Lebensdaten
954 – 982
Sterbeort
Lucca
Beruf/Funktion
Herzog von Bayern und Schwaben
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 131649248 | OGND | VIAF: 67605376
Namensvarianten
  • Otto von Bayern und Schwaben
  • Otto von Schwaben und Bayern (in der ADB)
  • Otto I. (in der ADB)
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Zitierweise

Otto, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd131649248.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus d. Geschl. d. Liudolfinger (s. NDB 14);
    V Hzg. Liudolf v. Schwaben (930–57, s. NDB 14), S d. Ks. Otto I. (912–73, s. NDB 19);
    M Ita ( 986), T Hzg. Hermanns I. v. Schwaben ( 949, s. NDB VIII);
    Ov Ks. Otto II. (955–83, s. NDB 19);
    Schw Mathilde, Äbtissin v. Essen (949–1011, s. NDB 16)

  • Biographie

    Der beim Tod des Vaters erst dreijährige O. scheint von seinem Großvater, Kaiser Otto I., adoptiert worden zu sein, so daß er für dessen etwa gleichaltrigen Sohn, den späteren Kaiser Otto II., „nepos ac frater“ war. Als 973 Hzg. Burchard II. von Schwaben kinderlos gestorben war, übertrug Otto II. dem Sohn Liudolfs das Herzogtum des Vaters, das dieser als Vorgänger Burchards verwaltet hatte. Damit besetzte das Ottonenhaus wieder eine hochrangige Position im Südwesten des Reiches, und diese Machtbasis erweiterte sich noch, als O. nach der Gefangensetzung des gegen den Kaiser verschworenen Hzg. Heinrichs II. von Bayern 974 und vollends nach dessen förmlicher Absetzung 976 den allerdings um Kärnten verkleinerten Dukat Bayern hinzuerhielt und somit zum ersten Doppelherzog in der mittelalterlichen Reichsgeschichte wurde. O. erwies sich mehrfach als verläßliche Stütze des Kaisers: 977 half er die erneute Rebellion Hzg. Heinrichs von Bayern und seiner Verbündeten Hzg. Heinrich von Kärnten und Bf. Heinrich von Augsburg niederzuwerfen, indem er die erfolgreiche Belagerung Passaus einleitete. 980 begleitete er Otto II. nach Italien und gehörte zu dessen engster Umgebung im Kampf gegen Griechen und Sarazenen. Wenige Monate nach der katastrophalen Niederlage des Reichsheeres bei Cotrone starb O. auf dem Rückweg nach Deutschland. Sein Leichnam wurde von den Seinen nach Aschaffenburg gebracht und in St. Peter und Alexander beigesetzt. Diesem Stift hatte O. wohl in elterlicher Tradition durch Güterzuweisung und Intervention beim Kaiser seine besondere Förderung angedeihen lassen.

  • Literatur

    ADB 24;
    Ch. F. Stälin, Wirtemberg. Gesch. I, 1841, S. 461-64;
    Th. L. Zotz, Der Breisgau u. d. alemann. Hzgt., 1974;
    M. Thiel, UB d. Stifts St. Peter u. Alexander zu Aschaffenburg 1, 1986;
    Lex. MA.

  • Autor/in

    Thomas Zotz
  • Zitierweise

    Zotz, Thomas, "Otto" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 694-695 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd131649248.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Otto I., Herzog von Schwaben 973—982 und von Baiern 976—982, einziger Sohn Herzog Liudolfs von Schwaben ( 957) und der Ida, Tochter Herzog Hermanns I. von Schwaben, Enkel Kaiser Otto's I. Nach dem Tode des letzten Herzogs von Schwaben, Burkhards II., im Jahre 973 wurde er von seinem Oheim Kaiser Otto II. in der traditionellen Absicht, das Herzogthum immer nahen Verwandten zuzuwenden, 19 Jahre alt zu dessen Nachfolger ernannt. Dem gleichnamigen Kaiser, mit dem ihn gleiches Alter, vielleicht auch Jugendfreundschaft verband, blieb O. stets ergeben, befand sich öfters in seiner Umgebung, genoß aber auch bedeutendes Ansehen bei ihm. Ja als im J. 976 Herzog Heinrich von Baiern wegen Empörung seines Herzogthums entsetzt wurde, erhielt Herzog O. auch dieses Herzogthum, freilich nicht mit der alten Ausdehnung und Bedeutung, indem Kärnthen nunmehr als ein unmittelbar unter dem Kaiser stehendes Herzogthum und wol damals die schon länger mit dem bairischen Herzogthum vereinigt gewesene Markgrafschaft im Nordgau von ihm getrennt wurden. Er ist der erste Fürst, der seit Gründung des deutschen Reichs|zwei Herzogthümer in einer Hand vereinigte. Zwar erlitt er im folgenden Jahre, als der Kaiser den Böhmenherzog Boleslaw und den geflüchteten Herzog Heinrich, mit denen sich auch der Augsburger Bischof Heinrich und Herzog Heinrich von Kärnthen in Verbindung gesetzt hatten, in Böhmen bekriegte, mit seinem bairischen Heere infolge von Unvorsichtigkeit bei Pilsen durch die Böhmen eine schmerzliche Niederlage, allein in Verbindung mit dem Kaiser zwang er Passau, wohin sich Heinrich mit anderen Genossen geworfen hatte, im Herbst des Jahres zur Uebergabe und konnte nunmehr beide Länder ungestört vereinigt behalten. Mit einem starken Zuzug von Schwaben und Baiern begleitete er den Kaiser seit 980 nach Italien, wo es bald der Bekämpfung der Griechen und Araber im Süden des Landes galt, fand jedoch ein paar Monate nach der verhängnißvollen Schlacht in Calabrien südlich von Cotrone vom 13. Juli 982 auf dem Wege nach der Heimath, wie sein Vater, ein frühes Ende jenseits der Alpen, zu Lucca am 31. October oder 1. November 982. Beerdigt wurde der kinderlose, vielleicht unvermählt gebliebene Herzog im Collegiatstift zum h. Peter und Alexander in Aschaffenburg, welches ihm vielfache Wohlthaten zu verdanken hatte.

    • Literatur

      Vgl. Chr. Fr. Stälin, Wirtembergische Geschichte 1, 461—464. — W. v. Giesebrecht, Geschichte der deutschen Kaiserzeit, Bd. 1. — S. Riezler, Geschichte Baierns 1, 360—371. — P. Fr. Stälin, Geschichte Württembergs 1, 189. 190.

  • Autor/in

    P. Fr. Stälin.
  • Zitierweise

    Stälin, P. Fr., "Otto" in: Allgemeine Deutsche Biographie 24 (1887), S. 725-726 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd131649248.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA