Lebensdaten
1885 – 1964
Geburtsort
Breslau
Sterbeort
Bad Honnef
Beruf/Funktion
Zoologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 126773912 | OGND | VIAF: 28073447
Namensvarianten
  • Pax, Ferdinand Albert
  • Pax, Ferdinand
  • Pax, Ferdinand Albert
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Zitierweise

Pax, Ferdinand, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd126773912.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ferdinand (s. 1);
    M Marie Serbin;
    1911 Elisabeth Nohr, T e. Landger.präs. u. Geh. Oberjustizrats in B.;
    3 S, 3 T (1 frühn +).

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Gymnasiums in Breslau studierte P. seit 1904 an den Universitäten Breslau und Zürich Naturwissenschaften mit dem Hauptfach Zoologie. Durch Studienaufenthalte an der Zoologischen Station in Triest 1906 bei Carl J. Cori (1865–1954) und am Institut für Meereskunde in Bergen 1907 bei Adolf Appellöf (1857–1921) spezialisierte er sich auf die Meereszoologie. 1907 wurde P. mit einer Studie zur Systematik der Seerosen (Actinidae) in Breslau promoviert und anschließend Assistent am dortigen Zoologischen Institut. Der weiteren Erforschung der Anthozoen dienten Forschungsaufenthalte am Mittelmeer (Rovigno, Monaco) und Atlantik (Arcachon b. Bordeaux) sowie zahlreiche Reisen in den Mittelmeerraum, nach Polen, Frankreich und England. 1910 habilitierte sich P. in Breslau mit „Studien an westind. Aktinien“ (in: Zoolog. Jbb., Suppl. 11, 1910, S. 157-330). 1912 wurde er als Kustos am Zoologischen Institut und Museum der Univ. Breslau angestellt (1915 ao. Prof.). Die Ernennung zum Mitglied der „Kaiserl. Landeskundlichen Kommission für das Generalgouvernement Warschau“ (1916) bot ihm Gelegenheit zu vergleichenden zoogeographischen Untersuchungen der schles. und der angrenzenden osteurop. Fauna. 1917/18 wurde er zu dem Malaria-Inspektorat Süd der k. u. k. Isonzo-Armee abkommandiert. Nach der Rückkehr nach Breslau widmete P. sich der systematischen und tiergeographischen Erforschung der Fauna Schlesiens und angrenzender Gebiete. Er gründete die 1933 eröffnete „Biologische Station Hofeberg“ im Glatzer Bergland (1946 zerstört). Weitere Studienreisen führten ihn u. a. ins nördliche Eismeer (1929), in das Atlasgebirge und die Sahara (1930). 1933-39 war er außerdem Mitarbeiter am Meeresbiologischen Institut in Rovigno und an der Biologischen Station in Split.

    1946 ernannte der Bremer Senat P. zum Oberstudiendirektor und berief ihn 1947 zum Leiter der zoologischen und botanischen Abteilung am Übersee-Museum in Bremen und noch im selben Jahr zu dessen Direktor. Zusätzlich wurde er 1947 zum Direktor des Instituts für Meeresforschung in Bremerhaven ernannt, mit dessen Leitung er sich von 1949 bis zu seiner Pensionierung 1950 ausschließlich befaßte. Er beendete den Wiederaufbau des Instituts und richtete eine Außenstelle auf Wangeroog ein. Anschließend gründete er in Bremerhaven ein „Laboratorium für Korallenforschung“ und widmete sich wieder von Split und Dubrovnik aus seinen zoologischen Forschungen an der Adria. Nachdem er seinen Wohnsitz nach Köln verlegt hatte, begann er die Biologie des rhein. Naturschutzgebiets im Siebengebirge zu erforschen.

    Mit seinen Arbeiten über Korallentiere schuf P. neue Grundlagen für die Systematik dieses Gebiets. Seine faunistischen, tiergeographischen und ökologischen Forschungen (auch zur Höhlenfauna) eröffneten neue Wege auf diesen noch jungen Feldern; er förderte die Naturdenkmalpflege und den Naturschutz. Seine Studien zur medizinischen Entomologie, Schädlingskunde und zu Rohstoffen aus dem Tierreich stellten die Bedeutung wissenschaftlicher Grundlagenforschung für diese Anwendungsgebiete heraus. Nach P. wurden 17 Tierarten benannt.

  • Werke

    u. a. Die Actinien, in: Ergebnisse u. Fortschritte d. Zool. 4, 1913/14, S. 339-642;
    Die Tierwelt Polens, in: Hdb. Polen, hg. v. d. Landeskundl. Komm. f. d. Gen.gouvernement Warschau, 1917, S. 213-40;
    Die Antipatharien. in: Zoolog. Jbb., Abt. f. Systematik, 41, 1918, S. 419-78;
    Btr. z. Kenntnis d. japan. Doernchenkorallen, ebd. 63, 1932, S. 407-50;
    Die Tierwelt Schlesiens, 1921;
    Naturdenkmalpflege u. wiss. Zool., 1921;
    Wirbeltierfauna v. Schlesien, 1925 (mit W. Arndt);
    Hexacorallia, in: T. Krumbach (Hg.), Hdb. d. Zool. I, 1925, S. 770-901;
    Anthozoa, in: F. Dahl (Hg.), Die Tierwelt Dtld.s, T. 4, 1928, S. 189-240;
    Anthozoa, in: G. Grimpe u. A. Remane (Hg.), Die Tierwelt d. Nord- u. Ostsee, T. 3, 1936, S. 81-317;
    Anthozoa, in: H. G. Bronn (Hg.), Klassen u. Ordnungen d. Tierreichs, Bd. 2, Abt. 2, 1940, S. 177-336;
    Btrr. z. Biol. d. Glatzer Schneeberges, 5 Bde., 1935-39;
    Die Crustaceen d. dt. Mineralquellen, in: Abhh. d. naturforschenden Ges. zu Görlitz 33, 1942, S. 87-130;
    Die Krustenanemonen d. Tropischen Westafrikas, in: Ann. du Musée du Congo Beige, Sciences zoologiques 15, 1952, S. 1-81;
    Die Anthozoenfauna d. Adria, in: Fauna et Flora Adriatica 3, 1962, S. 1-343;
    Hg.:
    Die Rohstoffe d. Tierreichs, I, 1928, II, 1940 (mit W. Arndt);
    Meeresprodukte. Ein Hdwb. d. marinen Rohstoffe, 1962.

  • Literatur

    G. Hirsch (Hg.), Index Biologorum, 1928, S. 227;
    F. P, Wiss. Veröff. 1906–55, 1955;
    C.-H. Brandes, in: Jb. d. Schles. Friedrich-Wilhelms-Univ. Breslau, 1966, S. 7-28 (W-Verz.);
    C. R. Boettger, in: Verhh. d. Dt. Zoolog. Ges. 60, 1967, S. 613-16 (P).

  • Autor/in

    Brigitte Hoppe
  • Zitierweise

    Hoppe, Brigitte, "Pax, Ferdinand" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 144-145 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd126773912.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA