Lebensdaten
1752 – 1837
Geburtsort
Wittenberg
Sterbeort
Potsdam
Beruf/Funktion
Verleger
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 128874619 | OGND | VIAF: 33061419
Namensvarianten
  • Horvath, Carl Christian
  • Horvath, Karl Christian
  • Horvath, Charles Chrétien
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Orte

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Zitierweise

Horvath, Carl Christian, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd128874619.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V George (1704–66), kath. Geistlicher in Ungarn, trat in Breslau z. luth. Konfession über, Magister legens in W.;
    M Dorothea Elisabeth (1719–54), T d. Joh. Caspar Kettner, Schuhmacher u. Kirchvater in W., u. d. Catharina Elisabeth Beytner;
    1) 1777 Ulrike Oehmigke (1760–98), Stief-T d. Buchhändlers Joachim Pauli in Berlin, 2) 1799 Julie Speer ( 1804), Kammerfrau b. d. Prn. v. Hessen-Kassel;
    S aus 1) N. N. (1778–1823), Verlagsbuchhändler in H.s Verlag.

  • Biographie

    Nach dem Besuch der Stadtschule trat H. mit 14 Jahren beim Buchhändler Ahlfeldt in Wittenberg seine Lehrzeit an. Bereits als 16jähriger wurde er von seinem Lehrherrn zum erstenmal zur Messe nach Leipzig geschickt, die er von da ab bis in sein hohes Alter regelmäßig besuchte. Dort wurde der Buchhändler Joachim Pauli aus Berlin auf ihn aufmerksam und engagierte ihn als Gehilfen. Nach der Heirat mit der Stieftochter seines Prinzipals machte sich H. 1778 in Potsdam selbständig. Er übernahm von seinem Schwiegervater einen bis dahin wenig florierenden Verlag, den er bald erfolgreich entwickelte und dem er ein Sortimentsgeschäft angliederte. – Das besondere Verdienst H.s, das seinen Namen eng mit der Geschichte des deutschen Buchhandels verknüpft, ist die Begründung der Buchhändlerbörse zu Leipzig. 1797 mietete er nach dem Scheitern eines von Gotthelt Kummer gemachten ersten derartigen Versuches zunächst in Gemeinschaft mit Kaffke aus Stettin von der Leipziger Universität einen Raum im Paulinum, in dem er auswärtigen Buchhändlern gegen ein Eintrittsgeld Gelegenheit gab, ihre Abrechnungen während der Messe durchzuführen. Sehr bald wurde diese „Buchhändler-Börse“ zu einer allgemein benutzten und unentbehrlichen Einrichtung der Buchhändlermesse. Dieses später von H. allein fortgeführte Abrechnungsinstitut bestand bis 1824, als er es aus Altersgründen zu gemeinschaftlicher Fortführung dem „Wahlausschuß der teutschen Buchhändler“, der damaligen Vertretung des deutschen Buchhandels, überließ. Das war der Anstoß zur Gründung des Börsenvereins der deutschen Buchhändler. In der Ostermesse 1825 wurde erstmalig ein Börsenvorstand gewählt und H. zum Ehrenvorsteher ernannt. Er zog sich jedoch bereits 1826 endgültig vom Börsenverein zurück, da er sich nach dem Tod seines einzigen Sohnes seit 1823 wieder ganz seinem Geschäft widmen mußte, bis er dieses 1835 an J. Witte abgab.

  • Werke

    Die Hauptmomente m. Lebens, hs. Notizen a. d. J. 1813–34, hrsg. v. K. Burger, in: Börsenbl. f. d. dt. Buchhandel, 1909, Nr. 102 (Autobiogr.).

  • Literatur

    H. Franke, in: Börsenbl. f. d. dt. Buchhandel, 1884, S. 658, 691;
    Rud. Schmidt, Dt. Buchhändler, dt. Buchdrucker, 1902, S. 488-504;
    F. Kapp u. J. Goldfriedrich, Gesch. d. dt. Buchhandels III, 1909;
    G. Menz, Die ersten Vorsteher d. Börsenver. d. dt. Buchhändler, 1925, S. 19-21 (P).

  • Porträts

    Ölgem. (Leipzig, Stadtgeschichtl. Mus.).

  • Autor/in

    Annemarie Wacker
  • Zitierweise

    Wacker, Annemarie, "Horvath, Carl Christian" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 647 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128874619.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA