Dates of Life
1886 – 1938
Place of birth
Wien
Place of death
Wien,(Freitod mit Familie)
Occupation
österreichischer Politiker ; Offizier
Religious Denomination
mehrkonfessionell
Authority Data
GND: 123555426 | OGND | VIAF: 30448258
Alternate Names
  • Fey, Emil

Objekt/Werk(nachweise)

Places

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Citation

Fey, Emil, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123555426.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Emil Aug. (1850–1923), kaiserl. Rat, S d. sächs. Brigadesignalisten Aug. Eduard, aus steir. nach Sachsen ausgewanderter Fam.;
    M Adelheid, T d. Skontisten Gg. Neuhofer in W.;
    Serajewo 1915 Malwine Peschina-Méttélet (1891–1938);
    1 S.

  • Biographical Presentation

    F. trat 1904 als Einjährig-Freiwilliger in das Heer ein und wurde 1908 Berufsoffizier. Im März 1915 zum Hoch- und Deutschmeister-Regiment auf eigenen Wunsch versetzt, zeichnete sich F. als Kompanie- und Bataillonskommandant aus. Für die Wiedereroberung und das Festhalten der Zagorastellung bei Görz 1.-3.9.1915 und den Angriff auf S. Oswaldo 16.4.1916 erhielt er als Hauptmann und Kompaniekommandant 1922 das Ritterkreuz des Militär-Maria-Theresien-Ordens. Nach Kriegsende kurz in der Privatwirtschaft tätig, seit 1921 geschäftsführender Vizepräsident und Kasinodirektor des österreichischen Offiziersverbandes, war F. fühlend im Aufbau der Wiener Heimwehr und schloß diese Organisation seit 1930 politisch an die Christlichsoziale Partei an, wodurch er in Gegensatz zu Starhemberg geriet. Am 17.10.1932 zum Staatssekretär für das Sicherheitswesen in der Regierung Dollfuß und am 10.5.1933 zum Bundesminister in der gleichen Regierung ernannt, wurde er bei der Kabinettsumbildung am 21.9.1933 Vizekanzler ohne Sicherheitsressort, das er aber vom 1.5.-10.7.1934 wieder erhielt. F. war maßgeblich beteiligt an der Auslösung und Niederwerfung der Unruhen des 12.2.1934 in Wien. Am 10.7.1934 wegen Unstimmigkeiten mit Bundeskanzler Dollfuß, vor allem wegen seines Bestrebens, das von ihm organisierte Freiwillige Schutzkorps mit dem Bundesheer in seiner Hand zu vereinen, schied er aus dem Kabinett aus und wurde Generalstaatskommissar für die Bekämpfung staatsfeindlicher Bestrebungen in der Privatwirtschaft. Am 25.7.1934 wurde F. im Bundeskanzleramt gemeinsam mit Bundeskanzler Dollfuß und anderen hohen Funktionären im Rahmen des Putsches nationalsozialistischer Gruppen gefangengesetzt. F. führte während der Einschließung des Kanzleramtes durch regierungstreue Truppen bis zur endgültigen Befreiung Verhandlungen mit den Beauftragten der Regierung Schuschnigg. Sein damaliges Verhalten hat unter Berücksichtigung seines politischen Ehrgeizes Anlaß gegeben, ihn mit dem Putsch in Verbindung zu bringen. Jüngst entdeckte Akten bestätigen, daß F. nicht unmittelbar an den Aktionen gegen Dollfuß beteiligt war, er jedoch Verhandlungen mit den österreichischen Nationalsozialisten seit längerer Zeit führte. F. blieb in der Regierung Schuschnigg Bundesminister für Inneres ohne Sicherheitsressort bis 17.10.1935, sodann wurde F. infolge seiner Stellungnahme gegen Starhemberg, aber auch wegen der ungeklärten Rolle im Jahre 1934, aus der Heimwehrbewegung ausgeschlossen (1936). Nach seinem Ausscheiden aus der Regierung war er Präsident der Donau-Dampfschiffahrtsgesellschaft.

  • Literature

    Jb. d. Wiener Ges., 1929, S. 149;
    A. R. Bleibtreu, Unser F., 1934;
    Heimatschutz in Österreich, 1934;
    F. Kreisler, Wer hat Dollfuß ermordet?, Prag 1934;
    Österr. Wehrztg., 1936, Folge 13, S. 6;
    O. Hofmann u. G. Hubka, Der Mil.-Maria Theresienorden, Die Auszeichnungen im Weltkrieg 1914–18, ²1944;
    C. Karwinsky, Vor 20 J. …, Zur Gesch. d. 25. Juli 1934, in: Österr. Furche v. 24.7.1954;
    Wer ist wer (Lex. österr. Zeitgenossen), 1937;
    ÖBL. S.XXX.

  • Primary Sources

    Qu.: Personalakten, Kriegsarchiv Wien; Archiv d. Mil. Maria-Theresienordens, ebd.

  • Portraits

    Farbige Zeichnung v. H. Pellar, 1934 (Wien, Heeresgeschichtl. Mus.).

  • Author

    Ludwig Jedlicka
  • Citation

    Jedlicka, Ludwig, "Fey, Emil" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 117-118 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123555426.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA