Lebensdaten
um 1375 – 1451
Geburtsort
Schweidnitz (Schlesien)
Sterbeort
Schloß Stolpen bei Dresden
Beruf/Funktion
Bischof von Meißen ; Theologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 124651399 | OGND | VIAF: 47699938
Namensvarianten
  • Hoffmann, Johannes
  • Johannes IV. (als Bischof von Meißen)
  • Johann IV.
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Aus dem Register von NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Hoffmann von Schweidnitz, Johannes, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124651399.html [27.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Nikolaus, wohlhabender Bürger in Sch.

  • Biographie

    1393 bezog H. die Universität Prag und erlangte hier 1396 das Bakkalaureat, 1400 das Lizentiat und bald darauf den Magistertitel in artibus. Nach Bekleidung verschiedener Universitätsämter wurde er 1408 Dekan der Philosophischen Fakultät. In Reaktion auf das Kuttenberger Dekret König Wenzels verließ er 1409 mit seinem Freunde und schlesischen Landsmann Johann Otto von Münsterberg, den deutschen Professoren und Studenten Prag und gehörte mit zu den Gründern der Universität Leipzig, wo er 1413 Rektor und vermutlich der erste Theologieprofessor war. 1422 stiftete er in Leipzig das Kollegium Unserer Lieben Frau für 6 schlesische Professoren. 5 Jahre später wurde er, bereits Meißner Kanonikus und Propst des Kollegiatkapitels Großenhain, zum Bischof von Meißen gewählt. Er versah sein bischöfliches Amt in schwerer Zeit mit Geschick und Umsicht, beendete den Exemtionsstreit mit Magdeburg erfolgreich und bemühte sich auf pastoralem Gebiet hingebend um seine von Hussiteneinfällen und geistigen Anfechtungen heimgesuchte Diözese. Selbst einfach und fromm lebend, war H. ein bei den Zeitgenossen hochangesehener, gebildeter und kluger, Kirche und Nation treu ergebener Mann. Seine philosophischen und theologischen Werke weisen ihn als Scholastiker, päpstlichen Parteigänger und erklärten Gegner des Hussitismus aus.

  • Literatur

    ADB 14, S. 244 f.;
    M. Hanke, De Silesiis indigenis eruditis, 1707, Kap. 28, S. 143;
    R. Becker, J. H., der nachmalige Bischof v. Meißen, Seine Wirksamkeit an d. Universitäten Prag u. Leipzig, Diss. Leipzig 1891;
    P. Pfotenhauer, Schlesier als Rectoren d. Univ. Leipzig, in: Zs. d. Ver. f. Gesch. u. Altertum Schlesiens 17, 1883;
    W. Rittenbach u. S. Seifert, Gesch. d. Bischöfe v. Meißen 968-1581, 1965, S. 295-315.

  • Porträts

    Grabplatte mit Halbrelief (Meißen, Dom).

  • Autor/in

    Josef Joachim Menzel
  • Zitierweise

    Menzel, Josef Joachim, "Hoffmann von Schweidnitz, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 427 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124651399.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Johann (Johannes Hofmann), Bischof von Meißen, geboren um 1380 in Schweidnitz, am 26. März 1451, war der Sohn eines gewöhnlichen Bürgers, hatte in Prag studirt und lehrte dort neben Johann Otto v. Münsterberg (s. d. Art.) mit großem Ruhme Theologie und Philosophie. In dem verhängnißvollen Jahr 1409 das Rectorat der Universität bekleidend, schloß er sich, durch den Umsturz der bisherigen Verfassung bewogen, den unter Johann Otto's Führung auswandernden Deutschen an und setzte seine unterbrochene Lehrthätigkeit an der in Leipzig neu gegründeten Universität fort. Mit seinem Freunde Otto wurde er 1410 Mitglied des Fürstencollegiums und wie dieser später mit einem Meißener Canonicate belehnt. Seine Beredsamkeit, Gelehrsamkeit und Gewandtheit in Geschäften machten ihn dem Capitel in Meißen so werth, daß dieses ihn 1414 zum Nachfolger des verstorbenen Bischofs Rudolph von Planitz erwählte. Das von seinem Landsmanne Johann Otto unvollendet hinterlassene Frauencollegium verdankt ihm seine bauliche Vollendung und innere Einrichtung. Es war. für Schlesier bestimmt, welche in demselben unter Aufsicht von fünf Collegiaten, zu denen, wenns beliebte, ein sechster aus Preußen genommen werden durfte, Wohnung und Unterhalt empfingen. Als Bischof von Meißen wohnte er dem Concil von Costnitz bei. Als Ersatz für die zur Bestreitung der Reisekosten an den Abt von Altzelle verkaufte Stadt Nossen erwarb er später dem Bisthum zwei Dörfer-Unter seinen Schriften verdienen Erwähnung:|„Quaestionum theologicarum cum solutionibus liber“ und „De missae officio et actionibus omnibus II. VI. ad Fridericum et Guilielmum, fratres, Marchiones Misnenses.“

    • Literatur

      Hanckii De Sil. erud. indig. c. 28, p. 134 ss. Henelii Siles. ren. c. 7. S. 575. Crusius, Vergnügung etc. II. S. 113—118.

  • Autor/in

    Schimmelpfennig.
  • Zitierweise

    Schimmelpfennig, Adolf, "Hoffmann von Schweidnitz, Johannes" in: Allgemeine Deutsche Biographie (), S. [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124651399.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA