Lebensdaten
1921 – 1995
Geburtsort
München
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Hochfrequenztechniker ; Unternehmer
Konfession
konfessionslos
Normdaten
GND: 124454321 | OGND | VIAF: 77248460
Namensvarianten
  • Spinner, Georg
  • Spinner, G.
  • Spinner, Georg G.

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Zitierweise

Spinner, Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124454321.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ludwig (1897–1970), Möbelkaufm. in M.;
    M Therese Weber (1894–1974);
    München 1948 Erika Endres;
    2 T Stephanie S.-König (* 1950, Werner König, Architekt), Dipl.kauffrau, seit 1990 Geschäftsführerin d. Spinner GmbH in M., Vors. d. Freundes- u. Förderkreises d. FH München, Staatsmedaille f. bes. Verdienste um d. bayer. Wirtsch. 2004 (s. SZ v. 10.10.2006), Eleonore (* 1959), Dipl.kauffrau.

  • Biographie

    Nach dem Abitur am Münchner Rupprechtgymnasium 1939 und Kriegsdienst studierte S. Hochfrequenztechnik an der TH München bei Hans Heinrich Meinke (1911–80), wo er 1949 sein Diplom ablegte und 1963 promoviert wurde. Noch während seines Studiums gründete S. 1946 ein funktechnisches Büro in München, begann 1947 mit der Entwicklung von elektronischen Geräten und produzierte einen 2-Strahl-Oszillographen, Druckaufnehmer und einen Experimentiersender. 1948 folgte die Gründung der Firma „Dipl.-Ing. Georg Spinner–Elektrophysikalische Geräte GmbH“. 1949 brachte S. den sog. Spinner-Stecker 6–16 auf den Markt, der wegen seiner Robustheit und Stabilität für Richtfunkanlagen eingesetzt wurde. Diese Steckverbindung ermöglichte eine zuverlässige Verbindung von Sender und Antenne. Mit dem Spinner-Stecker schaffte das Unternehmen den Sprung vom Nischen- zum Massenhersteller. 1955 beschäftigte S. bereits 80 Mitarbeiter und fertigte den ersten Kabelwahlschalter für den Sender Eiffelturm, 1959 wurde in München eine Fabrik mit 6000 qm Produktions- und Verwaltungsfläche gebaut. Anfang der 1960er Jahre setzte S. auf die Weiterentwicklung von Komponenten für die Rundfunk-, Fernseh- und Radartechnik. Seit 1966 entstand das Zweigwerk Westerham südöstlich von München mit derzeit ca. 22 000 qm Produktions- und Büroflächen.

    1967 stieg S. in das Projektgeschäft im Bereich Hochfrequenz-Übertragungs- und Verteilungssysteme für die Forschung und für Großsender der Fernseh- und Rundfunktechnik ein. Für die Großradaranlagen nördlich des Polarkreises der europ. EISCAT-Organisation zur Erforschung des Polarlichts lieferte und installierte S. 1978 das gesamte Hochfrequenz-Übertragungssystem einschließlich der Antennen-Speisenetzwerke. S. baute im Bereich der Teilchenphysik wichtige Hochfrequenz-Anlagen z. B. für CERN, PSJ (Schweiz), DESY, JT 60 (Japan). Auch die Hochleiter-Netzwerke und die Beschleunigerstrukturen für den CERN-Linear-Accelerator kamen seit 1984 von S. Im gleichen Zeitraum beteiligte sich S. am JET-Projekt (Joint European TORUS), dem seinerzeit größten Kernfusions-Reaktor in Abingdon (Oxfordshire, Großbrit.). Über einen Zeitraum von ca. zehn Jahren stammten alle Hochfrequenz-Übertragungssysteme für JET von S. 1988 kam er auch beim Anlagenbau für den größten franz. Fusionsreaktor Tore Supra in Cadarache (Südfrankr.) zum Zug.

    Während S. 1990 die intensive Entwicklung von Steckverbindern und Komponenten für den digitalen Mobilfunk (GSM u. a.) vorantrieb, übernahm das Familienunternehmen die „Koaxtechnik Lauenstein“ bei Dresden von der Treuhand. Neue internationale Tochtergesellschaften kamen hinzu: 1998 Spinner Hungaria, 1999 Spinner-Telecommunication Devices Co. Ltd. in Shanghai und 2005 Spinner North Amerika. 2008 beschäftigte das Unternehmen, seit 1990 unter der Geschäftsleitung von S.s Tochter Stephanie Spinner-König, weltweit rund 1400 Mitarbeiter.

  • Auszeichnungen

    Gründungsmitgl. d. Münchner Messe Electronica;
    Sekr. d. Internat. Normungsausschusses IEC 46 D f. Hochfrequenzsteckverbinder;
    Mitgl. im CICC – Europ. Normenausschuß, Unterausschuß WG 22, u. im DIN, Unterausschuß NEA 41.4;
    Dr.-G.-S.Hochfrequenzpreis d. TU München (seit 1992);
    Rudolf-Diesel-Medaille d. Dt. Inst. f. Erfindungswesen (1993);
    BVK I. Kl.;
    Staatsmedaille f. bes. Verdienste um d. bayer. Wirtsch.;
    Bürgermedaille d. Gde. Feldkirchen-Westerham.

  • Werke

    über 200 Patente, u. a. DE 3343029 u. DE 2948943 f. Hochfrequenz-Übertragungs- u. Verteilungssysteme f. d. Forsch. u. f. Großsender d. Fernseh- u. Rundfunktechnik;
    DE 4300243 u. DE 4329892 f. Steckverbinder u. Komponenten f. d. digitalen Mobilfunk (GSM u. a.);
    Probleme d. Isolierstütze d. koaxialen Ltg. unter Berücksichtigung d. Eigenresonanzen, Diss. TH München 1963;
    Die Elektronenröhre, Gesch. u. Entwicklung, Highlights aus meiner Slg., 1995, Neudr. 2003, ²2005.

  • Literatur

    50 J. Spinner, in: Spinner Spotlight, 3/96;
    Mitt. d. Fam. u. v. Dr. Franz Pitschi.

  • Autor/in

    Eva Moser
  • Zitierweise

    Moser, Eva, "Spinner, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 703-704 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124454321.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA