Dates of Life
1913 – 1942
Place of birth
Paris
Place of death
Berlin-Plötzensee
Occupation
Widerstandskämpferin
Religious Denomination
-
Authority Data
GND: 122709195 | OGND | VIAF: 45190021
Alternate Names
  • Haas-Heye, Libertas (geborene)
  • Schulze-Boysen, Libertas
  • Haas-Heye, Libertas (geborene)
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Schulze-Boysen, Libertas, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd122709195.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Otto Haas-Heye (1879–1959), Prof., Leiter d. Mode- u. Kostümabt. d. Unterr.anstalt d. Kunstgewerbemus. in B., S d. Hermann Haas, Verleger, u. d. Hermanna Helene Heye (1857–1942);
    M Viktoria (1886–1967), T d. Philipp Fürst zu Eulenburg u. Hertefeld, Gf. v. Sandels (1847–1921), Dr. iur., Dipl. u. Pol. (s. NDB IV), u. d. Augusta Gfn. v. Sandels (1853–1941);
    1 Schw Ottora (* 1910), 1 B Johannes (* 1912);
    1936 Harro Schulze-Boysen (s. 1).

  • Biographical Presentation

    S., die ihre Jugend in Zürich verbrachte, siedelte nach der Maturitätsprüfung und einem Englandaufenthalt nach Berlin über, wo sie 1933-35 als Pressereferentin der Filmgesellschaft Metro-Goldwyn-Mayer beschäftigt war. Der Jugendbewegung nahestehend, trat sie im März 1933 der NSDAP bei, die sie im Jan. 1937 wieder verließ. Seit Juli 1935 lebte sie mit ihrem späteren Ehemann Harro zusammen und gelangte zu einer regimekritischen Haltung. Nach einigen literarischen Versuchen betätigte sich S. als Filmkritikerin für die „Essener Nationalzeitung“, deren Berliner Redaktion sie seit 1940 angehörte. Seit Nov. 1941 arbeitete sie als Referentin in der Dt. Kulturfilmzentrale im Reichspropagandaministerium.

    S. spielte eine wichtige Rolle im Freundes- und Widerstandskreis um ihren Mann, den sie bei seinen Aktivitäten unterstützte. Sie beteiligte sich an der Herstellung von Flugschriften, leistete Kurierdienste und vermittelte gesellschaftliche Kontakte. Aus Bildmaterial, das in der Kulturfilmzentrale einging, legte sie eine Dokumentation über die dt. Verbrechen in Osteuropa an. Der Gegensatz zwischen ihrer bevorzugten Stellung in der Filmbranche und der konspirativen Tätigkeit an der Seite ihres Mannes überforderte die zugleich mutige wie labile S. zunehmend. Nach der Verhaftung ihres Mannes versuchte sie, Spuren zu verwischen und Mitstreiter zu warnen, wurde aber am 8.9.1942 ebenfalls verhaftet. Unter dem Druck der Verhöre durch die Gestapo belastete S. andere Mitglieder der Widerstandsgruppe. Die Hoffnung, dadurch ihr Leben zu retten, wurde enttäuscht. Das Reichskriegsgericht verurteilte auch sie wegen Vorbereitung zum Hochverrat, Feindbegünstigung und Spionage zum Tode.

  • Literature

    s. auch L zu 1);
    Helmut Meyer, Von d. Hohen Promenade z. „Roten Kapelle“, Der Weg d. L. Haas-Heye (S.-B.) in d. antinat.sozialist. Widerstand,|2000 (P);
    ders., in: NZZ v. 18.7.2000 (P);
    M. Z. Schröder, in: SZ v. 17.1.2003 (P);
    Lex. Widerstand.

  • Author

    Johannes Hürter
  • Citation

    Hürter, Johannes, "Schulze-Boysen, Libertas" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 730-731 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122709195.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA