Lebensdaten
1812 – 1889
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Budapest
Beruf/Funktion
evangelischer Religionslehrer ; Chefredakteur der Pester Zeitung, der Pest Ofener Zeitung und der Ungarischen Nachrichten ; Journalist
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 128720085 | OGND | VIAF: 286349264
Namensvarianten
  • Glatz, Karl Heinrich Eduard
  • Glatz, Eduard
  • Glatz, Karl Heinrich Eduard
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Zitierweise

Glatz, Eduard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd128720085.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Jakob (s. 2);
    Biala/Galizien 1838 Sidonie (1816–92), T d. Joh. Köntzer, Rentmeister u. Weinhändler, u. d. Johanne Fritsche;
    4 S, 6 T, u. a. Auguste ( Edmund Steinacker, 1838–1929, Führer d. ungarländ. Deutschtums vor 1914);
    E Oskar (1872–1961), ungar. Maler (s. ThB; Vollmer), Harold Steinacker (* 1875), Historiker.

  • Biographie

    G. besuchte seit 1824 das evangelisch Lyzeum in Preßburg und studierte Theologie und Philologie in Wien und Leipzig. 1837-40 war er Lehrer am evangelisch Gymnasium in Teschen (Österreich Schlesien), 1840-44 Professor an der evangelisch Höheren Töchterschule in Preßburg. Seit 1845 war G. mit einer Unterbrechung 1849 verantwortlicher Redakteur der amtlichen „Pesther Zeitung“, von 1852-62 bei dem Nachfolgeblatt „Pest-Ofner Zeitung“. Beide wurden von Landerer und Heckenast herausgegeben. Von 1862-64 wirkte G. an den „Ungarisch Nachrichten“, dann als unpolitischer Feuilletonredakteur am „Pester Lloyd“.

    G. war in der Tradition seines Vaters und seines Freundes, des Preßburger Schulmannes und Schriftstellers T. G. Schröer, vor 1848 der Sprecher des deutschbewußten Bürgertums Ungarns. In seinen beiden anonym erschienenen Schriften „Deutsche Xenien aus und für Ungarn“ (Leipzig 1842) und „Das deutsche Element in Ungarn und seine Aufgabe“ (1843) wandte er sich gegen die zwangsmäßige Madjarisierung und trat für die Erhaltung des deutschen Bürgertums als eines notwendigen kulturellen und wirtschaftlichen Faktors in Ungarn ein. Er unterstützte das Programm Széchényis und war ein Gegner der Politik Kossuths. In dem einzigen unter seinem Namen erschienenen Werk „Portfolio oder Beiträge zur Beleuchtung ungarischer Zeitfragen“ (1844) entwarf er ein Programm für den Ausbau des ungarischen Schulwesens und trat für die Einwanderung von Deutschen in Ungarn ein. G., der mit dem|Führer der Siebenbürger Sachsen, Stephan Ludwig Roth, befreundet war, resignierte nach 1849 politisch und hatte nach dem Ausgleich von 1867 in der Öffentlichkeit keine Wirkungsmöglichkeiten mehr. Sein Programm wurde von seinem Schwiegersohn Edmund Steinacker weitergeführt. G. übersetzte für Reclam mehrere Romane Jókais und prägte den Begriff Deutschungar.

  • Literatur

    B. Imendörffer, E. G.Dt. Xenien v. u. f. Ungarn“, in: Südostdt. Forschungen 4, 1939;
    K. H. Ertl, E. G., 1940;
    H. Lades, Die Nationalitätenfrage im Karpatenraum, 1941.

  • Porträts

    in: Dt.GB 29.

  • Autor/in

    Ruprecht Steinacker
  • Zitierweise

    Steinacker, Ruprecht, "Glatz, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 435-436 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128720085.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA