Lebensdaten
1901 – 1979
Geburtsort
Magdeburg
Sterbeort
Stuttgart
Beruf/Funktion
Wassersportler
Konfession
-
Normdaten
GND: 127924442 | OGND | VIAF: 15807448
Namensvarianten
  • Rademacher, Fritz Albert Erich
  • Rademacher, Erich
  • Rademacher, Ete
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Rademacher, Ete, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd127924442.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gustav Heinrich (* 1866), Kaufrn.;
    M Johanne Auguste Luise Pönitsch (* 1873);
    B Joachim (1906–70), Olympiasieger (1928) u. Olympiazweiter (1932) im Wasserballspiel;
    1) 1932 Gertrud Pflugmacher, 2) 1947 Hedwig Martha Meinhardt, geb. Kluge;
    2 S aus 1) Ulrich (* 1935), Zahntechniker, Wettkampfschwimmer, Peter, Exportkaufm., Wasserballnat.spieler, 3 T aus 2).

  • Biographie

    R. besuchte die Schule in Magdeburg, wo er 1909 Mitglied des renommierten Schwimmvereins „Hellas Magdeburg“ (bis 1945) wurde. Der Übungsleiter Wilhelm Riedel brachte dem ehrgeizigen Knaben die Techniken des Brust-, Seite- und Freistilschwimmens bei. Im Okt. 1912 schwamm R. seinen ersten offiziellen Wettkampf und führte seine Knabenfreistilstaffel zum Sieg. Aufgrund des 1. Weltkriegs und Deutschlands Ausschluß von den Olympischen Spielen 1920 und 1924 konnte R. in seinen leistungsfähigsten Jahren nicht an internat. Wettbewerben teilnehmen. 1926 und 1927 wurde R. Europameister und errang insgesamt 19 dt. und 9 Weltrekorde. Er bahnte der späteren Schmetterlingsschwimmtechnik den Weg, indem er jeweils vor der Wende und dem Zielanschlag beide Arme über Wasser nach vorn schwang. 1928 trat R., der inzwischen sämtliche Brustschwimmweltrekorde von 100 bis 500 m eingestellt hatte, bei den Olympischen Spielen in Amsterdam über 200 m Brust an: Die Silbermedaille hinter dem Japaner Yoshiyuki war neben dem zweiten Platz hinter Hermann Sommer bei den Dt. Meisterschaften 1922 die einzige Niederlage, die er jemals im Brustschwimmen erlitt. Demgegenüber stehen 988 gewonnene Rennen und 35 Dt. Meisterschaften (10 Einzel-, 17 Staffel-, 8 Wasserballtitel). Als Torwart der dt. Wasserballmannschaft erhielt er 1928 gemeinsam mit seinem Bruder Joachim überraschend doch noch olympisches Gold. Bei der Olympiade 1932 in Los Angeles waren beide am Gewinn der Silbermedaille beteiligt.

    R. gilt als einer der wenigen dt. Sportler, die nach dem 1. Weltkrieg aufgrund ihrer Leistung und ihres Auftretens die internat. Isolierung Deutschlands aufzubrechen halfen. Er wurde zu zahlreichen Veranstaltungen in Schweden, den USA und Japan eingeladen. Sein Ruf als überragender Sportsmann zog Einladungen des Reichspräsidenten Paul v. Hindenburg und Adolf Hitlers nach sich, ohne daß R. sich in den Dienst der Politik gestellt hätte. – Im 2. Weltkrieg kämpfte R. als Soldat in Rußland, wurde schwer verwundet und gelangte in Kriegsgefangenschaft, aus der er 1947 nach Magdeburg zurückkehrte. 1949 siedelte er nach Braunschweig über und arbeitete dort, seit 1961 in Stuttgart als Versicherungsvertreter. Er beteiligte sich wieder an Seniorenwettkämpfen und feierte 1961 den 1000. Sieg seiner Sportlaufbahn.

  • Literatur

    DSV Wirtsch.dienst GmbH (Hg.), 100 J. Dt. Schwimm-Verband, 1986 (P);
    Munzinger;
    Prosport Presse service, Neuss/Rhein;
    eigene Archivstud. (StadtA Magdeburg).

  • Porträts

    Foto in: Die Olymp. Spiele in Los Angeles 1932, hg. v. W. Meisl u. a., 1932, S. 83.

  • Autor/in

    Kurt Wilke
  • Zitierweise

    Wilke, Kurt, "Rademacher, Ete" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 90-91 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd127924442.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA