Lebensdaten
1684 – 1754
Geburtsort
Güstrow
Sterbeort
Warschau
Beruf/Funktion
Architekt ; Baumeister ; Generalmajor
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 133944166 | OGND | VIAF: 30742553
Namensvarianten
  • Jauch, Joachim Daniel
  • Jauch, Joachim Daniel von

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Zitierweise

Jauch, Joachim Daniel, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133944166.html [06.10.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Christian (um 1638–1718), aus Sulza/Thür., meckl. Kammerdiener in Güstrow, dann Kramer in Lüneburg;
    M Ingeborg Nicolai (tot 1696) aus Husum;
    B Joh. Christopher (1669–1725), Sup. in Lüneburg; Schwager loh. Christoph v. Naumann (1662/63-1742), Architekt (s. ThB);
    - um 1720 Eva Maria Münnich;
    1 S (jung †), 1 T Constance ( Dr. med. Heinr. Lollhöffel, 1763, poln. Hofrat u. Hofmedikus);
    Ur-E Joachim Lelewel (1786–1861), poln. Historiker u. Freiheitskämpfer.

  • Biographie

    J. soll angeblich aus holländ. in sächs. Dienste getreten sein. 1705 ist er als Leutnant des Sächs. Ingenieurcorps, 1711 als Ingenieurkapitän bei der Belagerung von Stralsund nachweisbar. Seit 1713 weilt er zur Unterstützung seines Schwagers Johann Christoph Naumann beim Sächs. Bauwesen in Warschau (1720 Major, 1729 Oberstleutnant). Nach Naumanns Rückkehr nach Dresden wird J. um 1720 Leiter des von diesem organisierten Sächs. Bauamts in Warschau. Er führte, wohl nach Plänen von J. F. Karcher, die Arbeiten im Inneren des Warschauer Residenzschlosses, besonders die Säle für den Reichstag, aus. In Gemeinschaft mit Joh. Sigm. Deybel und Carl Frdr. Pöppelmann schuf er Entwürfe für den Um- bzw. Neubau des Sächs. Palais und des Schlosses Ujazdów; ausgeführt wurden nach seinen Plänen der Grand Salon sowie Spielhäuser im Sächs. Garten, der Stationsweg von Warschau nach Ujazdów, die Säle für den poln. Reichstag im Sapieha-Palais in Grodno, die Kirche der Boni Fratelli und die Casimirschen Kasernen in Warschau. Zusammen mit Deybel und Pöppelmann baute er 1726 das Blaue Palais um.

    1733 entwarf er das Castrum doloris für August den Starken, 1736 dessen Gruftkapelle in der Kapuzinerkirche in Warschau. Bei der Neuregelung des sächs. Bauwesens in Polen unter August III. (Friedrich August II.) erhielt J. (seit 1745 Generalmajor) die Dienstbezeichnung Direktor des Bauamts. Er baute in dieser Zeit die Kapelle am Sachs. Palais (1736, 1744 nach Plänen von Pöppelmann geändert), die Postpalais in Dabrowa und Boguszyce (1738), das Portal im Vorhof des Sächs. Palais (1745), fertigte Pläne und Anschläge für den Umbau des Palais Sanguszko in Warschau für den Gf. Brühl (um 1750), übernahm den Umbau der Kirche in Wola für denselben (1753) und den Neubau der Kapelle am Neuen Schloß in Grodno (1752 f.). Neben den Bauten und Entwürfen oblag J. die Leitung des Bauamts mit seinen über 50 Angestellten, die Erhaltung der Königl. Gebäude in- und außerhalb Warschaus, das Kommando der Königl. Weichselflottille, vor allem aber die Organisation der zahlreichen Feste und Illuminationen, von denen noch viele Pläne Zeugnis ablegen. Als schöpferischer Architekt steht J. hinter seinen in Dresden und Warschau tätigen Kollegen zurück. Charakteristisch für ihn ist seine Neigung zur Dokumentation, der wir viele im Dresdner Staatsarchiv erhaltene Aufnahmen von Bauten in Polen von sorgfältiger Ausführung und lebhafter Kolorierung verdanken.

  • Literatur

    C. Gurlitt, Warschauer Bauten a. d. Zeit d. sächs. Könige, 1917;
    W. Husarski, J. J. D. J., dyrektor budowli za czasów saskich, in: Prace Komisji Historii Sztuki w Polsce 2, 1918;
    J. Glinka, Prace Zygmunta Deybla w ramach meçenatu Jana Klemensa Branickiego (Die Arbb. v. J. S. Deybel u. d. Mäzenat v. Jan Klemens Branicki), in: Biuletyn Historii Sztuki, 1961, S. 385-90;
    W. Hentschel, Pałac Błękitny w Warszawie. ebd. 4, 1964;
    ders., Sächs. Baukunst d. 18. Jh. in Polen, 1967;
    St. Łoza, Architekci i budowniczowie w Polsce, 1959;
    ThB. - Zu Prot Lelewel:
    I. Lelewel-Kriemanowa, Kartka z Pamiętników Prota Lelewela, in: Stolica 16, 1961.

  • Porträts

    Ölgem. (Warschau, Nat.mus., u. in Bes. Dr. Michał Russocki, Zgierz b. Lodź).

  • Autor/in

    Walter Hentschel
  • Zitierweise

    Hentschel, Walter, "Jauch, Joachim Daniel" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 368 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133944166.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA