Dates of Life
1891 – 1955
Place of birth
Fürth
Place of death
Fürth
Occupation
Industrieller ; Verbandspolitiker
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 122712803 | OGND | VIAF: 42726926
Alternate Names
  • Seeling, Otto Heinrich
  • Seeling, Otto
  • Seeling, Otto Heinrich

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

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Citation

Seeling, Otto, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd122712803.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    Aus seit d. 17. Jh. in F. nachweisbarer Fam.;
    V Johann Friedrich (um 1834–95, Goldschlägermeister, Fabrikverw. in F.;
    M Elisabeth Schwarz (um 1842–1908;
    2 Schw; - Fürth 1919 Else Hader (1895–1977), aus F.;
    2 S u. a. Rolf (1926–45 ermordet), 2 T.

  • Biographical Presentation

    Nach dem Tod der Eltern mußte S. die Realschule in Fürth verlassen, um für seinen Lebensunterhalt und die jüngere Schwester zu sorgen. In der Fürther Spiegelglasmanufaktur Heilbronner begann er eine Kaufmannslehre und absolvierte im Abendstudium das Abitur an der Oberrealschule in Nürnberg. Mit seinem Einkommen als Handlungsreisender für die Fürther Spiegelglasfabrik Arendts finanzierte er anschließend sein Studium der Nationalökonomie und der Rechtswissenschaften in Erlangen und Frankfurt/M. 1916 als Soldat des bayer. Infanterie-Leib-Regiments an der Somme schwer verwundet, setzte er das Studium mit Hilfe einer Versehrtenrente fort (Examen 1917, Dr. rer. pol. 1919 Frankfurt/M.). Seit 1919 war er zunächst „Wissenschaftlicher Hilfsarbeiter“ der IHK Nürnberg, Syndikus bei verschiedenen Wirtschaftsverbänden und Direktor bei der „Süddeutschen Treuhand-Gesellschaft“ in Nürnberg. 1922 wurde er in den Vorstand der „Tafel-, Salin- und Spiegelglas-Fabriken AG“ in Fürth berufen. 1927 erwarb er trotz hoher Investitionskosten eine Lizenz für das Fourcault-Verfahren zur maschinellen Glasherstellung und sicherte damit die technische Weiterentwicklung seines Unternehmens. 1932 gelang ihm der Zusammenschluß verschiedener Tafelglashütten zur „Deutschen Tafelglas Aktiengesellschaft“ (DETAG), dem größten dt. Unternehmen dieser Branche. Gleichzeitig war S. erfolgreich verbandspolitisch tätig: 1927 wurde auf seine Initiative hin der „Verein Deutscher Tafelglashütten“ (VDT) gegründet. 1929 wurde S. Präsidiumsmitglied des „Bayer. Industriellen-Verbandes“ (BIV). Seine verbandspolitische Arbeit setzte er auch nach 1933 als stellv. Leiter der Wirtschaftsgruppe Glasindustrie und als Leiter der Fachgruppe Flachglas fort. In Folge von schweren Auseinandersetzungen mit dem Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsgruppe verlor S. 1942 alle Ämter und beschränkte sich auf die Führung der DETAG. Nach|Kriegsende war auch S. von der Verhaftung führender dt. Unternehmer und Bankiers betroffen, er wurde jedoch im Dez. 1945 entlassen und vollständig rehabilitiert. 1946 trat er in die CSU ein, für die er 1947 als Abgeordneter in den Frankfurter Wirtschaftsrat einzog. Öffentlichkeitswirksam legte er 1948 sein Mandat nieder, weil ihm der von den Alliierten eingeräumte Handlungsspielraum zu gering erschien. 1949 wurde er einflußreicher Gründungspräsident des Landesausschusses (seit 1951: Landesverbandes) der Bayer. Industrie (LBI), der die wirtschaftspolitischen Interessen nahezu der gesamten bayer. Industrie vertrat. Zugleich war er Präsidiumsmitglied des Bundesverbandes der Dt. Industrie.

  • Awards

    Förderndes Mitgl. d. KWG bzw. MPG (1933);
    Mitgl. d. Vorstands d. Dt. Mus. (1947);
    Ehrenbürger d. Univ. München (1951);
    Goldene Bürgermedaille d. Stadt Fürth (1954);
    Gr. BVK m. Stern (1954);
    Dr.Ing. E. h. (Darmstadt);
    Dr. rer. nat. h. c. (TH München);
    Ehrenmitgl. d. Dt. Glastechn. Ges. (1949).

  • Literature

    R. Kötter, O. S., Ein Lb., hg. v. d. Dt. Tafelglas AG DETAG, 1956;
    A. Schwammberger, in: Fränk. Lb. IV, 1971, S. 243–57 (Qu, P);
    E. Moser, „Ich selbst bin auch nicht in e. goldenen Wiege geboren.“, Dr. O. S. (1891–1955), in: R. Höpfinger (Hg.), O. S., Richard Jaeger, Hanns Seidel, Jochen Willke, Bayer. Lb. 1, 2002, S. 14–31 (P);
    Rhdb. (P);
    Munzinger;
    Qu
    Archiv f. Christl.-Soz. Pol. (ACSP), Nachlaß Seeling.

  • Portraits

    Ölgem. v. Carl Otto Müller, Abb. in: Fränk. Lb. IV (s. L), n. S. 256.

  • Author

    Eva Moser
  • Citation

    Moser, Eva, "Seeling, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 151-152 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122712803.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA