Lebensdaten
1868 – 1953
Geburtsort
Dobel bei Neuenbürg
Sterbeort
Stuttgart
Beruf/Funktion
württembergischer Staatspräsident
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 133697150 | OGND | VIAF: 6130078
Namensvarianten
  • Rau, Edmund

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Zitierweise

Rau, Edmund, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133697150.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl Gottlieb David (1815–83), Pfarrer, S d. Friedrich (1766–1829), Pfarrer in Plattenhardt, u. d. Wilhelmine Friederike Bauhof (1770–1842) aus Tübingen;
    M Maria Sophia Louise (1830–98), T d. Karl Christian Albert Kurz (1802–42), Pfarrer in Urach, u. d. Maria Sophia Pommer (* 1809);
    Tante-v Luise (1809–91), Verlobte d. Dichters Eduard Mörike (1804–75, s. NDB 17);
    B Hugo (1856–1940), Oberreg.rat, Oberamtmann v. Münsingen u. Gmünd;
    - Ulm 1897 Mathilde Pauline (1876–1955), T d. Christian Kühner, Kaufm. in Ulm, u. d. Pauline Aichholz;
    1 S, 4 T.

  • Biographie

    R. besuchte das Karlsgymnasium in Stuttgart und studierte in Tübingen, wo er sich der Landsmannschaft Ghibellinia (CC) anschloß, 1887-91 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. 1900 trat er in die Dienste des württ. Innenministeriums, wo er 1907 die Stellung des Kanzleidirektors erreichte, nachdem er zuvor u. a. Oberamtmann in Tettnang gewesen war. Im 1. Weltkrieg stand R. zwei Jahre lang als Hauptmann d. Landwehr im Felde, wurde aber nach Stuttgart zurückgerufen und mit den Geschäften eines ständigen Rates im Staatsministerium beauftragt (6.11.1918 Staatsrat).

    Über den revolutionären Umsturz in Württemberg hinweg konnte R. seine Position wahren und ausbauen. Ihm wurde nicht nur die Ausarbeitung des Entwurfes eines Wahlgesetzes für die Verfassunggebende Landesversammlung von 1919, sondern auch (als Ministerialdirektor) die faktische Leitung des neugebildeten Ernährungs-, wenig später auch des Arbeitsministeriums übertragen. Nach dem Rücktritt von Staatsminister Wilhelm Keil (1870–1968) im Juni 1923 nahm R., der auch die Transformation dieser Ministerien in das 1926 gebildete Wirtschaftsministerium leitete, bis zur Ernennung Josef Beyerles (1881–1963) 1928 die Aufgaben eines Ministers wahr, ohne den Titel zu führen.

    Als im April 1924 kurz vor der Landtagswahl die Regierungskoalition von Zentrum und DDP unter Staatspräsident Johannes v. Hieber an Unstimmigkeiten bezüglich einer Verwaltungsreform zerbrach, wurde der parteilose Verwaltungsexperte R. gebeten, sich als Regierungschef bis zur Bildung eines neuen Kabinetts nach der Wahl zur Verfügung zu stellen. Der Landtag wählte ihn am 8.4.1924 bis zur Wahl Wilhelm Bazilles (1874–1934) am 3.6.1924 zum Staatspräsidenten. Bazille, der neben dem Kultus- nominell auch das Arbeits- und Ernährungsministerium übernahm, hielt an Ministerialdirektor R. fest. 1930 wurde er zum Präsidenten des Verwaltungsgerichtshofes ernannt. Seit 1924 war R. Vorsitzender der Zentralleitung für Wohltätigkeit und engagierte sich als Mitglied und Präsident der Ev. Landessynode und des Landeskirchentages.|

  • Auszeichnungen

    Dr. sc. pol. h. c. (Tübingen 1930);
    Gr. BVK (1953).

  • Literatur

    150 J. Promotion an d. Wirtsch.wiss. Fak. d. Univ. Tübingen, bearb. v. Immo Eberl u. H. Marcon, 1984, S. 599 (P);
    F. Raberg, in Baden-Württ. Biogrr. III, 2000. |

  • Quellen

    Qu: Personalakten im HStA Stuttgart (EA1/151, Bü 35).

  • Autor/in

    Frank Raberg
  • Zitierweise

    Raberg, Frank, "Rau, Edmund" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 190-191 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133697150.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA