Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Familie
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 130424277 | OGND | VIAF: 57719394
Namensvarianten
  • Lersner

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Zitierweise

Lersner, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd130424277.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Die Familie tritt Mitte des 15. Jh. in Marburg an der Lahn auf, zunächst unter den Namen „Lersenmacher“ und „Lersenner“, und versippte sich bald mit führenden hess. Familien. Seit 1486 saßen Angehörige der Familie im Rat der Stadt. In den folgenden Generationen stellte sie hohe juristische Beamte in der hess. Verwaltung und am Hofgericht in Marburg sowie Professoren der Universität Marburg. Ludwig L. (1476-1522) war Prokurator am Hofgericht und Kammerschreiber, 1521 erhielt er einen kaiserl. Wappenbrief. Sein Sohn Heinrich L. (1506-76) wurde 1532 Kammersekretär, war 1542-46 hess. Kanzler des Schmalkald. Bundes im Fürstentum Braunschweig-Lüneburg, 1551-59 hess. Kanzler, 1555 Vertreter Hessens beim Augsburger Religionsfrieden, dann Assessor am Hofgericht und 1567-69 Kanzler im Oberfürstentum Hessen (s. ADB 18). Seine Brüder Jacob L. (1504-71), Johann L. (1512-50) und Christoph L. (1520-1603, alle s. ADB 18) und der Sohn Hermann L. (1535-1613) waren Professoren der Rechte in Marburg. Hermanns Sohn Heinrich L. (1573-1636) war zunächst hess. Rat, dann Kanzler des Fürstabts von Hersfeld.

    Durch die Aufnahme in die Patriziergesellschaft des Hauses Alten Limpurg zu Frankfurt am Main (1566) gelangten viele Mitglieder der Familie in den Rat der Freien Reichsstadt. 1668-1953 gehörte ihr das Hofgut Nieder-Erlenbach b. Frankfurt. Achilles August (1662–1732) vermehrte und verbesserte das von Gebhard Florian begonnene Werk „Der Weit-berühmten Freyen Reichs-Wahl und Handels-Stadt Franckfurt am Mayn Chronica“ (1706, 2. Bd. 1734) (s. ADB 18). Friedrich Maximilian (1697–1753) kehrte 1733 aus dän. Diensten nach Frankfurt zurück, war hier führend im Rat, galt als einer der gelehrtesten Männer der Stadt und stand mit vielen berühmten Zeitgenossen in Briefwechsel.

    In fremde Dienste traten: Christian Ludwig, der wie viele der Familie kaiserl. Offizier wurde, fiel als Generalmajor 1739 im Türkenkrieg. Heinrich Ludwig (1703–85) war Hofmeister der Söhne des Hzg. Christian August von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustusburg, dann dän. Legationssektretär in Berlin, seit 1767 Administrator des v. Cronstett- und v. Hynspergischen ev. adeligen Stifts in Frankfurt. Ludolf Erich (1713–73) war dän. Generalmajor und Chef des Jütländ. Kürassier-Rgts., Friedrich Maximilian (1781–1815) Hofgerichtsdirektor in Darmstadt.

    Wilhelm (1885–1967) geriet als Offizier 1914 in franz. Kriegsgefangenschaft, war 1918 Mitbegründer des Volksbundes zum Schutz der deutschen Kriegs- und Zivilgefangenen, später Leiter der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener, im 2. Weltkrieg als Oberstleutnant Initiator der Wehrbetreuungsoffiziere (s. L). Karl (* 1898) fiel 1943 als Generalmajor in Rußland. Olga (1897–1978) war als Gründerin und Oberin der Schwesternschule der Univ. Heidelberg die Initiatorin einer wissenschaftlichen Krankenschwesternausbildung in Deutschland. Heinrich (* 1930) ist Präsident des Umweltbundesamtes.

  • Literatur

    F. Gundlach, Die hess. Zentralbehörden 1247-1604, II, 1932, III, 1930;
    K. E. Demandt, Amt u. Fam., Eine soziolog.-genealog. Studie z. hess. Verwaltungsgesch. d. 16. Jh., in: Hess. Jb. f. Landesgesch. 2, 1952, S. 79-133;
    H. Körner, Frankfurter Patrizier, Hist.-Genealog. Hdb. d. Adeligen Ganerbschaft d. Hauses Alten-Limpurg z. Frankfurt a. M., 1971 (L, P);
    Vaterland auf d. Römerberg u. Roßmarkt, hrsg. v. K. Bleibohm, 1975;
    Strieder VII;
    - zu Wilhelm:
    Der Heimkehrer v. 15.9.1967 u. 15.9.1968;
    V. E. Berghahn, NSDAP u. „geistige Führung“ d. Wehrmacht 1939–43, in: Vj.h. f. Zeitgesch. 17, 1969, 1. H.

  • Autor/in

    Redaktion
  • Familienmitglieder

  • Zitierweise

    Redaktion, "Lersner" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 322-323 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd130424277.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA