Lebensdaten
1714 – 1752
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Bildhauer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 121383148 | OGND | VIAF: 5785985
Namensvarianten
  • Glume, Friedrich Christian

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Zitierweise

Glume, Friedrich Christian, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121383148.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Georg (1679–1765), als Bildhauer in B., Potsdam u. Rathenow tätig, zunächst Gehilfe Andreas Schlüters, seit 1736 preuß. Hofbildhauer, in dieser Eigenschaft schuf bzw. vollendete er d. Kanzelaufbau in d. Potsdamer Garnisonkirche, d. Denkmal d. Großen Kurfürsten in Rathenow, d. Grabmal d. Min. Otto v. Viereck in Buch (s. ThB);
    M Elisabeth Benigna Schmied;
    B Joh. Gottlieb (1711–78), Bildnismaler u. Radierer, Ehrenmitgl. d. Berliner Ak. d. Künste (s. ThB), Carl Philipp (1724–76), Bildhauer (s. ThB);
    Berlin 1749 Charlotte Dor. ( 1785, 2] ihren Schwager Carl Phil. Glume, s. o.), T d. Conr. Wilh. Cupkovius (1690–1767), Oberpfarrer u. Sup. in Treuenbrietzen, u. d. Cordula Sabine Lieberkühn;
    1 S.

  • Biographie

    Nach einer Lehrzeit bei seinem Vater begann G. seine eigenschöpferische Tätigkeit gegen 1737 in Rheinsberg. Dort war Knobelsdorff dabei, das Schloß für den preußischen Kronprinzen umzubauen und zu erweitern. G. fielen die meisten Bildhauerarbeiten zu: plastische Dekorationen im Innern, Bauplastiken und figürlicher Schmuck im Park. Ab 1740 erfüllte G. dann Aufträge für Friedrich den Großen im Schloß Charlottenburg, im neuerbauten Opernhaus zu Berlin und im Potsdamer Stadtschloß, wo er 1743 den Tür- und Wanddekor des Marschallstafelzimmers anfertigte. Bei der äußeren Umgestaltung des Stadtschlosses in Potsdam (1745), wurde G. die Bereicherung der Lustgarten- und Reitstallkolonnade mit plastischem Zierat übertragen. Es entstanden jene bedeutsamen Tritonengruppen, Fechter- und Ringerfiguren und all die bekrönenden Putten, mit denen ihm ein eigenwillig preußischer Typus gelang. Gleichzeitig, 1746, vollendete G. den gesamten plastischen Schmuck am Reitstall, bewegte Pferdegruppen und Reiter, die zum besten gehören, was – abgesehen von Sanssouci – an Rokokoskulpturen in Potsdam und Berlin erhalten blieb. – Am Schloß Sanssouci, dem 1745 begonnenen Weinbergschlößchen – der Vigne – Friedrichs des Großen in Potsdam, konnte G. bereits 1747 seine beiden großen Aufträge zu einem imponierenden Abschluß bringen. Gewiß lag die Gesamtkonzeption für den Schloßbau und seinen weitgestreckten Garten in den Händen des königlichen Bauherrn und seines verantwortlichen Architekten von Knobelsdorff, aber eine wesentliche Wirkung der Gartenfront ist G. zu verdanken. Denn mit seinen 36 gebälktragenden Bacchanten und Bacchantinnen lockerte er nicht nur die strenge Form der Architektur malerisch auf, sondern vermochte auch mit diesen lebendigen Karyatiden eine enge und zugleich sinnvolle Verbindung zwischen Schloß und Garten herzustellen. Was „die schöpferische Phantasie der Erfindung und die künstlerische Vollkommenheit der Ausführung“ anbelangt, gehören diese Fassadenplastiken zu den hervorragendsten Zeugnissen deutscher Rokokoskulptur. Ob und wie weit möglicherweise Johann August Nahl entwerfend an ihnen mitgewirkt haben könnte, was Bleibaum und Kurth vertreten, bleibt nach wie vor höchst fragwürdig. – Den zweiten Auftrag erfüllte G. mit den plastischen Dekorationen – unter anderem der Flora und Pomona – am großen Portal an der Ostseite des Parkes von Sanssouci. In den nachfolgenden Jahren von 1748 bis zu seinem frühen Tode fertigte G. noch eine Reihe von Arbeiten am Stadtschloß Potsdam (Grüne Treppe und Fahnentreppe) sowie an der Nikolaikirche, dem Predigerhaus und an der Französischen Kirche zu Potsdam.

  • Literatur

    E. Köllmann, F. Ch. G., [1936] (P: Radierung v. J. G. Glume [B]);
    F. Bleibaum, Joh. Aug. Nahl, 1933;
    W. Stengel, Garten-Figuren, Grotten, 1952;
    R. Petras, Berliner Plastik im 18. Jh., 1954;
    W. Kurth, Sanssouci, 1962;
    G. Eckardt, Verz. d. Bauten u. Plastiken im Park v. Sanssouci, Amtl. Führer, 1962;
    ThB (auch f. Fam.).

  • Autor/in

    Ekhart Berckenhagen
  • Zitierweise

    Berckenhagen, Ekhart, "Glume, Friedrich Christian" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 473-474 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121383148.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA