frühere Herzog von Schwaben, im Kriege gegen den König 1080 gefallen war, ferne von Schwaben, das er nach seiner Erhebung noch im J. 1077 hatte räumen müssen, da wurde dessen junger Sohn Bertold, während Friedrich v. Staufen (s. A. D. B. VIII, 31) Heinrich's IV. Sache in Schwaben führte, wenigstens dem Namen nach der Vorkämpfer der päpstlich gesinnten Partei in dem Lande; denn wie Friedrich schon 1079 durch Heinrich IV., unter Zusage der Hand der Königstochter Agnes, mit dem Herzogthum Schwaben belehnt worden war, so hatte der durch den König als Herzog von Baiern abgesetzte Welf mit anderen Anhängern Gregor's VII. im gleichen Jahre zu Ulm B., welcher bei dem Abzuge des Vaters Rudolf nach Sachsen in der Obhut Welf's und de Zähringer belassen worden war, als Herzog eingesetzt und demselben die Huldigung darbringen lassen. Welf konnte sich allerdings dabei darauf stützen, daß dem jungen Sohne Rudolf's früher durch Heinrich IV. die Nachfolge im Herzogthum zugesichert worden sei. Um diese beiden Ansprecher auf die Herzogsgewalt, Friedrich und B., sammelten sich jetzt in Schwaben die Bewaffneten aus beiden Lagern, und in schwerer Weise verwüstete der innere Krieg die Gebiete besonders an der Donau. Unter eifriger Betheiligung des päpstlichen Legaten, des Bischofs Alimann von Passau (s. A. D. B. I, 370). welcher in Constanz Bertolf als Gegenbischof wählen ließ, wurde der Kampf geführt, Augsburg dabei in zerstörender Weise 1080 heimgesucht; auch der 1081 erwählte Gegenkönig Hermann (s. A. D. B. XII, 147 und 148) suchte in Schwaben seinen Machtbereich auszudehnen. Aber das Glück der Waffen nahm einen sehr ungleichen Fortgang, und B. selbst mußte 1084 nach Burgund, wo eine seiner Burgen durch Anhänger Heinrich's IV. belagert wurde, sich von Schwaben her Waffenhülfe bieten lassen. Ein großer Erfolg war dagegen im gleichen Jahre die Einsetzung des höchst thatkräftigen Zähringers Gebhard als Bischof von Constanz an die Stelle des ganz bedeutungslos gebliebenen Bertolf (s. A. D. B. VIII, 454). Doch das Sinken der Macht des Gegenkönigs Hermann, endlich dessen unrühmlicher Tod 1088 verringerten nothwendig auch Bertold's Ansehen, der überhaupt voran durch die Anlehnung an die Zähringer — Bertold, das Haupt des Hauses, war durch Rudolfs Tochter, Agnes von Rheinfelden, Bertold's Schwager — noch ein gewisses Ansehen behauptete. B. starb, noch in jungen Jahren, ohne Nachkommenschaft zu hinterlassen, und dieses Erlöschen des Rheinfelder Hauses vermehrte nothwendig die Macht der Zähringer, aus denen nun Bertold 1092 als Gegenherzog die Leitung des Kampfes in Schwaben gegen Friedrich übernahm.

  • Autor/in

    Meyer v. Knonau.
  • Zitierweise

    Meyer von Knonau, "Berthold" in: Allgemeine Deutsche Biographie 28 (1889), S. 382 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135667771.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA