Lebensdaten
1901 – 1973
Geburtsort
Eisleben (Provinz Sachsen)
Sterbeort
Stuttgart-Birkach
Beruf/Funktion
Pflanzenschutzwissenschaftler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 121876527 | OGND | VIAF: 61630286
Namensvarianten
  • Rademacher, Bernhard
  • Rademacher, Bernhard Wilhelm Josef
  • Rademacher, Bernhard Wilhelm Joseph

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Rademacher, Bernhard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121876527.html [27.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Clemens (1862–1945), Volksschulrektor in E.;
    M Katharina Saul (1873–1952);
    Kiel-Heikendorf 1932 Gesa Plaas (1901–98);
    2 S, 2 T

  • Biographie

    R. immatrikulierte sich sich nach dem Abitur 1921 in Eisleben und einer landwirtschaftlichen Praxis im Herbst 1922 an der Univ. Halle-Wittenberg, wo er 1927 bei Theodor Roemer (1883–1951) mit einer Arbeit über die Variabilität des Hafers promoviert wurde. Anschließend wurde er Assistent und zugleich Leiter der am Roemerschen Institut bestehenden Nematodenbekämpfungsstelle. 1929 trat er als wiss. Angestellter an der Zweigstelle Kiel-Kitzeberg in den Dienst der damaligen Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft. In dem Leiter dieser Zweigstelle, Hans Blunck (1885–1958), fand er abermals einen hervorragenden Lehrer und Förderer. Als Blunck 1935 an die Univ. Bonn berufen wurde, folgte ihm R. als Oberassistent dorthin, nachdem er sich im selben Jahr, noch in Kiel, habilitiert hatte. Anfang 1939 wurde er auf das neugeschaffene Extraordinariat für Pflanzenschutz an der Landwirtschaftlichen Hochschule (seit 1967 Univ.) Hohenheim bei Stuttgart berufen. Trotz kriegsbedingter Unterbrechung gelang es ihm, das Hohenheimer Institut innerhalb von drei Jahrzehnten zu einer international geachteten Lehr- und Forschungsstätte auszubauen (1951 persönl., 1957 planm. Ordinarius, 1954-56 Rektor, 1969 em.).

    R.s wissenschaftliches Werk ist, nach eigener Aussage, durch die Tätigkeit „auf Grenzgebieten des Pflanzenschutzes“ gekennzeichnet. Standen in Halle und Kiel noch Nematodenforschung und Untersuchungen über Nährstoffmangelkrankheiten, insbes. Kupfermangel, im Vordergrund, verlagerte sich später der Schwerpunkt auf die Unkrautforschung. Die Entwicklung der Unkrautkunde („Herbologie“) zu einem eigenständigen Teilgebiet der Phytomedizin ist nicht zuletzt R.s Verdienst. Seit 1955 fanden unter seiner Leitung in zweijährigem Turnus „Unkrautkonferenzen“ in Hohenheim statt. 1960 wurde R. zum ersten Präsidenten des „European Weed Research Council“ gewählt. Ferner sind seine Studien über die gegenseitige Beeinflussung höherer Pflanzen („Allelopathie“) sowie über mögliche gesundheitliche Gefahren durch chemische Pflanzenschutzmittel hervorzuheben. |

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Dt. Land- u. Forstwirtschaftl. Forschungsrates (1951–64, zeitweilig 2. Vors.), d. Komm. f. Ernährungsforschung d. DFG (1957), d. Komm. f. Pflanzenschutz-, Pflanzenbehandlungs- u. Vorratsschutzmittel d. DFG (1959, bis 1963 Vors.) u. d. Leopoldina (1958);
    Otto-Appel-Denkmünze (1960);
    Dr. agr. h. c. (TH München 1961, Univ. Halle-Wittenberg 1961);
    Justus-v.-Liebig-Preis (Univ. Kiel 1963).

  • Werke

    u. a. Die Heidemoorkrankheit (Urbarmachungskrankheit) unter bes. Berücks. d. Kupferfrage, in: Arbb. d. biolog. Reichsanstalt f. Land- u. Forstwirtsch. 21, 1936, S. 531-603 (Habil.schr.);
    Krankheiten u. Schädlinge im Acker- u. Feldgemüsebau, 1949, ²1954;
    Unkrautbekämpfung, in: Hdb. d. Landwirtsch., I, ²1952, S. 310-52;
    Schriftleitung:
    Zs. f. Pflanzenkrankheiten u. Pflanzenschutz, 1958-72;
    Hg.:
    Hdb. d. Pflanzenkrankheiten, I, ⁷1965;
    Mithg.:
    Zs. Weed Research, 1961–72. – Autobiogr. in: Mitt. d. biolog. Bundesanstalt f. Land- u. Forstwirtsch. H. 104, 1961, S. 3-9.

  • Literatur

    W. Koch, in: Zs. f. Pflanzenkrankheiten u. Pflanzenschutz 80, 1973, S. 641-58 (P, W-Verz., 319 Titel);
    F. Großmann, in: Nachrr.bl. d. dt. Pflanzenschutzdienstes 23, 1971, S. 158 f. (P);
    Biogr. Hdb. Pflanzenbau.

  • Porträts

    Ölgem. v. H. J. Kalimann, 1963 (Schloß Hohenheim);
    Bronzeplastik v. G. A. Wetzel, 1991 (Inst. f. Phytomedizin d. Univ. Hohenheim).

  • Autor/in

    Friedrich Großmann
  • Zitierweise

    Großmann, Friedrich, "Rademacher, Bernhard" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 89-90 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121876527.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA