Lebensdaten
1896 – 1966
Geburtsort
Stallupönen (Ostpreußen)
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
General der Waffen-SS
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 122354036 | OGND | VIAF: 27951629
Namensvarianten
  • Steiner, Felix Martin Julius
  • Steiner, Felix
  • Steiner, Felix Martin Julius
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Zitierweise

Steiner, Felix, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd122354036.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus Salzburger Exulantenfam.;
    V Hugo (1857–1930), aus Gumbinnen, Gymn.prof., 1898–1909 in Schwetz, danach in Graudenz, S d. N. N., Kreisger.sekr.;
    M N. N.; ledig.

  • Biographie

    Nach dem Abitur trat S. im März 1914 in die preuß. Armee ein und erlebte den 1. Weltkrieg als Offizier zumeist an der Ostfront in den Sturmbataillonen, Eliteeinheiten, welche ab 1917 auf taktischem Gebiet etwas völlig Neues darstellten. Nach Teilnahme an Freikorpskämpfen in seiner ostpreuß. Heimat 1919 wurde er in die Reichswehr übernommen. Kurz nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten verließ S. die Reichswehr im Rang eines Majors.

    S. trat 1933 in die NSDAP ein, war seit Jan. 1934 Mitglied der SA und wechselte 1935 in die SS. Als Kommandeur des Regiments „Deutschland“ in der SS-Verfügungstruppe bildete er seine Einheit nach den taktischen Grundsätzen der Sturmbataillone des 1. Weltkriegs aus. Der Schwerpunkt lag dabei auf Persönlichkeitsformung und körperlichem Training. S. wollte damit einen elitären Soldatentypus schaffen, wobei bis heute offen bleibt, inwieweit er seine Soldaten auch gezielt im Sinne der NS-Ideologie indoktrinierte. S.s Impulse wurden allerdings nie Allgemeingut in der militärischen Ausbildung der Waffen-SS, sondern beschränkten sich stets auf die von ihm geführten Einheiten und Verbände.

    Im Unterschied zu den anderen SS-Truppen im Polen- bzw. Frankreichfeldzug 1939 /40 war S. mit seinem Regiment „Deutschland“ militärisch erfolgreich. Als erster Soldat der Waffen-SS mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet, erhielt er im Dez. 1940 das Kommando über die SS-Division (mot.) „Wiking“, die er später auch im Krieg gegen die Sowjetunion führte. Im Unternehmen „Barbarossa“ verzeichnete die Division „Wiking“ militärisch mehrmals Erfolge, zugleich ging ihr sehr bald auch der Ruf besonderer Brutalität voraus. So erschossen Soldaten der Division im Juli|1941 in Zborów (Sboriw, Ukraine) 600 Juden als „Vergeltungsmaßnahme“.

    Am 1. 5. 1943 erhielt S. das Kommando über das III. („germanische“) SS-Panzerkorps mit den SS-Divisionen „Wiking“ und „Nordland“. Geplant als Vorstufe einer „pangermanischen“ Armee, wurde dieses Projekt wegen der sich immer deutlicher abzeichnenden Niederlage des Deutschen Reiches nicht durchgeführt. In den letzten Kriegsmonaten zum Oberbefehlshaber einer Armee bzw. Armeegruppe befördert, mißachtete S. Ende April Hitlers Befehl, das umzingelte Berlin zu befreien, da er dies für undurchführbar hielt. Er wurde daraufhin als Oberbefehlshaber abgelöst. Nach der Entlassung aus brit. Kriegsgefangenschaft im April 1948 bemühte er sich, durch mehrere Veröffentlichungen in der Bundesrepublik, die Waffen-SS als rein militärische, unpolitische Truppe zu rehabilitieren. Ihre Verbrechen reduzierte er auf Handlungen einzelner Individuen. Seine eigene Rolle im „Dritten Reich“ hinterfragte S. nicht.

  • Auszeichnungen

    A E. K. 2. Kl. (1914), 1. Kl. (1917);
    Verwundetenabzeichen in Schwarz (1918);
    Ehrenkreuz f. Frontkämpfer;
    Ehrendegen d. RFSS;
    Totenkopfring d. SS;
    Spange z. E. K. 2. Kl. (1939);
    Spange z. E. K. 1. Kl. (1939);
    Rr.kreuz d. E. K. (1940);
    Dt. Kreuz in Gold (1942);
    finn. Orden d. Freiheitskreuzes (1942);
    Rr.kreuz d. E. K. mit Eichenlaub (1942);
    Rr.kreuz d. E. K. mit Schwertern z. Eichenlaub (1944).

  • Werke

    Die Wehridee d. Abendlandes, 1951;
    Von Clausewitz bis Bulganin, Erkenntnisse u. Lehren e. Wehrepoche, 1956;
    Die Freiwilligen, Idee u. Opfergang, 1958, ⁷1992;
    Die Armee der Geächteten, 1963, ⁵1993;
    Nachlaß:
    Nachkriegskorr. im BA, Mil.archiv, Freiburg (Br.).

  • Literatur

    M. P. Gingerich, F. S., Himmlers „ausgesprochenes Lieblingskind“, in: R. Smelser u. E. Syring (Hg.), Die SS, Elite unter d. Totenkopf, 2000, S. 431–40 (L, P);
    B. Wegner, Hitlers Politische Soldaten, Die Waffen-SS 1933–1945, ⁹2010;
    J.-L. Leleu, La Waffen-SS, Soldats Politiques en Guerre, 2007;
    Altpreuß. Biogr. III;
    Munzinger.

  • Autor/in

    Peter Lieb
  • Zitierweise

    Lieb, Peter, "Steiner, Felix" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 180-181 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122354036.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA