Lebensdaten
nach 1362 – 1417
Sterbeort
Göppingen
Beruf/Funktion
Graf von Württemberg
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 132122669 | OGND | VIAF: 3815160668200803560004
Namensvarianten
  • Eberhard III. von Württemberg
  • Eberhard der Milde
  • Eberhard
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Zitierweise

Eberhard III., Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd132122669.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gf. Ulrich v. Württemberg ( 1388 b. Döffingen), S des Eberh. des Greiners, Gf. v. Württemberg ( 1392, s. NDB IV);
    M Elisabeth (1329–1402), T des Kaisers Ludwig der Bayern ( 1347);
    1) 1380 Antonia ( 1405), T des Barnabas Visconti, 2) 1406/12 Elisabeth (1391/92-1429), T des Burggrafen Johann III. v. Nürnberg ( 1420);
    1 S, 1 T, u. a. Eberhard V. (1388–1419), folgt 1417.

  • Biographie

    E. folgte 1392 unmittelbar auf seinen Großvater Eberhard der Greiner. Das von den württembergischen Grafen erlangte Ansehen kam in seiner Heirat mit der reichen Antonia Visconti zum Ausdruck. 1392 beteiligte sich E. im Namen des Reichs an der vergeblichen Belagerung der Stadt Straßburg und zog 1393 zur Unterstützung des Deutschen Ordens gegen die Heiden nach Preußen. Bei der Bekämpfung des Adelsbundes der „Schlegler“ kam E. die führende Rolle zu. Er nahm 1395 das von den Schleglern besetzte Heimsheim ein, fing dabei drei ihrer Anführer, die „Schleglerkönige“, und setzte die Verfolgung des Bundes fort, bis dieser 1396 zur Selbstauflösung bereit war. Im Appenzeller Krieg (1401–08) verfocht E. die Sache des Adels gegen die aufständischen Bauern. Von Natur friedlich und versöhnlich, beteiligte er sich an verschiedenen Einungen zur Erhaltung des Friedens. Zum gegenseitigen Schutz ging er 1405 mit dem Markgrafen von Baden, dem Kurfürsten von Mainz, der Stadt Straßburg und 17 schwäbischen Städten den Marbacher Bund ein. Wenn König Ruprecht diesen Bund auch gegen sich gerichtet empfand, so ist doch ein feindseliges Verhalten E.s gegen den König nicht festzustellen. Ruprechts Nachfolger, König Sigismund, hatte in E. einen treuen Anhänger. Weniger von Tatendrang erfüllt als sein Großvater, nahm E. unter den deutschen Landesherren dennoch eine angesehene Stellung ein und war als Bündnispartner wie als Schiedsrichter geschätzt. E. brachte aus zollerischem Besitz die Herrschaft Schalksburg mit dem Hauptort Balingen (1403) und das Steinlachtal (1415) an Württemberg, erwarb vollends Stadt und Klostervogtei Murrhardt (1395) und die Stadt Bietigheim (1408), veräußerte aber die Herrschaften Sigmaringen und Veringen an die Werdenberger (1399).

  • Literatur

    s. Eberhard d. J.

  • Autor/in

    Eberhard Gönner
  • Zitierweise

    Gönner, Eberhard, "Eberhard III." in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 234 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd132122669.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Eberhard, der Milde, Graf von Würtemberg, 16. Mai 1417, Enkel und in Folge des frühen Todes seines Vaters, des Grafen Ulrich ( 23. Aug. 1388), am 15. März 1392 unmittelbarer Nachfolger Graf Eberhards des Greiners. Trotz seiner friedliebenden Natur, vermöge der es ihm gelang, fast seine ganze Regierungszeit über seinem Lande den Frieden zu erhalten, betheiligte er sich im J. 1392 bei der im Namen des Reichs geführten, jedoch vergeblichen Belagerung Straßburgs, zog im J. 1393 in ritterlichem Unternehmungsgeist dem Deutschorden nach Preußen zur Heidenfahrt zu Hülfe. Weiter brachte er im J. 1395, unterstützt von den Städten, der Gesellschaft zum Schlegel, in welche sich dem Landfrieden zum Trotze viele Adeliche in Schwaben und am Rhein mit der Absicht, der fürstlichen Landesherrschaft entgegenzuarbeiten, zusammengeschaart hatten, einen schweren Schlag bei, indem er den 24. Sept. d. J. Heimsheim, woselbst drei ihrer Hauptleute, Schlegelkönige genannt, im festen Schlosse mit ihren Schaaren sich aufhielten, in Brand steckte und die Könige nebst anderen Edlen gefangen nahm, worauf der Bund im folgenden Jahre erlosch. Gerne und häufig betheiligte sich E. an Einigungen zur Aufrechthaltung des Friedens, welche in den jetzt ruhigeren Zeiten auch mehr Erfolg hatten, wie er denn am 14. Sept. 1405 zu Marbach mit dem Kurfürsten Johann von Mainz, dem Markgrafen Bernhard von Baden, der Stadt Straßburg und 17 schwäbischen Städten ein Bündniß einging, dessen Spitze allerdings gegen König Ruprecht gerichtet war; auch wurde er häufig in den wichtigsten Angelegenheiten als Schiedsrichter zugezogen. Vermählt war er in erster Ehe mit Antonia, Tochter|des Beherrschers von Mailand, Barnabo Visconti, in zweiter mit Elisabeth, Tochter Johanns, Burggrafen von Nürnberg. Durch die Vermählung seines gleichnamigen Sohnes mit der mömpelgardischen Erbtochter Henriette bahnte E. für sein Haus den Erwerb der Grafschaft Mömpelgard an, welche — der einzige bedeutende Landbesitz, den Würtemberg erheirathete — bei seiner Familie 400 Jahre blieb.

    • Literatur

      Vgl. Sattler a a. O. Th. 2 (Tübingen 1775) S. 1 ff. — v. Stälin a. a. O. S. 354 ff.

  • Autor/in

    P. Stälin.
  • Zitierweise

    Stälin, P., "Eberhard III." in: Allgemeine Deutsche Biographie 5 (1877), S. 556-557 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd132122669.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA