Lebensdaten
1881 – 1966
Geburtsort
Harthausen bei Bad Mergentheim
Sterbeort
Harthausen bei Bad Mergentheim
Beruf/Funktion
katholischer Kirchenhistoriker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 122213386 | OGND | VIAF: 67342691
Namensvarianten
  • Lösch, Stefan
  • Lösch, Stefan
  • Loesch, Stephan
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Zitierweise

Lösch, Stefan, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd122213386.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joseph (1835–1913), Bauer u. Wirt;
    M Anna Maria Bauer (1845–1918).

  • Biographie

    Nach dem Maturum am Gymnasium in Rottweil studierte L. 1900-04 Philosophie und kath. Theologie in Tübingen; 1905 empfing er die Priesterweihe in Rottenburg. Bis Sept. 1907 war er als Vikar in der Seelsorge tätig. Einen Studienurlaub zur Vorbereitung auf das höhere Lehramt an Gymnasien schloß er 1909 mit der Promotion zum Dr. phil. und der 1. Staatsprüfung (Latein und Geschichte) ab. Nach der 2. Staatsprüfung wurde er 1910 in Horb Oberpräzeptor an der Latein- und Realschule. 1927 habilitierte er sich in Tübingen und erhielt die venia legendi für das Fach Geschichte der Theologie. 1929 erhielt er einen Lehrauftrag für Patrologie, seit 1930/31 übernahm er teilweise, seit 1932/33 ganz, die Vertretung des Lehrstuhls für neutestamentliche Exegese (1933 ao., 1934 o. Professor, 1949 Emeritierung). Den Ruhestand verbrachte er in seiner Heimat.

    L., der eine gründliche Kenntnis der Antike und ihrer Literatur besaß, wandte sich besonders der biblischen Zeitgeschichte und religionsgeschichtlichen Fragen zu. Auf dem Gebiet der Papyrologie genoß er internationales Ansehen. Seine bleibende Bedeutung beruht allerdings auf der Erforschung der kath. Theologiegeschichte des 19. Jh. Anlaß dazu waren seine landsmannschaftlichen Beziehungen zu Johann Adam Möhler. Über diesen wohl bedeutendsten Lehrer der Tübinger kath.-theol. Schule plante er eine monumentale Biographie, in die Fakultäts-, Gelehrten und Wirkungsgeschichte einbezogen werden sollten. Ihr 1. Band, eine mit einer ausführlichen Einleitung versehene Dokumentation, erschien 1928. Aufgrund des Umfangs der für dieses Unternehmen nötigen Vorarbeiten konnte er in der Folge aber nur Teilergebnisse veröffentlichen, wie seine Beiträge zur Geschichte der Tübinger Kath.-Theol. Fakultät. Die von L. publizierten umfangreichen Quellensammlungen und Untersuchungen über Möhlers Beziehungen zu zeitgenössischen Gelehrten – wie I. Döllinger und A. Gengler – wurden eine wichtige Grundlage für die Theologiegeschichte des 19. Jh., ebenso seine hinterlassenen Materialsammlungen und Fragmente. Möhlers Nachlaß, der heute verschollen ist, blieb der Forschung durch eine Kopie L.s, die einer Neuausgabe von Möhlers Werken zugrundegelegt werden sollte, erhalten.|

  • Auszeichnungen

    Dr. theol. h. c. (Tübingen 1927).

  • Werke

    Die Einsiedler Gedichte, Eine literar-hist. Unters., Diss. Tübingen 1909;
    Die Kath.-Theol. Fakultäten zu Tübingen u. Gießen (1830–50), in: Theol. Quartalschr. 108, 1927, S. 159-208;
    J. A. Möhler, Bd. 1, Ges. Aktenstücke u. Briefe, 1928;
    Deitas Jesu u. antike Apotheose, Ein Btr. z. Exegese u. Rel.gesch., 1933;
    Diatagma Kaisaros, Die Inschrr. v. Nazareth u. d. NT, Eine Unters. z. neutestamentl. Zeitgesch., 1936;
    Die Anfänge d. Tübinger Theolog. Quartalschr. (1819–31), 1938;
    Döllinger u. Frankreich, Eine geistige Allianz (1823–71). 1955;
    Prof. Dr. Adam Gengler 1799-1866, Die Beziehungen d. Bamberger Theologen zu J. J. I. Döllinger u. J. A. Möhler, 1963;
    Verz. d. gedr. Arbb. J. A. Möhlers (1796–1838), Aus d. Nachlaß S. L.s ( 1966), Unter Mitarb. v. J. Köhler u. C. Zimmermann durchgesehen, erg. u. hrsg. v. R. Reinhardt, 1975;
    weitere Veröff. L.s s. ebd., S. 38*. -
    Mitarbeiter: Theol. Quartalschr.;
    Theol. Revue;
    Literar. Handweiser;
    Rottenburger Mschr.;
    Staatslex. d. Görresges.⁵;
    LThK;
    Hess. Biogrr.;
    Bücherwelt. |

  • Nachlass

    Nachlaß: Tübingen, Univ.-archiv u. Wilhelmstift (Bibl.).

  • Literatur

    K. H. Schelkle, in: Attempto 21, 1966, S. 87 f.;
    O. Knoch in: Kath. Sonntagsbl. 114, 1968, Nr. 45, S. 10 f.;
    R. Reinhardt, Qu. z. Gesch. d. Kath.-Theol. Fak. Tübingen, Ein unerwarteter Fund im Nachlaß v. S. L., in: Theol. Quartalschr. 149, 1969, S. 369-88;
    ders., Bekannte u. unbek. Texte aus d. Nachlaß J. A. Möhlers, in: Catholica 36, 1982, S. 49-64;
    J. Köhler, Priesterbild u. Priesterbildung b. J. A. Möhler (1796–1838), Ein Kommentar zu Möhlers kirchengeschichtl. Antrittsvorlesung „De seminariorum theologicorum origine et progressu“ aus d. J. 1829, in: Tübinger Theologen u. ihre Theol., hrsg. v. R. Reinhardt, 1977, S. 167-96;
    ders., Ernst Zander u. d. ultramontane Bewegung in Württemberg, Briefe an Jakob Röser in Mergentheim 1841–48, Aus d. Nachlaß S. L.s, in: Rottenburger Jb. f. KG 1, 1982, S. 207-41;
    K. Brechenmacher, Zwischen Aufklärung u. Orthodoxie, Die Auseinandersetzungen um d. Nachfolge Mack in d. J. 1840/41, Mit e. seither unbek. Gutachten Joh. Evangelist Kuhns, in: Tübinger Theologen u. ihre Theol., hrsg. v. R. Reinhardt, 1977, S. 197-269.

  • Autor/in

    Joachim Köhler
  • Zitierweise

    Köhler, Joachim, "Lösch, Stefan" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 60-61 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122213386.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA