Dates of Life
1916 – 1961
Place of birth
München
Place of death
Autobahn zwischen Ausfahrten Pfaffenhofen und Holledau (Unfall)
Occupation
Kirchenbauer ; Architekt
Religious Denomination
evangelisch?
Authority Data
GND: 128963247 | OGND | VIAF: 57679148
Alternate Names
  • Gulbransson, Olaf Andreas

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Citation

Gulbransson, Olaf Andreas, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd128963247.html [29.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Olaf (s. 1);
    M Grethe Jehly;
    Tegernsee 1939 Inger (* 1911), T d. Ulfert Janssen (1878–1956), Bildhauer, Prof. a. d. TH Stuttgart (s. ThB; Vollmer), u. d. Marie Stibolt;
    1 S, 1 T.

  • Biographical Presentation

    Die künstlerische Entfaltung des 1939 an der TH München diplomierten G., durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges und lange Lazarettaufenthalte verzögert, dann durch eine mehrjährige Tätigkeit als Regierungsbaumeister in der Obersten Baubehörde des Münchener Innenministeriums und in der Werbeabteilung der Firma Agfa zunächst in engen Grenzen gehalten, setzte erst 1953 voll ein, als er freier Architekt wurde und binnen 8 Jahren 9 Kirchen schuf. G. war eine der stärksten Potenzen und größten Hoffnungen des evangelischen Kirchenbaus der Nachkriegszeit. Seine Bauten, von einer höchst sensiblen, immer auch sorgfältig den landschaftlichen Gegebenheiten nachspürenden Phantasie und zugleich mit einer sehr eigenwilligen, unverwechselbaren Handschrift geschaffen, besitzen die Monumentalität des Einfachen, obwohl sie meist auf sehr komplizierten Raumstrukturen beruhen. G. wußte, daß die von ihm angestrebte franziskanische Schlichtheit den heutigen Menschen nur als die Summe und Integration aller Spannungen und Widersprüchlichkeiten der modernen Welt zuteil werden kann und daß die höchste Anstrengung des Verstandes dafür ebensowenig entbehrt werden kann wie die Demut und Einfalt des Herzens. Infolgedessen sind auch die von ihm geschaffenen Räume eminent durchdacht und konzentriert; aber ihre Ordnung ist gebändigte, lebendige Dynamik: die oftmals über dem Altar ohne jedes Pathos ansteigende Decke, die Faltung der Wände, die Bevorzugung der Diagonale als Achse in einem streng quadratischen Raum (und damit die Auflösung des Quadrats in 2 gleichschenkelige Dreiecke), die eigenwillige, aber immer organische Lichtführung, die sich meist vom Rücken der Gemeinde her aufbaut, die Anordnung des Gestühls, das sich in strenger Konzentration um den Altarbezirk schart, die unterschiedlich großen Farbfensterzonen an den Decken mit spärlich eingestreuten biblischen Figuren. So spannungsreich und rhythmisch nuanciert der Raum im ganzen angelegt und in den Einzelheiten durchkonstruiert ist, das Ergebnis ist immer eine ungewöhnliche Gesammeltheit: als Gleichnis der „erhabenen Zwecklosigkeit“, die dem zuinnerst engagierten G. als Ideal für den gottesdienstlichen Raum vorgeschwebt hat, der nicht dem Zweck, sondern dem Sinn verpflichtet sei.

  • Works

    Lutherkirche Pforzheim, 1953;
    Christuskirche Schliersee, 1954;
    Auferstehungskirche Rottach-Egern, 1955;
    Johanneskirche Taufkirchen u. Auferstehungskirche Schwebheim, 1956;
    Kirche Manching u. Auferstehungskirche Schweinfurt, 1959;
    Auferstehungskirche Neufahrn b. Freising u. Dreifaltigkeitskirche Burgkirchen, 1961;
    - Nach d. Tode fertiggestellt 1961: Thomaskirche Augsburg-Kriegshaber, Martinskirche Hamburg-Rahlstedt, Markuskirche Kelheim-Affecking, Erlöserkirche Würzburg-Zellerau, Kirche Grainau b. Garmisch;
    1962: Gemeindezentrum Bad Vilbel, Kirche Steinen b. Lörrach, Kreuzkirche Kulmbach, Kirche Hammelburg, Kirche Kelheim-Bauersiedlung, Turm d. Lutherkirche (v. Bartning) Würzburg, Umbau (innen) d. St. Matthäuskirche Ingolstadt;
    1963: Kirchen Kassel-Erlenfeld, Ulm-Wiblingen, Nürnberg-Schweinau;
    1964: Kirchen Göttingen-Weende, Oberviechtach;
    - im Bau befindlich: Kirchen Hofheim/Ufr., Hamburg-Oststeinbeck, Hohenlockstedt, Aschau Obb. (Anbau). - Gedanken z. Kirchenbau, in: Kunst u. Kirche, 1962, S. 113.

  • Literature

    C. Seckel, Die Johanneskirche in Taufkirchen/Vils, in: Kunst u. Kirche, 1957, S. 5-8;
    G. Hildmann, Trauerrede f. G., ebd., 1961, S. 174 f. (P);
    |G. Preuß, Die Martinskirche in Hamburg-Rahlstedt, ebd., 1962, S. 108-12 (P);
    O. Söhngen, O. A. G. (in Vorbereitung);
    Vollmer V (L).

  • Portraits

    Pastellzeichnung v. Olaf Gulbransson (V) (im Bes. d. Wwe Inger Gulbransson, München).

  • Author

    Oskar Söhngen
  • Citation

    Söhngen, Oskar, "Gulbransson, Olaf Andreas" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 301-302 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128963247.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA