Lebensdaten
1805 – 1852
Geburtsort
Salzburg
Sterbeort
Rio de Janeiro
Beruf/Funktion
Geologe ; Montanist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 123365953 | OGND | VIAF: 24288776
Namensvarianten
  • Helmreichen, Virgil von
  • Helmreichen von Brunnfeld, Virgil
  • Helmreichen, Virgil von
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Zitierweise

Helmreichen von Brunnfeld, Virgil, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123365953.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Virgil (1756–1826), Salzburg. Hofkammerrat u. Forstkommissär (1788), Übernahmskommissär d. Saline Berchtesgaden (1804), Dir. d. Obersten Forst- u. Jagddepartements (1807), Gen.sekr. d. franz. Gen.landadministration (1809), Oberforstrat b. d. Gen.forstadministration in München (1812), Kreisrat in S. (1816), k. k. Oberforstmeister v. Oberösterreich in Linz (1817), S d. Joh. Wenzel (1722–1803), Salzburg. Hofkammerrat u. Pfleger zu Moosham, u. d. Maria Clara v. Moll;
    M Johanna ( 1866), T d. Christoph Peter ( 1826), eichstätt. Amtskastner in Kipfenberg, u. d. Theresia Ris;
    Urur-Gvv Simon Franz Helmreich (1651–1716), Salzburg. Wirkl. Hofkammerrat, Oberslwald- u. Fischmeister;
    Ur-Gvv Franz Anton H. v. B. (Adel 1738, 1688-1756), Salzburg. Wirkl. Hofkammerrat, Oberstwaldmeister u. Oberbergrat;
    B Sigmund (1808–73), Bergrat in S.

  • Biographie

    H. absolvierte die Bergakademie in Schemnitz, trat als Bergbeamter in den Staatsdienst und unternahm 1828 eine Informationsreise durch die ungarischen Bergdistrikte und das Salzkammergut, wobei er sich als Geologe und praktischer Montanist bewährte. 1829 wurde er dem Bergamt Zell am See, 1830 dem Bergamt Mühlbach als prov. Kontrolleur, 1835 der Kommission zur Regelung der Salzburger Berg- und Hüttenwerke zugeteilt. 1836 wurde H. vom Staatsdienst beurlaubt, um mit K. Hocheder, dem Generaldirektor und Bevollmächtigten der englisch-brasilian. Minas Geraes Bergwerksgesellschaft, nach Rio de Janeiro zu reisen. Bis 1839 wirkte er als Vorsteher der Goldminenkompagnie von Morro d'es Almas, wobei er nebenbei als Experte der benachbarten Bergwerksgesellschaften Betriebspläne für die Goldbergbaue zu Morro Veltro und Gongo Socco entwarf. 1839 trat er in den Dienst der brasilian. Bergwerksassoziation zu Gongo Socco über, wo er bis 1841 wirkte. Auf mehreren Reisen in das Innere Brasiliens untersuchte er als erster das Vorkommen von Diamanten auf der Serra de Grao Magor in ihrem Muttergestein. 1842 kehrte er nach Rio de Janeiro zurück und plante eine große Expedition zur Durchquerung des südamerikan. Kontinents von Ost nach West, wofür er eigene Geldmittel einsetzte und auch Unterstützung seitens der Wiener Regierung mit dem Auftrag erhielt, alle gesammelten Gegenstände und Beobachtungen der Akademie in Wien zu überlassen.

    Sein Plan war, von Rio de Janeiro über São João del Rey durch den Diamantendistrikt Goyaz und die brasilian. Wüstensteppe Sertao nach Cujaba (Matto Grosso), von hier über Potosi nach Lima und von dort an die Westküste zu gelangen. Zu seinen Aufgaben gehörten die Erforschung des geologischen Aufbaues in einer Richtung (genaue Profildarstellung, Belegung mit geognostischen Stücken), astronomische Bestimmung aller markanten Punkte (Berge, Flüsse, Wasserscheiden und Orte) für den Entwurf einer verläßlichen Karte, auch Höhen-, Luftdruck-, Temperatur- und magnetische Messungen, Sammlung von Wirbeltieren, Insekten, Gesteinen, Kristallformen, Gold- und Diamanten-Formationen und Erforschung der Sitten und Sprachen von Indianerstämmen. – Im Mai 1846 brach die kleine Expedition von Rio de Janeiro auf und erreichte im Dezember nach 400 geographischen Meilen durch die Grassteppen (Campos) von Minas Geraes die Serra von Goyaz und das Wüstenland von Matto Grosso Cuyatá, von wo H. zahlreiche Expeditionen zu den Gold- und Diamantenwäschereien unternahm. Total erschöpft erreichte er im Oktober 1847 Asunción in Paraguay. Dessen Präsident Lopez beauftragte ihn, die geologischen Verhältnisse des Landes zu untersuchen. H. nahm aber auch Kontakt zu den Indianerstämmen der Guaycurus, Guanas und den Kinikinaus auf. 1848 reiste er von Asunción nach Concession ab, um von dort nach Cujaba zurückzukehren, wo er seine Sammlungen zurückgelassen hatte. Er hoffte, seinen ursprünglichen Expeditionsplan wieder aufnehmen zu können, erkrankte aber schwer an gelbem Fieber. Notdürftig wiederhergestellt, konnte er 1851 nach Porto Alegre abreisen und beschloß, nach Österreich zurückzukehren. Erneut erkrankt, starb er 1852 an schwarzen Blattern. Seine Sammlung in Cujaba ging verloren, weil sie nicht transportierbar war. Dennoch besaß das Naturalienkabinett in Wien viele seiner Sammelobjekte.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. zahlr. gel. Gesellschaften.

  • Werke

    Reise in Brasilien, in: Ber. üb. Mitt. v. Freunden d. Naturwiss. in Wien, hrsg. v. W. Haidinger, Bd. 2, 1847;
    Reise im Inneren v. Brasilien, in: Ausland 21, 1848, vgl. CSP 3, 12.

  • Literatur

    SB d. Ak. d. Wiss. Wien, math.-naturwiss. Kl. VIII, 1852;
    H. v. Sonnleitner, Biograph. Skizzen üb. d. österr. Reisenden V. v. H., in: Jb. f. d. Berg- u. Hüttenmann d. Österr. Kaiserstaates f. d. J. 1854, S. 164 ff.;
    Mitt. d. Ges. d. f. Salzburger Landeskde. 70, 1930;
    Wurzbach VIII (W, L);
    ÖBL;
    Pogg. III.

  • Autor/in

    Gustav Otruba
  • Zitierweise

    Otruba, Gustav, "Helmreichen von Brunnfeld, Virgil" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 504 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123365953.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA